Ein Marathon, der fängt nicht mit dem Start an. Zumindest nicht bei mir. Der beginnt bei mir schon am Vortag. Klamotten, Verpflegung, Technik herrichten. Ein wahrer Graus. Wenn ich das hinter mir habe, sage ich immer, ist der Marathon praktisch schon im Ziel. Gut es kommt noch das Aufstehen vor dem Marathon, aber dann ist er wirklich so gut wie geschafft.
Vor dem RuR-Marathon (ja, den schreibt man wirklich ohne „h“ liebes Rechtschreibprogramm), den dankenswerter Birgit und Norbert Fender ausrichten, ist mal wieder so ein Tag. RuR heißt übrigens „Rund um Rutesheim“. In Rutesheim da wohnen die beiden Fenders und die kennen sich da perfekt aus. Sie haben einen Marathon rund um Rutesheim geplant, woher also auch der Name kommt. Er hat zwei Runden, die miteinander identisch sind. Das ist praktisch, so kann man sich auf der zweiten Runde, die nicht markiert ist, quasi schon gar nicht mehr verlaufen, da man ja schon alles kennt. Rutesheim liegt bei Leonberg, wo die Kati wohnt, die ich deshalb gleich mal als Begleitung für die erste Runde ins Boot hole.
Aber bis wir loslegen können, muss ich, wie gesagt noch meine Klamotten herrichten. Irgendwann liegt dann auch in der Ecke meines Lesezimmers ein Haufen mit den Laufklamotten, den Wechselklamotten, dem Laufrucksack, der Laufuhr, dem Handy und was man halt sonst noch so braucht. Erledigt schmeiß ich mich auf meine Couch und nehme erst mal mein Buch zur Hand. Apfelstrudel-Alibi heißt der neue Eberhofer Krimi von Rita Falk. Das Buch ist handsigniert, aber das tut eigentlich gar nichts zur Sache. Aber irgendwie habe ich das Gefühl, dass ich schon manchmal denke wie der Eberhofer. Ich hoffe das färbt nicht auf meinen Schreibstil ab. Kann ich mir aber auch gar nicht vorstellen, obwohl wir praktisch Kollegen sind. Also der Eberhofer und ich und nicht die Frau Falk und ich. Obwohl wenn ich so überlege. Es sind auch wieder alle Charaktere mit dabei und jeder hat so seine üblichen Problemchen. Auch der Gas-Wasser-Heizung-Pfuscher Flötzinger hadert noch immer mit dem Frauenvolk. Flötzinger?! - Zefix.
Da hätte ich doch glatt die Zielverpflegung vergessen. Also ab in den Keller und die hölzerne Herrenhandtasche bereitgestellt. Zwei Flaschen stilles Wasser, eine kleine Flasche Multi und dann noch – klar – zwei Flötzinger Hell und noch ein Flötz alkoholfrei. Das ist aber dann eher für die Kati als für mich. Jetzt kann nichts mehr schiefgehen. Ich lese noch zwei oder drei Kapitel. Dann ist Feierabend. Morgen muss ich früh raus. Die Nacht ist kurz. Etwas unruhig auch. Eine typische Nacht vor einem Marathon halt. Eine viertel Stunde bevor der Wecker klingelt, kriech ich schon aus den Federn. Jetzt noch einmal einschlafen wäre fatal. Dann bist Du nämlich wie erschlagen. So kann ich es auch etwas entspannter angehen lassen. Eine Tasse Kaffee, eine Nutella-Semmel und eine Katzenwäsche später sitz ich auch schon im Auto und mach mich auf ins Nachbarbundesland Baden-Württemberg.
