03.04.2021 Isar Arena Marathon
Autor: Bernie Manhard
 
 
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Zum dritten Mal veranstaltet Andreas aus München den Isar Arena Marathon. Nach der Isar-Südrunde im Vorjahr freue ich mich auch den nördlichen Isarverlauf kennenzulernen. Die Strecke startet wie immer in der Stadtmitte Münchens und führt uns immer rechtseitig an der Isar entlang Richtung Norden. Auf Höhe Garching wechseln wir die Seite, ein Schlenker führt uns durch den Campus der TU München und anschließend zur Allianz Arena der Bayern, von dort geht es wieder zurück an die Isar.

Aufgrund der strikten Covid-19-Bestimmungen müssen wir heute auf ausreichend Abstand achten. Erlaubt ist nur das Laufen mit einem Partner. Ich mache mich mit Charly auf den Weg nach München, wo, wie bei allen Isar Marathons vor der Muffathalle gestartet wird. Dort treffen wir mit anständigen Abstand Greppi, Andreas und Judith. Die Straßen und Wege am Isarufer entlang sind breit genug, hier kann man problemlos mit ausreichend Distanz voneinander laufen. Nach einer trüben Wettervorhersage sind wir alle etwas überrascht, dass hier in München noch die Sonne bei 5 Grad lacht.

Um 10 Uhr geht’s los, nach 400 Metern erreichen wir das Maximilianeum im Stadtteil Haidhausen. Es beherbergt seit 1876 die Stiftung Maximilianeum für begabte Studenten aus der Pfalz und Bayern. Seit 1949 ist es zudem Sitz des Bayerischen Landtags. Wir unterqueren die Maximiliansbrücke, links von uns liegt in der Isar die Praterinsel. Nach einem Kilometer erreichen wir die Luitpoldbrücke mit Blick auf den Friedensengel. Die goldene Statue ist eine Nachbildung der Nike des Paionios, ein Synonym für einen militärisch errungenen Sieg. Mit Säule und Figur ist das Denkmal insgesamt 38 Meter hoch und erinnert an die 25 Jahre Frieden nach dem Deutsch-Französischen Krieg von 1870/71 und wurde 1899 eingeweiht.

Wir erreichen Bogenhausen, ein gehobenes Viertel mit Juwelieren, Designerboutiquen, exklusiven Lebensmittelgeschäften und natürlich auch schönen und exklusiven Häusern. Um uns einige davon zu zeigen, wählt Andreas für 2,5 km die Pienzenauerstraße, die oberhalb der Isar durch das Wohngebiet verläuft und uns bis zur Wehranlage Oberföhring (km 4,5) führt. Hier beginnt der Mittlere-Isar-Kanal, der nach 64 Kilometern knapp oberhalb von Landshut wieder in die Isar mündet.

Wir bleiben aber vorerst noch an der Isar. Ganz auf Uferhöhe gibt es für 2 km einen wunderschönen Single-Trail, auf den mich Andreas explizit hinweist. Greppi und ich nutzen die willkommene Abwechslung, während Charly, Judith und Andreas den etwas höher liegenden und komfortableren Weg wählen. Nach der Leinthaler Brücke (km 6,6) steigen wir ein paar Meter auf und wechseln jetzt an den höher liegenden Mittlere-Isar-Kanal. Wunderbar lässt es auf dem Damm am Kanal entlang cruisen, auch ein paar Entchen genießen mit uns den sonnigen Abschnitt.

Bis zum Poschinger Weiher (km 9) bleiben wir am Isarkanal. Zur Abwechslung hat Andreas eine kleine Gipfelbesteigung eingebaut, 30 Höhenmeter geht es rauf auf den Hypoberg. Der Schuttberg aus dem Zweiten Weltkrieg bietet uns eine schöne Übersicht über München und ist vor allem bei Mountainbikern sehr beliebt, was man an den vielen ausgefahrenen Trails sehen kann.

Wir wechseln jetzt wieder an die Isar und erreichen nach 15 km den Isar-Abschnitt der Ismaninger Winterlaufserie, an der wir früher regelmäßig teilgenommen haben. Nach genau 20 km sind wir am nördlichsten Punkt unseres Kurses, wir wechseln über auf die andere Isar-Seite und begeben uns auf den Rückweg.

