Um 8 Uhr geht’s los, um 8:30 Uhr wird gestartet, es waren noch nicht alle da und natürlich wird gewartet. Nach Umrundung des Parkplatzes steht sofort die erste Steigung an. Die Örgelessteige weist auf 800 Meter Länge etwa 80 Höhenmeter auf, das ist schon ganz schön deftig und die wenigsten müssen das gleich im zackigen Laufschritt bewältigen. Conny zeigt mir ein Versteck eines ihrer Caches.
Am Waldrand geht es nach rechts in den Panoramaweg auf einen herrlichen Single-Trail. Wellig geht es weiter, immer wieder durchzogen mit kräftigen kleinen Anstiegen auf meist wunderbar weichen, teilweise sogar etwas matschigen Waldböden bis etwa zur Streckenmitte.
In der zweiten Rundenhälfte überwiegen mehr breitere Wirtschafts- und Waldwege, dafür dürfen auf einem etwa 1,5km langen Abschnitt wieder einige Höhenmeter gemacht werden, nur leicht geht es rauf, aber es zieht sich doch spürbar dahin. Am Ende summieren sich alle Anstiege auf fast 190 Höhenmeter pro Runde, das ergibt zusammen stramme 1300 Hm.
Nach 6 Kilometern biegen wir wieder, diesmal von oben kommend, in die Örgelessteige ein. Die schnellsten kommen mir auf dem etwa 800 Meter langen Begegnungsstück entgegen. Am Start ist mittlerweile das Getränke- und Verpflegungsbüffet aufgebaut worden. Plastikbecher werden aus Umweltschutzgründen keine ausgegeben. Jeder wurde angewiesen, seinen eigenen Trinkbecher mitzubringen. Jörg hat dafür eigens einen Becherhalter gebastelt, der sich wirklich sehen lassen kann. Wir tragen zwar keine Startnummer am Mann/Frau, aber jeder hat eine eigene Nummer zugewiesen, damit ist auch der Becherhalter beschriftet, zudem müssen wir sie auch beim Durchlauf beim Zählmeister eintragen lassen.
Jörg hat in der Zwischenzeit Rühreier gebrutzelt, diese werden uns zu mundgerechten Portionen serviert. Ich kann mich nicht erinnern dass mir jemals bei einem Lauf, ein solcher Service geboten wurde. Natürlich zusätzlich zum weiteren riesigen Angebot. Da bleibt wirklich kein Wunsch unerfüllt.
So vergeht Runde um Runde auf der kurzweiligen Strecke, immer wieder trifft man sich beim Begegnungsstück und sogar das Wetter hat ein Einsehen und zeigt sich trotz schlechter Vorhersage, von seiner angenehmsten Seite. An der VP sind ab der dritten Runde alle Rühreier verputzt, dafür stehen jetzt warme Würstchen und andere Leckereien bereit. Natürlich hat Jörg nicht vergessen, sein gern getrunkenes Brunnenbier bereit zu stellen.
Alle wollen heute nicht die ganze Distanz laufen, viele der anwesenden Ultras treffen sich bereits wieder am Wochenende bei den 100 Meilen um Berlin und daher ziehen einige wenige, auch eine kürzere Strecke vor.
Im Ziel bekommt jeder eine Medaille. Die letzten der Geschlechter-Wertung werden sogar mit einem Pokal belohnt. Und Joe ist auch wieder zurück, fast ein Jahr nach seinem Achillessehnenriss, das erste Ultrafinish. Ein herrlicher Tag geht dann auch noch verdienter Maßen mit Sonnenschein zu Ende. So was könnte man durchaus mal wiederholen, meinen nicht wenige. Aber nicht erst bei der "Goldenen"! |