Die gut zweistündige Fahrt verläuft unspektakulär. Klar Sonntag, früh am Morgen. Was soll da schon los sein? Nix! Tempomat rein, zwei Nutella-Brote – denn Semmeln gab es nur die eine – und noch einen Kaffee. Den kann man da bequem und unterwegs in aller Ruhe zu sich nehmen. Um zwanzig vor neun parke ich dann am Ortsrand von Rutesheim gegenüber der Eisengriffhütte auf dem dortigen Parkplatz ein. Es ist noch ruhig. Da das Startfenster zwischen 6 und 12 Uhr liegt, weiß man eigentlich nie, wer und ob schon jemand unterwegs ist. Keule, weniger bekannt als Klaus Neumann ist es jedenfalls noch nicht. Er steht hinter seinem offenen Kofferraumdeckel und feilt noch etwas an seinem Outfit. Unter uns Marathon-Junkies ist Keule klar die Nummer Eins. Über 1.300 Marathons, davon 600 Ultras, das ist schon wirklich eine Hausnummer und dass es auch wirklich so ist, kann man in der Weltrangliste der meistgelaufenen Marathons nachlesen. Auf Platz 19 kann man da den Keule finden. Wir wechseln ein paar Worte über das Wetter, das Alter und dass wir halt auch nicht unbedingt schneller werden. Und dann ist er auch schon weg. Ersatzweise für den Klaus, parkt wenig später die Kati neben mir ein.
Die Begrüßung ist jetzt nicht weniger herzlich als beim Klaus, aber ein Mädl drücken tu ich eindeutig lieber. Dass sie nur eine Runde mit mir laufen wird, betont die Kati immer wieder und ich sichere ihr zu, dass das auch völlig ausreichend ist. Besonders bei dem Wetter. Man weiß ja, dass die Kati mit ihren Haaren etwas empfindlich ist. Und dass dauerhafter Nieselregen nicht gerade vorteilhaft für die Frisur ist, das leuchtet sogar mir ein, obwohl ich da eher unkompliziert bin. Wir begeben uns zum Startstrich, der unweit unserer Fahrzeuge in grüner Farbe auf den Boden gesprüht wurde, prüfen noch kurz den GPS-Empfang der Uhren und los geht‘s. Wir laufen am Parkplatz vorbei und wenden kurz danach an einem grünen Punkt und dann geht es zurück. An dieser kleinen, unnötig erscheinenden Schleife ist der allseits bekannte Michael Weber vom 100-Marathon-Club schuld. Er hat die Strecke nämlich amtlich vermessen und kam zu dem Schluss, dass sie tatsächlich notwendig ist. Und da wir Marathonläufer ehrliche Menschen sind, laufen wir die kleine Schleife natürlich, wie auch schon Keule vor uns.
Danach geht es unter der Autobahn durch und gleich einen kleinen Anstieg hoch. Grund für Kati und mich gleich mal ins Gehen zu verfallen. Wir wollen uns ja schließlich noch unterhalten können und keuchend ist das nun mal nur unter erschwerten Bedingungen möglich. Es geht leider noch eine Zeitlang an der Autobahn entlang, was auf der ersten Runde noch annähernd ruhig möglich ist. Auf der zweiten Runde wird das schon anders aussehen. Aber irgendwie müssen wir ja schließlich in den schönen Laubwald bei Rutesheim und da ist es ja dann auch ruhig genug. Wobei Ruhe ja relativ ist. Ich habe schließlich die Kati neben mir. Das Erlebte der letzten drei Monate - also, seit wir uns das letzte Mal gesehen haben - muss raus und Kati hat ja nur eine Runde Zeit. Da heißt es reden ohne Punkt und ohne Komma. Ab und zu grätsche ich dazwischen und gebe auch etwas aus meinem Leben zum Besten. Aber so mag ich die Kati und ich kenn das eigentlich auch gar nicht anders. Zudem muss ich dann nicht so viel reden und kann mir die Luft zum Laufen aufheben.
Apropos aufheben. Neben der Luft hebe ich mir auch die Umgebung für die zweite Runde auf. Die jetzt auch noch anschauen, würde wahrlich in Stress ausarten. Kati läuft die eine Runde öfters und braucht dafür immer so 3:30 Stunden meint sie. Damit würde ich heute gut zurechtkommen. Denn sieben Stunden habe ich angepeilt. Angesichts der vielen, teils wunderschönen Bänke, die ich aus den Augenwinkeln immer wieder mal am Streckenrand wahrnehmen kann, scheint mir das Vorhaben dann doch irgendwann eher unrealistisch. Wurscht. Ich bin ja nicht hier, um Bestzeiten aufzustellen. Eine Runde hat beim RuR übrigens etwa dreihundert Höhenmeter, so dass ich am Ende auf sechshundert kommen werde. Hört sich nach wenig an. Ist aber doch ganz schön mühsam, da es oft nur sanft, aber dafür lange nach oben geht. Für Kati und mich immer wieder ein Grund langsam zu machen. Zudem sitzen wir die ein oder andere Bank auch schon mal Probe.
