15.05.2021 Isar-Speichersee Marathon
Autor: Bernie Manhard
 
 
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Kurz nachdem wir vor ein paar Wochen den Isar-Arena Marathon absolvierten, postete Klaus Sobirey auf STRAVA einen Track vom Speichersee bei Ismaning. Klaus hat ihn zu Trainingszwecken umrundet und dabei über 20 km zurückgelegt. Ich war ganz überrascht, wusste gar nicht, dass es am Stadtrand von München so ein großes Gewässer gibt. Bei der genaueren Streckenansicht fiel mir auf, dass der Speichersee fast an die Isar-Arena-Strecke anschließt und mir kam dabei die Idee, dass ihn Andreas evtl. sogar in den Kurs integrieren und dafür den Abschnitt bis Garching und den Abstecher zur Arena streichen könnte. Schon hätte er bzw. natürlich auch wir wieder eine neue Variante des Isar Marathons.

Andreas hat sich meinen Vorschlag zu Herzen genommen und sich sofort mit der Streckenplanung auseinandergesetzt. Am Speichersee hat er den Streckenabschnitt unter die Lupe genommen und anschließend aus ihm vorliegenden Tracks per Software einen Kurs konstruiert und zusammengesetzt der es auf 42,4 km bringt. Schon geil, ruckzuck hat Andreas wieder eine neue Variante der Isar Marathon-Serie kreiert.

Für uns Nicht-Münchner liegt der Startplatz diesmal äußerst günstig, einen Kilometer von der Ausfahrt Aschheim/Ismaning an der A99. Nicht einmal 45 Minuten benötigen Charly und ich, um den Parkplatz am Speichersee zu erreichen. Greppi und Thomas sind bereits da, Andreas und Judith kommen etwas pünktlicher. Wir haben uns auf einen Start um 10 Uhr geeinigt, Andreas zählt runter, unsere GPS laufen und los geht‘s. Später soll noch Udo folgen, der auch immer auf der Suche nach geeigneten Läufen in Corona-Zeiten ist und im Runners World-Forum mit Andreas in Kontakt kam.

Wir laufen die ersten Kilometer unterhalb des Speicherseedamms an Feldern entlang, hier hat sich eine riesige Kolonie von Graugänsen niedergelassen. Nach zwei Kilometern erreichen wir das BMW-Messgelände Aschheim mit Teststrecke. Der Weg unterhalb des Damms war früher einer der beliebtesten Schleichwege der Ismaninger und Aschheimer. BMW sperrte aufgrund des hohen Verkehrsaufkommens 2010 die Privatstraße entlang der Teststrecke, die ins Finsinger Moos führt. Vor allem objektive Lärmmessungen waren aufgrund des Krachs durch den ständig zunehmenden Schleichverkehr problematisch. Unter der Woche ist meistens auch das Tor für Fußgänger geschlossen. Andreas hat nachgefragt, am Wochenende ist das Tor offen und man darf entlang der Teststrecke laufen.

Etwa vier Kilometer ist die Gerade der Teststrecke lang, die in der Bauform einer Bundesautobahn mit zwei Fahrstreifen je Richtung angelegt ist. Die Breite beträgt lediglich zwischen 100 und 600 Meter. Zu den weiteren Anlagen gehören ein Kurvenparcours, Seitenwind-Ventilatoren, ein Steilstrecken-Hügel und eine Crash-Anlage sowie eine Freifeld-Hochfrequenz-Messanlage. Das Testgelände wird auch zur Erprobung von Fahrzeugen genutzt, die noch nicht auf dem Markt sind, wir können viele Erlkönige mit dem bekannten Schwarz-Weiß-Muster stehen sehen, die die Konturen der Autos verbergen sollen.

Nach 6 km geht es rauf zum See. Wir überqueren den Speichersee mittendurch auf einem Damm, der ihn in einen West- und einen Ostteil trennt. Der künstlich geschaffene See wurde 1928 geflutet und bietet Naturfreunden vor allem zahllose Wasservögel, wenn sie sich nicht gerade unten auf den Felden aufhalten. Am Ende des Damms biegen wir nach links ab Richtung Neufinsing. Leider müssen wir uns mit einer Schotterstraße begnügen, von der man keine Einsicht auf den See hat. Es gäbe eine Alternative direkt am Seeufer entlang, da müssten wir aber verbotenerweise über einen Zaun klettern. Klaus hat’s bei seiner Umrundung durchgezogen, wir verzichten aber darauf.

Nach 10 km erreichen wir Neufinsing, einen Kilometer lang ist der Ortsdurchlauf. Zurück geht’s diesmal direkt am Seeufer entlang, hier kann man erst die riesigen Ausmaße des Sees sehen, der fast so groß ist wie der Tegernsee. Und wir bekommen heute sogar einen prachtvollen Ausblick auf die Alpen …fast wie am Tegernsee. Charly und Thomas haben sich mittlerweile nach vorne abgesetzt. Nach 19 km sind wir wieder am Parkplatz zurück und legen erstmal eine kleine Pause zur Verstärkung ein.

Durch einen Tunnel unter der B471 gelangen wir an den Mittleren Isar-Kanal. Die Schranke davor hat Andreas als unser Ziel festgelegt, hier wird unsere Marathondistanz erreicht sein und sogar um 300 Meter überschritten. Theoretisch natürlich, den gesamten Kurs ist ja noch keiner gelaufen, sondern wurde nur per Software geplant. Ich bin gespannt, wie genau das Tool funktioniert.