Der führt uns erstmal vom Fluss weg und durch das Forschungszentrum Garching und den Campus der heutigen TU München. Wir sind praktisch mutterseelenallein unterwegs in diesem riesigen Gelände, wo es zu normalen Zeiten wahrscheinlich nur so wuselt vor Leuten. Corona und Ostern haben hier aber alles leergefegt.

Am Atom-Ei legen wir erst mal einen Fotostopp ein. Im Jahre 1957 wurde es in Betrieb genommen und diente als Forschungsreaktor. Es war das erste Kernkraftwerk in Deutschland. Innerhalb kürzester Zeit entwickelte es sich zu einem Wahrzeichen der friedlichen Nutzung zur Erforschung der Kernenergie. Viele bahnbrechende Forschungen in den Bereichen der Physik, Chemie und Biologie nahmen hier ihren Anfang, wovon die Region stark profitierte. Im Juli 2000 wurde es außer Betrieb genommen, da es den heutigen wissenschaftlichen Ansprüchen nicht mehr gerecht werden konnte. Die 30 Meter hohe mit Aluminium verkleidete Kuppel gilt heute als Wahrzeichen von Garching und hat es sogar bis ins Stadtwappen geschafft.

Charly ist es heute wieder mal zu langsam und setzt sich nach vorne ab, was ihm aber nicht allzu gut bekommt, prompt handelt er sich einen ersten zusätzlichen Kilometer ein. Beim Stadtdurchlauf Garching ist er plötzlich wieder in Sichtweite, aber er drückt weiter aufs Tempo und ist bald nicht mehr in Sicht.

An der S-Bahn entlang gelangen wir zum „Bayern-Tempel“ in Fröttmaning. Eröffnet wurde die Allianz Arena 2005 und sie fasst über 70.000 Zuschauer. Heute ist kein Mensch zu sehen und wir können ungehindert daran vorbeiziehen und die eindrucksvolle Außenhaut mit seinen 2.784 Luftkissen bewundern. Beleuchtet bieten die LEDs dahinter ein Farbspektrum von 16 Millionen Farben.

Nach überqueren des Autobahnzubringers und vorbei an der Münchener Stadtentwässerung sind wir wieder in den Isarauen und schlagen den direkten Weg an die Isar ein. Charly, der uns weit enteilt ist, schafft das wieder einmal nicht optimal und handelt sich einen weiteren Zusatzkilometer ein. Ab Isar ist mir das Tempo auch etwa zu langsam, ich setzte mich ebenfalls nach vorne ab und bald ist auch keiner hinter mir mehr zu sehen. Es läuft, ich kann jetzt richtig Gas geben auf den verbleibenden 9 Kilometern.

Über die St. Emmerams-Brücke wechsle ich auf halben Weg die Isarseite. Die mageren 8 Grad und das jetzt durchwachsene Wetter sind heute ein Glück für uns, so sind relativ wenige Spaziergänger in den Isarauen Richtung Stadtmitte unterwegs. Wie vereinbart beende ich meinen Lauf kurz vor der Maximiliansbrücke, da hier unser Streckensoll erfüllt ist und sogar einige hundert Meter mehr auf der Uhr stehen. Von Charly ist nix zu sehen, ich hatte ja insgeheim doch die Hoffnung noch auf ihn auflaufen zu können. Die restlichen 500 Meter bis zur Muffathalle und bis zum Parkplatz vor dem Müller‘schen Volksbad gehe ich entspannt zurück. Überraschenderweise ist auch hier von Charly keine Spur.

Im Stehen kommt man schnell ins Fösteln, so marschiere ich mit wärmender Regenjacke zurück zur Strecke. Erst 15 Minuten später trudelt Charly als nächster ein, ich bin doch etwas überrascht, da ich ihn ja eigentlich hätte überholen müssen. Des Rätsels Lösung ist ein weiterer Umweg von 500 Metern, da er komplett auf der anderen Isarseite runtergelaufen ist und so die etwas frühere Stoppung vor der Maximiliansbrücke nicht vornehmen konnte. Somit summiert sich seine Strecke heute auf 45,5 km. Dumm gelaufen. Unmittelbar danach treffen Andreas, Judith und Greppi ebenfalls ein.

War wieder super heute, die Isar ist doch immer einen Marathon wert und wer weiß, wie lange uns noch Corona von normalen Veranstaltungen abhält, es muss ja nicht das letzte Mal für heuer gewesen sein.

 
   
 
Bernie
Charly
Greppi
5:29
5:39
5:48
 
 
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