Über die Strecke selbst gibt es jetzt eigentlich auch gar nicht großartig was zu berichten. Zu sehen gibt es quasi auch nichts. Was aber nicht wirklich stimmt, denn der Wald ist sehr schön. Ein Mischwald mit vielen Buchen und vereinzelt auch Eichen. Diese haben ihr Laub im Gegensatz zu den Weißtannen und Fichten schon abgeworfen, was einen optisch sehr schönen Weg durch den Wald ergibt, auf dem wir laufen. Auch von der Laufqualität her tut das keinen Abbruch. Ab und zu müssen wir aber auch raus aus dem Wald und es gibt Wohnviertel oder auch schon mal ein Industriegebiet zu durchlaufen. Das ist jetzt nicht weiter tragisch. Man merkt so, dass man vorankommt und hat dann auf der zweiten Runde auch ein paar Orientierungspunkte. Nur im Wald, da wäre das dann schon etwas schwieriger. Jedenfalls kommen wir so auch durch den Rutesheimer Ortsteil Perouse. Ich bin etwas irritiert. Das klingt jetzt doch eher Französisch und das erkenne ich daran, dass ich gar nicht weiß, wie man das aussprechen soll. Schwäbisch verstehe ich auch oft nicht, aber das hier muss schon französisch sein. Erstens ist kein „le“ hintendran und zweitens klingt es schon ziemlich nach Paris.
Ich liege zwar nicht ganz richtig, aber so richtig falsch ist meine Vermutung dann doch nicht. Anno dazumal kamen Glaubensflüchtige aus dem Piemont hierher und ließen sich nieder. Sie kamen genauer gesagt aus Perosa und in Erinnerung daran gaben sie dem Ortsteil den Namen Perouse. Und da das Piemont an Frankreich und die französische Schweiz grenzt, kann man meine Vermutung zumindest als geografisch schon noch nachvollziehbar einordnen. Und während ich noch so über Perouse nachsinniere, kommt uns eine Gestalt entgegen, die ich den Laufklamotten nach irgendwie bei „marathon4you“ verorte. Da hier wohl nicht so wahnsinnig viele Marathonautoren wohnen, können es eigentlich nur Birgit oder Norbert sein. Ein paar Schritte weiter erkenne ich, dass es sich tatsächlich um den Norbert handelt. Zeit für eine weitere Verschnaufpause. So einfach kann man an Norbert schließlich nicht vorbeilaufen. Erstens kenne ich ihn und zweitens ist er immerhin der Chef hier. Abschließend gebe ich ihm noch ein paar Grüße an Birgit mit auf den Weg.
Bis wir Rutesheim wieder erreichen, gibt es noch viel Natur, zwischen der es hindurchzulaufen gilt. An einem Gewächshaus mitten in der Pampa bremst Kati kurz ein. Sie ist gartentechnisch auf einer ganz anderen Ebene als ich und kennt sich da aus. In einem Trog wachsen gelbe Blumen, das kann ich gerade noch erkennen. Kati erklärt mir wie sie heißen, was ich mangels botanischen Interesses im nächsten Moment schon wieder vergessen habe. Sie sind essbar und wirken entzündungshemmend. Da mich seit ein paar Tagen schon eine Entzündung plagt, höre ich etwas aufmerksamer zu. Die Entzündung befindet sich immerhin in einer doch laufrelevanten Körperregion, weil sie rein anatomisch gesehen die beiden Haxn zusammenhaltet. So lasse ich mich dazu hinreißen, mir eine Blüte in den Mund zu schieben. Schmeckt nach nix, ist aber ganz schön scharf und einfach nicht mein Ding. Soweit möglich spotze ich die zerkauten Blätter wieder aus und spüle ordentlich mit Apfelsaftschorle nach.
