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Wroclaw
Maraton, 22.04.2007
Cracovia Maraton, 06.05.2007
Torunski Maraton, 20.05.2007 |
Autoren: Margot Meisenheimer,
Jan Kiwior |
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Eine außergewöhnliche
Herausforderung hatte sich Jan für 2007 vorgenommen mit einer
"Tour de Polska" durch seine Heimat. Innerhalb von nur vier
Wochen wollte er die drei polnischen Marathons in Breslau, Krakau
und Thorn bestreiten. Je nach Tagesform war auch durchaus geplant
alle Läufe in ambitionierten Zeiten zu absolvieren.
Den Grundstein hierfür legte er bereits bei den Vorbereitungsläufen,
ca. 16 km Anlaufweg legte er zusätzlich auf die langen Staustufenrunden
(32 km) drauf, er war also immer länger als bei einem Marathon
unterwegs. Da sollte diese gewaltige Leistung doch zu schaffen sein!
Marathon 1 – Wroclaw Maraton,
Breslau/Wroclaw |
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Die erste
Station der Marathon-Tour war in Wroclaw/Breslau, die Hauptstadt von
Niederschlesien, am Fuße des Sudetengebirges an der Oder gelegen.
Gebaut zwischen zahlreichen Nebenflüssen und Kanälen liegt
die Stadt einzigartig auf 12 Inseln und 112 Brücken. Das alleine
sorgte natürlich schon für eine tolle Marathonstrecke. Aufgrund
der zahlreichen Brücken und Stege wird die Stadt daher auch als
Venedig Polens bezeichnet.
Wer sich nicht nur für das Laufen interessiert, sondern auch
für eine Stadt
mit einer mehr als tausendjährigen Geschichte, der findet in
Breslau einzigartige baukünstlerische Zeugnisse aus sämtlichen
Epochen. Die "Festung Breslau" wurde 1945 fast völlig
zerstört, aber die polnischen Restauratoren haben alles hervorragend
renoviert und mit den Bürgerhäusern am
Ring/Rynek und dem historischen Rathaus
eine großartige Kulisse geschaffen.
Zwischen alter und zeitgenössischer Architektur findet man aber
auch eine Fülle an Natur in der Stadt.
Breslau ist die Großstadt mit den meisten Grünflächen
in Polen. Jedem Einwohner stehen statistisch betrachtet 25 qm Grünfläche
zur Verfügung.
Die kulturelle Visitenkarte der Stadt sind die Musikfestivals von
internationaler Berühmtheit. Die standen für Jan aber nicht
auf dem Programm, eher schon die Genüsse für den Gaumen.
Der "Wroclaw Maraton" hat sich
schon fest in den Kalender der Sportfestspiele Polens eingeschrieben.
Heuer wurde das 25-jährige Jubiläum des Marathons gefeiert
und rund 1000 Teilnehmer dadurch angezogen. Jan war heuer auch bereits
zum 4. Mal hier am Start.
Für die Anfahrt von Deutschland benützte er wie immer
die Euroline-Busse, die mehrmals die Woche von Augsburg nach Polen
unterwegs sind.
Die Organisatoren hatten für jeden Teilnehmer ein T-Shirt,
sowie vor und nach dem Lauf eine Pastaparty und sonstige super Verpflegung
bereit und das ganze bei rechtzeitiger Anmeldung für nur 20
€.
Das Wetter am Wettkampftag war traumhaft und angenehm sonnig. Start
und Ziel waren auf dem malerischen Marktplatz und es lief auch ganz
wunderbar auf der schönen Strecke, die Marathon-Runde wurde
in Form einer Acht durch die Innenstadt und die Außenbezirke
im nordöstlichen Teil von Breslau gelaufen und brachte die
Halb/Marathonläufer nach einer Schleife wieder zurück
ins Ziel auf dem Marktplatz, während die Marathonläufer
eine zweite Schleife in den südwestlichen Teil ranhängen
mußten. Die von der Polizei freigehaltene und abgesicherte
Strecke hatte vom Kopfsteinpflaster, löchrigen Asphalt bis
zur einwandfreien Bitumendecke alles zu bieten, das machte die Strecke
nicht ganz einfach zu laufen. Mit seiner Laufzeit von 3:50:29 h
war Jan aber super zufrieden, besonders angetan und in Erinnerung
blieb ihm aber die Massage nach dem Lauf. Von wem er da massiert
wurde, hat er aber nicht verraten. Unter allen Teilnehmern wurde
noch ein Auto verlost, dieses gewann ein 72jähriger Marathoni,
so musste Jan auch die Rückfahrt wieder im Bus antreten.
