22.8.2020 LIWA-Lauftreff 24 Stunden
Autor: Andreas Greppmeir
 
 
2020

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Irgendwann hatte Karlheinz „Kalle“ Dravec die Idee als Training einen 100-Meilen-Lauf, also gut 164 Kilometer unter die Füße zu nehmen. Damit das ganze nicht zu einsam wird, bat er bei seinen Lauffreunden vom LIWA-Lauftreff um Unterstützung. Maximal 24 Stunden wollte Kalle laufen und erhoffte sich, dass der ein oder andere ihn ein paar Kilometer begleitet. Immer mehr Vereinsmitglieder sagten zu und so entstand bei Kalle die Idee ein richtiges Event draus zu machen. Zunächst nannte er das Ding noch Kalle‘s 24 Stunden-Lauf, dann wurden die „LIWA-Lauftreff 24 Stunden“ daraus. Eine Ausschreibung ging raus, eine Verpflegungsstation wurde organisiert und am Ende standen über 50 Teilnehmer in der Starterliste. Kati und ich erhielten ebenfalls eine Einladung und mussten nicht lange überlegen. Wenn die „Grünen“ rufen, sind wir dabei.

Der Start erfolgte am Freitag um 17.00 Uhr am Vereinsheim „Rädle“ des Radsportclubs Reichenbach. Ziel war an selbiger Stelle genau einen Tag später. Jeder konnte ein- oder aussteigen, wann er wollte und so viele Kilometer abspulen, wie es der Trainingszustand zuließ. Kati und ich hatten uns entschieden einen Marathon zu laufen, was auch das Ziel vieler anderer Teilnehmer war. Loslegen wollten wir so gegen 09.30 Uhr, damit wäre bis zum Zielschluss genügend Zeit, um den Marathon entspannt zu laufen. Doch schon auf meiner Anfahrt begann es ziemlich heftig zu regnen und es ließ auch bis halb Zehn nicht nach. Kati schien so gar keine Lust zu haben bei Regen loszulaufen. Laut Wetter-App würde es in einer Stunde aufhören. Auch dann blieb noch genügend Zeit für einen entspannten Lauf. Derweil konnte uns Cinzia von ihrer Heldentat berichten. Das erste Mal in ihrem Leben war sie 80 km gelaufen.

Die Zeit verging wie im Flug und zwischenzeitlich war auch Kalle von einer neuen Runde zurück. 140 Kilometer hatte er nun in den Füßen und sah aus, als wäre er gerade erst losgelaufen. Noch eine Runde musste Kalle laufen, um die 160 Kilometer vollzumachen. Vier kleine 1-Kilometer-Runden um das benachbarte Stadion würden die 100 Meilen perfekt machen. Für Kati und mich war das die Gelegenheit Kalle bis zu den 160 Kilometern zu begleiten und damit geführt unsere erste Runde zu laufen. So zog auch Kati ihre Laufschuhe an und es tröpfelte nur noch leicht als wir mit rund einer Stunde Verspätung loslegten.

Von Reichenbach ging es zunächst an der Fils entlang in Richtung Plochingen. Im Gegensatz zu den tropischen 35 Grad beim Start am Vortag herrschten nun mit knapp über 20 Grad schon fast ideale Bedingungen. Allerdings war ich nach zwei Kilometern trotzdem tropfnass. Der Regen war quasi ein Aufguss und es lief sich wie in der Sauna. Dennoch fanden wir ein gutes gemeinsames Tempo und Kalle konnte schon mal von den Leistungen der Mitläufer, die vor uns gestartet waren, erzählen. Drei Teilnehmer hatten die 100-Kilometermarke geschafft, damit hätte Kalle nie gerechnet.

In Plochingen angekommen machte mich Kati auf das Hundertwasserhaus aufmerksam, das jedoch etwas abseits der Strecke lag. Auf der zweiten Runden würden wir hier eine Extraschleife drehen, um auch tatsächlich auf die Marathondistanz zu kommen. Kalle machte uns auch noch auf das „Neckarknie“ aufmerksam. In Plochingen fließen die Fils und der Neckar zusammen. Alles in allem eine sehr schöne Strecke bis dahin, vor allem wenn man mit Informationen aus erster Hand gefüttert wird. Über den Ottosteg überquerten wir den Neckar, um anschließend durch den Landschaftspark Buckenwasen zu laufen. Über den Neckarsteg wechselten wir nochmal die Neckarseite und liefen nun entlang des Nackars zurück nach Reichenbach.