Auch die Kraxlalm liegt noch auf unserem Weg. Kraxln? Hier? Unmöglich! Es ist zwar hügelig und anstrengend, aber kraxln finde ich dann schon etwas übertrieben. Und Alm? Die gibt`s in den Alpen. Also in den richtigen Bergen. Das mit dem Kraxln klärt sich auf, als Kati und ich vorbeilaufen. Es gibt einen Hochseilgarten, in dem man zwischen den Bäumen herumkraxln kann. Eine Tätigkeit, deren Sinn ich nicht nachvollziehen kann. Aber gut, jedem das seine. Es gibt aber auch eine Minigolfbahn und eine - ich sag jetzt mal - eine Anlage, wo man das Minigolf mit einem Billardstecken auf Tischen spielt. Das könnte man doch in den Marathon einbauen. Auf der ersten Runde den Schläger schwingen, auf der zweiten dann den Queue. Aber gut, das würde beim ein oder andren dann doch zu lange dauern. Es geht wieder in den schönen Herbstwald. Das Nieseln habe ich inzwischen als gegeben hingenommen und somit ausgeblendet.
Ich glaube es war auch hier, als Kati und ich eine Verpflegungsstelle ausmachen. So richtig mit Biertisch, Iso, Kuchen und allem, was das Läuferherz unterwegs so begehrt. Seltsam. Sollte es ausgerechnet in der 106. Auflage des RuR-Marathons eine Verpflegungsstelle geben? Kati und ich können uns das ganz und gar nicht vorstellen. Wir fragen das junge Mädel hinter dem Tisch, die uns gleich fröhlich anblickt. Wir fragen nach, was es mit dieser Verpflegungsstelle auf sich hat, und sind über die Antwort mehr als erstaunt. Es findet heute der RuR-Marathon statt. Also der Rund-um-Rutesheim-Marathon, meint sie. Irgendwie kommt uns das ganze immer noch Spanisch vor und wir bohren nach. Schließlich stellt sich heraus, dass – und das ist jetzt kein Schmarrn – zwei RuR-Marathons gleichzeitig und auch noch mit demselben Namen stattfinden. Die ersten Läufer des zweiten Marathons treffen an der Verpflegungsstelle ein und wir können feststellen, dass es sich hier eher um eine Veranstaltung für jüngere Läufer handelt.
Kati und ich ziehen nach einem kurzen Gespräch weiter. Wir haben noch ein paar Hügel vor uns. Von einem aus haben wir eine gute Sicht auf die Silhouette von Leonberg. Kati erklärt mir diese ganz genau, wo sie wohnt, wo ihre Mutter wohnt und so weiter. Ich war da zwar schon mal, könnte es aber zugegebenermaßen von hier nicht ausmachen. Unsere Runde nähert sich langsam, aber sicher dem Ende zu. Jetzt kommt aber noch der ätzende Teil, wie Kati betont. Ich kann ihr dann auch zustimmen. Über einen Kilometer geht es immer leicht bergauf und dazu ist die Strecke noch schnurgerade, was das alles nicht unbedingt leichter macht. Irgendwie beschleicht mich dann das Gefühl, dass uns jemand folgt. Möglicherweise ist es mein Beschützerinstinkt und ich schau mich mal um. Es naht ein weiterer Läufer, der ohne Zweifel dem RuR zuzuordnen ist. Er kommt mir bekannt vor. Es ist Klaus Mantel, der vor kurzem seinen 250. Marathon gelaufen ist und somit eindeutig auch den Marathon-Junkies zuzuordnen ist. Wir begrüßen uns und er und Kati verfallen in ein Gespräch, dem ich nicht wirklich folgen kann. Das Schwäbisch wird nun in seiner reinsten Form artikuliert und der Klaus hat eine noch höhere Schlagzahl an Worten als Kati.