Zeit: 3:50:29 |
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Das Breslauer
Rathaus zählt zu einem der
schönsten gotischen Gebäude von Mitteleuropa. |
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Die Marathonstrecke
führte über den
wunderschönen Rathausplatz und an diesem
modernen Brunnen vorbei. |
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Einige Streckenabschnitte
durch die historische Altstadt mussten auch auf Kopfsteinplaster absolviert
werden. Jan hatte aber wenig Probleme damit. |
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Nach dem Lauf
konnte man sich wieder ausgiebig stärken. |
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Der Ring (polnisch
Rynek) ist ein mittelalterlicher Marktplatz in Breslau, der heutzutage
den Kern der Fußgängerzone bildet. Die Nordseite ist auch
als Naschmarkt-Seite bekannt. |
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Marathon
2 – Cracovia Maraton, Krakau/Krakow |
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Die nächste
Station war das sagenumwobene Krakau, Jahrhunderte lang war sie
Hauptstadt und Sitz der polnischen Könige, ein Ort, der große
Gelehrte und Künstler aus der ganzen Welt anzog. Zahlreiche
einzigartige Kunstschätze, mit den wichtigsten Strömungen
und Epochen der europäischen Kulturgeschichte kommen hier zum
Vorschein.
Gestartet wurde der Cracovia Maraton um 9 Uhr im Blonia-Park. Das
Wetter zeigt sich dort genau von seiner anderen Seite und es prasselte
starker Dauerregen auf die Sportler herunter, das tat aber der guten
Stimmung auf der Strecke bei den Läufer/innen keinen Abbruch.
Bereits nach ca. 8 km wurde eine der wichtigsten Sehenswürdigkeiten
von Krakau passiert: "der Wawel". Auf einem 25 m hohen
Kalkfelsen thronen hier das ehemalige Renaissance-Königsschloß
und die Kathedrale aus dem 14. Jahrhundert.
Der Marathon-Kurs führte über eine lange Runde. Gleichzeitig
fand auch ein Halb-Marathon statt - wer wollte, konnte also genau
in der Mitte, fast am Wendepunkt des Rundkurses aufhören. Bei
Jan lief es wieder sehr gut, die Verpflegung auf der Strecke war
hervorragend, zum Teil wurden gleich ganze Getränkeflaschen
ausgegeben, was bei dem Regenwetter ein großer Vorteil war,
man konnte sie auch einige Zeit mitführen, ohne dass das Getränk
vom Regenwasser gestreckt wurde. Einige Kilometer lief man direkt
an der Weichsel/Wisla entlang und bei Km 35 führte der Weg
erneut am wunderschönen Schloß vorbei.
Das Ziel ist am Rynek Glówny – vom Markusplatz in Venedig
abgesehen der größte mittelalterliche Platz Europas.
Der zentrale Marktplatz der Altstadt mit den Tuchhallen und seinen
historischen Krämerbuden ist zu jeder Tageszeit gut besucht
von einem internationalen Publikum, auch ohne die an diesem Wochenende
zahlreich versammelten Marathonläufer. Auf der Ostseite des
Platzes ragten die zwei markanten, unterschiedlich großen
Türme der gotischen Marienkirche empor und ließen den
Zieleinlauf schon von weitem erahnen.
In einer hervorragenden Zeit von 3:51:26 h, also lediglich 1 Minute
"langsamer" als in Breslau lief Jan gleichmäßig
wie ein Roboter durch und ins Ziel ein. Das gab wieder guten Grund
zum Feiern!
Zeit: 3:51:26
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Der Regen tat der guten Stimmung
keinen Abbruch. |
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Das war schon mehr was für
die wetterfesten. |
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Jan hier am Fuße "der
Wawel". |
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Auf einem 25 m
hohen Kalkfelsen thronen das ehemalige Renaissance-Königsschloß
"der Wawel" und die Kathedrale aus dem 14. Jahrhundert. |
Marathon 3 –
Torunski Maraton, Thorn/Torun |
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Wieder
zwei Wochen später kam dann der dritte Marathon in vier Wochen
in Torun/Thorn an die Reihe.