Leider mussten wir eine sehr schöne Strecke, die eigentlich geplant war, auslassen, da diese laut Kalle aufgrund der Regenfälle ziemlich überflutet war. Sie hätte direkt an der Fils entlanggeführt. So ging es durch ein Industriegebiet, was unserer Stimmung jedoch nichts anhaben konnte. Bald waren wir wieder zurück am Vereinsheim „Rädle“ und es gab eine erste Stärkung. Das Büffet, das die freiwilligen Helfer des TSV Lichtenwald zusammengezaubert hatten, ließ keine Wünsche offen.

 
 
 

Nach einer kleinen Pause ging es auf die zweite 10-Kilometerrunde, die laut Kalle schöner als die erste sein sollte. So war es dann auch. Eine schön Landschaftsrunde mit ein paar Höhenmetern lag vor uns. Über Feld- und Waldwege ging es bis nach Ebersbach, durch Ebersbach durch und wieder zurück nach Reichenbach. Kati und ich begleiteten Kalle bis zum Ende seiner 160 Kilometer. Nach einer erneuten kleinen Pause hatte Kalle nur noch vier Kilometer vor sich. Für Kati und mich ging es in die zweite Runde.

Bis Plochingen hatten wir noch Begleitung, doch wir hatten unseren Abstecher zu Hundertwasserhaus nicht vergessen und mussten ab da unseren Weg alleine finden. Dies ging natürlich prompt schief. Statt nach dem Neckarsteg links und wieder rechts zu laufen, entschieden wir uns unfreiwillig für die Variante rechts und links. Wir wunderten uns schon etwas, dass die Fils so breit ist und bemerkten unseren Fehler erst als wir in Wernau angekommen waren. Daher hieß es kehrtmachen und den Weg nochmal zurück zu laufen. Damit brauchten wir uns auch keine Gedanken mehr über eine Zusatzrunde ums Stadion zu machen. Ohne weitere Probleme kamen wir in Reichenbach an und gönnten uns eine letzte Pause.

Wir hatten inzwischen 34 Kilometer auf der Uhr, könnten so also auf der letzten Runde etwas abkürzen. Nach dem langen Anstieg am Anfang der finalen Runde hatte uns die Sonne, die uns schon seit längerem wieder plagte, schon etwas zugesetzt und wir fanden eine schöne vier Kilometer lange Waldrunde, die wir nun zweimal absolvierten, so dass wir am Ende mit nicht ganz 43 Kilometern auf der Uhr wieder in Reichenbach ankamen. Inzwischen hatten alle, rund eine halbe Stunde vor Zielschluss, ihr persönliches Ziel erreicht und waren schon in der Nachbesprechung. Kati und ich bekamen beim Zieleinlauf großen Beifall und freuten uns über ein gemeinsames Finish. Eine große Überraschung stand für Kati noch parat. Kalle überreichte ihr einen schönen Pokal für ihren 200. Marathon. Den ist Kati zwar in Füssen gelaufen, geplant war er jedoch beim LIWA-Laufevent im April dieses Jahres. So gab es den Pokal halt nachträglich.

Gerne wäre ich in dieser geselligen Runde noch etwas geblieben, aber da gut zwei Stunden Fahrt vor mir lagen, verabschiedete ich mich ziemlich zügig von meinen Lauffreunden. Mein Dank gilt alles Beteiligten, die dieses tolle Laufevent möglich gemacht haben, und vor allem möchte ich mich nochmal für die Einladung bedanken.
Beeindruckend sind auch die Zahlen in der Ergebnisliste. 56 Läufer und Läuferinnen aus neun Vereinen bzw. Lauftreffs waren an diesem Event beteiligt und brachten insgesamt 2342 Kilometer zusammen. Im Durchschnitt ist somit jeder beinahe einen Marathon gelaufen. An der Spitze stand natürlich Kalle mit 176 Kilometer auf der Uhr, drei weitere Läufer hatten über 100 Kilometer absolviert. 17 Starter sind am Ende einen Ultra gelaufen. Das sind, vor allem wenn man die Bedingungen bedenkt, wahnsinnige Leistungen. Kati und ich standen in der Ergebnisliste mit unseren 43 Kilometer übrigens auf Platz 19 bzw. 20.

Sollte Kalle vielleicht einmal über eine zweite Austragung der „LIWA-Lauftreff 24 Stunden“ nachdenken, würde ich vielleicht sogar über einen früheren Start und ein paar Kilometer mehr nachdenken. Schön war es auf jeden Fall.

   
 

   
     
   
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