Und dann ist die erste Runde auch schon gleich vorbei. Kati und ich lassen uns in meinem Kofferraum nieder. Die erste Flasche Flötzinger wird geköpft und ich teile sie mit Kati. Sie will wissen, ob ich bei dem Sauwetter wirklich weiterlaufen möchte. Wollen ist jetzt vielleicht nicht das richtige Wort. Eher müssen. Ich war ja im Sommer schon mal hier, da hatte es 35 Grad und ich habe nach der ersten Runde gestreikt. Jetzt hat es acht Grad und es nieselt. Wie oft soll ich noch herfahren, damit das Wetter passt? Also breche ich wieder auf. Die Pause war eh lang genug, so dass mir schon etwas frisch wird. Kati erklärt mir noch kurz, dass sie sich nun in die Badewanne und danach mit einem Buch auf die Couch wirft. Eine Frechheit ist das schon. Mir bleiben noch über drei Stunden im Nieselregen. Ich entferne mich möglichst schnell vom Auto, so dass irgendwann umdrehen keinen Sinn mehr macht. Dabei werde ich auf den ersten Kilometern im Wald noch von Sandra Langguth und René Slavik überholt. Die beiden Spinner waren gestern auch schon am Start. Legen also einen Doppeldecker hin. Und sie grinst auch noch entspannt, als sie an mir vorbeiläuft. Ein paar Worte und weg sind die beiden.
Unterwegs habe ich nun mehr Zeit mich meiner Umgebung zu widmen. Wie schon gesagt, bin ich jetzt botanisch nicht gerade ein Held, aber ein paar Bäume kommen mir schon dubios vor. Sie passen so gar nicht ins Waldbild. An einem Riesenmonstrum von Baum halte ich dann mal an. Eine Tafel erklärt, dass es sich um einen Mammutbaum handelt. Also, der gehört nun wirklich nicht nach Rutesheim. So viel weiß sogar ich und vermute mal, dass der ein oder andere Baum hier nicht wirklich schwäbisch ist. Mein Interesse gilt jetzt auch mehr den Bänken. Die sind zwar teilweise nass, aber das bin ich auch und die 30-Sekunden-Regel wird akkurat eingehalten. Da kenn ich gar nichts.
Ein paar Veränderungen muss ich dann unterwegs schon feststellen. Die Verpflegungsstelle vom falschen RuR-Marathon ist schon abgebaut. Vielleicht war es doch nur ein Halbmarathon? Die Silhouette von Leonberg ist ebenfalls verschwunden. Sie hat sich im Nebel versteckt. Ansonsten begegne ich nochmals Norbert und später dann Keule. Wir klatschen nur kurz ab. Zum Palavern hat bei dem Wetter wohl keiner mehr Bock, genauso wie sich inzwischen meiner verzogen hat. Größtenteils bringe ich die erste Runde geistig noch zusammen und irgendwann wird mir klar, dass das Ende, also das Ziel nahe ist. Mit der Orientierung ist es dann doch nicht so weit her, dass ich nicht nochmal falsch abbiege. Meine Uhr brummt verärgert und führt mich wieder auf den rechten Weg.
Dann stehe ich auch schon vor meinem Kofferraum. Drin wartet ein wohlverdientes Flötzinger auf mich, das dank des Wetters, das mir bis vor kurzem noch zuwider war, schön kalt ist. Ich ziehe mir trockene Klamotten an und bis ich das – zugegebenermaßen etwas ungelenk – geschafft habe, ist auch die Halbe leer. Ich hätte noch das alkoholfreie Flötzinger dabei, aber so viel Durst habe ich dann doch nicht und der Kati will ich es auch nicht vorbeifahren. Am Ende scheuche ich sie noch von der Couch und wer weiß was dann passiert. Der 140. Marathon ist eingetütet, aber da ist niemand mehr, den das interessiert. Deshalb mache ich mich auf den Heimweg. Vielleicht komme ich mal wieder. Das Wetter sollte halt dann schon mal passen. Jedenfalls kann man hier immer mal wieder die alten Marathon-Junkies wieder treffen, zu denen ich inzwischen wohl auch gehöre. Obwohl, alt bin ich ja eigentlich noch nicht. Daheim pfeife ich mir noch die letzten fünfunddreißig Seiten vom Apfelstrudel-Alibi rein und stelle das Buch zu den anderen zwölf Ausgaben vom Flötzinger – äh, ich meine natürlich Eberhofer. Zefix! |