Dieser Lauf in einer der ältesten und schönsten historischen
Städte in Polen wurde auch bereits zum 25. Mal ausgetragen.
Die Stadt selbst wurde von Mitgliedern des Deutschen Ordens im 13.
Jahrhundert gegründet und ist als Geburtsort des großen
Astronomen Nikolaus Kopernikus bekannt. Die Thorner Kathrinchen (Lebkuchen/
Pfefferkuchen), die schon seit dem 14. Jahrhundert gebacken werden,
sind die Spezialität der Stadt, standen aber am Marathontag nicht
auf dem Speiseplan.
Die gotische Altstadt wurde in die UNESCO-Welterbeliste eingetragen.
Torun hat auch wirklich magische Orte, besonders hervorzuheben eine
Gasse unweit des Schiefen Turms mit schönen Bögen zwischen
den Häusern und das ganze historische Straßensystem um
den Altmarkt, die gesamte Bebauung ist noch mittelalterlich, dazu
gibt es das berühmte Kopernikusdenkmal. Jan erkundete am Samstag
ausgiebig die Stadt, die er noch nicht kannte und war begeistert von
der Altstadt und packte gleich seinen Zeichenstift aus.
Die
lange Anreise nach Torun war aber bereits sehr anstrengend.
Jan traf hier wieder eine 70- jährige, die bereits ebenfalls
in Krakau den Marathon gelaufen war und freute sich sehr darüber.
Die Laufstrecke führte dann geradeaus aus Torun heraus durch
viel Natur und über Felder mit wenig Schatten und nach einer
kleinen Schleife am Wendepunkt ging es auf dem gleichen Weg zurück
ins Ziel. Das sehr heisse und schwüle Wetter sorgte bei vielen
für große Probleme. Da durch die schlechte Organisation
und Versorgung auf der Strecke bereits nach 5 km die Getränke
ausgegangen waren, gab es hier leider viele Kreislaufkranke und
Läufer/innen die sogar ins Krankenhaus eingeliefert werden
mussten.
Die unter den Umständen hervorragende Laufzeit von 4:09:02
h ist dadurch umsomehr hervorzuheben.
Und auch hier fand wieder unter allen Teilnehmern eine Auto-Verlosung
statt. Leider hatte Jan erneut Pech, so dass er weiterhin mit den
Euroline-Bussen zu seinen Polen-Marathons fahren muss. Und sein
Fahrrad ist natürlich auch weiterhin sein treuer Wegbegleiter
und Trainingsgerät in einem. Zeit: 4:09:02
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Start und Ziel befanden sich
im Zentrum der prächtigen mittelalterlichen Altstadt. |
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Der schiefe Turm aus Backstein
mit weißen Ornamenten neigt sich bedenklich zur Gasse hin. |
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Nikolaus Kopernikus ist ein
Sohn der Stadt, er wurde im Jahre 1473 in Thorn geboren. |
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Bis auf einen
Straßenzug aus dem späten 19. Jahrhundert ist fast die
gesamte Bebauung der Altstadt mittelalterlich. |
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Die
Stadtmauer aus dem 13. und 14. Jh. besteht aus einigen Basteien, Türmen
und Stadttoren. |
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Torun
liegt wie Krakau an der Wisla/Weichsel. |
Auf die Frage,
welche Erfahrungen Jan mit den drei Marathons in vier Wochen gemacht
hatte: "Es ist immer sehr gut gelaufen und ich habe nur super
Erfahrungen gemacht. Allerdings muss man unbedingt darauf achten,
dass man ohne Mindestzeitgrenze und ohne Druck in den Wettkampf geht.
Natürlich war aber auch die gute Vorbereitung durch die Longjogs
sowie die vielen Fahrrad-Kilometer die Basis, dass es mir auch nach
der 3-er Serie so gut gegangen ist."
Die nächste Marathon-Serie hat Jan schon wieder für den
Herbst ausgesucht. Klasse, dann gibt es hoffentlich wieder viele Staustufenläufe
für alle Gruppe B-Läufer!
Auf jeden Fall ganz großen Respekt, herzlichen Glückwunsch
und alles Liebe und Gute weiterhin für die nächsten Läufchen,
lieber Jan.
Margot |
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