Die nächsten drei Kilometer geht es am Isarkanal entlang, etwa zur Hälfte hat Udo auf uns aufgeschlossen, ein kurzer Plausch und weg ist er. Wir laufen weiter bis zu einer Autobahnbrücke, die uns unter der A99 durchführt. Mir ist das Tempo von Greppi und Andreas mittlerweile etwas zu langsam, so halte mich an Judith die etwas voraus ist. Bisher konnte ich auf meinem GPS noch nicht den GPX-Track finden, obwohl ich eigentlich einen Upload vorgenommen habe. Da mir bis hier die Streckenführung noch nicht bekannt ist, orientiere ich mich lieber an meinen Mitläufern oder wie jetzt Mitläuferin. Am Rande von Unterföhring zweigen wir ab Richtung Poschinger Weiher und zum Hypoberg. 30 Höhenmeter beinhaltet die kleine Gipfelbesteigung, die uns ja schon bekannt ist vom Isar-Arena-Kurs. Auf dem Gipfel gibt es wieder einen schönen Blick über die Stadt und auf die Berge.

Der Aufstieg ist für uns immer eine Sackgasse, nur für diese Aussicht eingebaut, einmal den Blick genießen und schon geht es wieder runter. Ein Richtungswechsel lässt uns für zwei Kilometer wieder nordwärts laufen, einschließlich erneuter Unterquerung der A99. Erneut mache ich mich auf die Suche nach dem Track auf meinem GPS. Ich kann mich erinnern, dass mir Andreas heute Morgen erzählte, auch Probleme mit dem zusammengebastelten Kurs während der Erstellung gehabt zu haben. Ich durchsuche erneut meine Tracks und werde fündig mit einem seltsam betitelten Kurs, der aber vom Datum her passen könnte. Bingo, das ist der Richtige. An der Kolomanbrücke überqueren wir die Isar und wechseln auch wieder die Richtung zurück nach Süden.

Ich fühle mich gut, der Track auf meiner Uhr weist mir den richtigen Weg, so kann ich etwas Fahrt aufnehmen und auch alleine laufen. Ein kleines Déjà-vu stellt sich ein, beim Isar-Arena Marathon vor genau 5 Wochen lief es auf dem identischen Abschnitt, am Nördlichen Englischen Garten entlang, ebenfalls ausgesprochen gut. Zu meiner Überraschung kann ich nach etwa 5 km wieder Udo vor mir ausmachen. Das motiviert mich noch etwas mehr und ich versuche mein Tempo zu halten. Immer geradeaus an der Isar entlang geht es Richtung Stadtmitte.

Am Oberföhringer Stauwehr ist unser südlichster Streckenpunkt erreicht. Nach erneutem Seitenwechsel geht es zurück. Am Wehr habe ich auf Udo aufgeschlossen und überquere nach ihm die Wehranlage. Auf der gegenüberliegenden Seite ist der Beginn des Mittlere Isar-Kanals, hier wird er von der Isar abgeleitet, läuft noch einige Kilometer parallel zum Fluss und zweigt nördlich von Unterföhring nach Osten ab. Nach wenigen Kilometern fließt er dann in den Ismaninger Speichersee und weiter durchs Erdinger Moos. Schließlich mündet der ausschließlich der Elektrizitätserzeugung dienende Kanal östlich von Moosburg wieder in das natürliche Flussbett der Isar ein. 1921 begann man mit dem Bau, 1929 wurde er beendet. Es entstanden fünf Kraftwerke, für regelmäßige Wassermengen sorgt der Speichersee.

Zweihundert Meter nach dem Oberföhringer Stauwehr gibt es Alternativ die Möglichkeit, auf einen wunderschönen Trail direkt an die Isar zu wechseln. Den Tipp gab mir Andreas bereits beim Isar-Arena Marathon und auch heute nehme ich wieder die Möglichkeit wahr. Die vielen Regenstunden der letzten Tage waren aber für den ufernahen Trail nur suboptimal, immer wieder gilt es Wasserläufen und -pfützen auszuweichen oder zu überspringen. So werde ich nach 34 km vollkommen aus meinem Laufrhythmus gerissen. Frühzeitig wechsle ich wieder auf den ebenen Schotterweg, aber irgendwie kommen ich jetzt nicht mehr richtig in Schwung.

Schließlich verpasse ich noch den Aufstieg zum Kanal. Um den Umweg nicht allzu groß werden zu lassen, navigiere ich mit dem GPS links am Poschinger Weiher vorbei. Die Wege sind aber zu meiner Überraschung sehr gut zu laufen und auch ansonsten sehr schön, das könnte man sogar einmal in die Streckenführung integrieren, denke ich mir.

Den Schlussakkord bilden wieder die 3 km am Isarkanal entlang. Eigentlich sollte es ja laut Wetterbericht am Nachmittag regnen, aber genau das Gegenteil ist der Fall, seit längerer Zeit scheint die Sonne und es liegt mal endlich so etwas wie Frühling in der Luft. Neben dem Wetter hat auch Andreas Streckenplanung optimal gepasst, mit ein paar hundert Metern selbstverschuldetem Umweg erreiche ich nach 42,65 km die avisierte Zielschranke. Charly ist kurz vor mir am Auto angekommen, hatte erneut ein kleines Isarbrücken-Problem und ist diesmal zu früh über die Isar gewechselt. Als Ausgleich musste noch eine Pendelstück nach Ismaning herhalten um auf die Marathondistanz zu gelangen. Das hat er aber dann wieder super hinbekommen.

Die Isar bietet viele Möglichkeiten um Marathon zu laufen, der Isar-Speichersee-Kurs ist wieder super gelungen. Danke an Andreas und auch an Klaus, der ja eigentlich der Verursacher war.

 
   
 
Charly
Bernie
Greppi
5:05:10
5:07:34
5:44:30
 
 
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