Eiskalt
erwischt
Eine Stunde vor dem Start auf dem Marktplatz von Schwäbisch
Gmünd zweifle ich noch ernsthaft ob ich heute mit meiner kurzen
Sommer-Tight das richtige Laufoutfit gewählt habe. Eiskalt
erwischt hat es Süddeutschland in den letzten Tagen, in den
Bergen liegt schon Schnee und bei uns in Bayern und hier im angrenzenden
Baden-Württemberg sind die Nachttemperaturen auch bereits stellenweise
in den Keller, sprich ins Minus gerauscht. Und das im „goldenen“
Oktober. Aber heute sollen laut Vorhersage nochmals bis 12 Grad
plus erreicht werden, daher meine eher zurückhaltenden Klamotten.
Die Mehrheit der Läufer plädiert aber schon auf Winterlauf,
wenn ich deren Bekleidung so interpretiere. Lange Hosen und Jacken
sind eindeutig in der Überzahl.
Der Himmel über dem historischen Marktplatz von Gmünd
weist auch bereits einige Wolkenlücken auf, trotzdem verschanzen
sich die meisten noch im Wettkampfzentrum Prediger oder in den Cafés
in unmittelbarer Nähe. Leider ist das ehemalige Dominikanerkloster
zum heurigen 20. Jubiläum des Alb Marathon gerade im Umbau,
so dass nur die unterste Etage für die Veranstaltung nutzbar
ist. Hier gibt es die Startunterlagen, hier gibt man seine Wechselbekleidung
ab und hier trifft man sich auch.
Größere Probleme in Form längerer Wartezeiten gibt
es deswegen aber dennoch nicht. Ich bin wieder mit Jan und Hans
wie im Vorjahr als Wiederholungstäter dabei. Jan muss noch
Nachmelden, telefonisch haben wir das aber schon bei der Herfahrt
geregelt, er übernimmt den Startplatz von Jörg, der immer
noch Probleme hat und nicht starten kann. Bis wir ankommen, haben
er und „Ultraschnecke“ Connie die Umschreibung schon
abgewickelt.
Des einen Freud ist des anderen Leid, daher wird Jörg heute
exklusiv für uns und seine Bekannten eine wechselnde kleine
Versorgungsstation aufbauen. Und da sich viele der Ultraläufer,
einschließlich mir, auch mal etwas mehr Zeit an den Station
nehmen und nicht ganz so tierisch ernst bei der Sache sind, hat
er auch ein paar Flaschen süffigen naturtrüben Gerstensaftes
für uns parat.
Neben der Möglichkeit des Einzelstartes über 50 km können
sich Betriebs- und Hobbymannschaften das Rennen auch noch als Stafettenlauf
teilen. Dazu kommt noch der Rechberglauf über 25 km, dessen
Zielort der Gipfel des Hohenrechberg ist und für uns zugleich
die Halbzeit markiert. Alle diese Läufe starten gemeinsam,
das bedeutet dass einiges am Start los sein wird. Später werden
noch ein 10km-Lauf, Kinderläufe und Walking Bewerbe gestartet.
Statt Shirt gibt es heuer vom Veranstalter eine praktische Umhängetasche
mit dem Alb Marathon Logo.
Mit Jan und Hans bin ich auch in eines der zahlreichen Cafés
gewechselt wo Connie und Jörg bereits einen Tisch mit Blickkontakt
auf den Start/Zielbereich reserviert haben. So können wir noch
in aller Ruhe etwas Wärme und ein kleines Frühstück
genießen. Erst 10 Minuten vor dem Startschuss verlassen wir
unseren Warmhalte-Platz und ich meine dass es schon 2-3 Grad wärmer
geworden ist. Auf dem historischen Marktplatz sind wir umgeben von
wunderschönen Barock- und Fachwerkbauten, einschließlich
Rathaus und der spätromanische Pfeilerbasilika aus dem 13 Jahrhundert.
Mir ist die Aussicht durchaus ein paar Knipser wert, während
die meisten wohl mehr auf ihr Warmmachen fixiert sind.
Nach einigen Begrüßungen werden wir pünktlich um
10 Uhr von Bürgermeister losgeschickt. Die Zeitgeilen sollten
beim Startschuss ganz vorne stehen, denn es gibt keine Zeitmessmatte
zu überlaufen, was bedeutet: ab jetzt läuft für alle
die Zeit. Auf dem Marktplatz haben sich trotz der Kälte viele
Zuschauer eingefunden und begleiten uns auf den ersten Metern durch
die Innenstadt. Nach einer 2 km langen Schleife verlassen wir am
Ufer der Rems die Stadt und von jetzt ab gibt es nur mehr Natur
pur.
Leicht wellig führt uns die Strecke ins Beutental. Kurz vorher
ist eine erste Wasserstelle aufgebaut. Hier gibt es aber erstmal
nur kaltes Wasser, den gewünschten warmen Tee, wird man mir
erst an der nächsten Station servieren können, klärt
man mich auf. Aber dafür dürfen wir wenig später
hinter der Beutenmühle die ersten wärmenden Sonnenstrahlen
empfangen.
Aufwärts führt der Weg in einen hohen Nadelwald hinein,
hier beginnt nach ca. 7 km unser erster ernsthafter Albanstieg.
Wir anstrengend das Ganze ist wird mir eindrucksvoll im Gegenlicht
offenbart. In einer richtigen Aura von Schweiß und Dampf kämpfen
sich die Läufer vor mir den Berg hinauf, jeder Körper
umhüllt von einer dampfenden Wolke. An der nächsten Kurve
ist der Spuk schon wieder vorbei, das Licht fällt anders und
man kann es nicht mehr sehen. Leider kann die Kamera diese Szenerie
nur ansatzweise wiedergeben.
Druck auf der Pipeline zwingt mich wenig später zu einem ersten
ungewollten Abstecher in einen kleinen Feldweg hinein. Etwas weiter
vorne kann ich Bewegung registrieren, neugierig wie ich bin weite
ich meinen Ausflug etwas aus und habe wieder großes Glück
und werde mit weiteren tollen Aufnahmen belohnt. Hochlandrinder
mit zotteligen Fell und großen Hörnern stehen vor mir
auf einer Weide. Mir sind solche schönen Exemplare noch nie
über den Weg gelaufen. Sie stammen ursprünglich aus dem
Nordwesten Schottlands wo sie als gutmütig, robust und langlebig
gelten und sich hervorragend für die ganzjährige Freilandhaltung
eignen. Sie liefern mittelrahmige Milch und cholesterinarmes Fleisch.
Die langen und meist symmetrischen Hörner sind geschlechtsspezifisch
unterschiedlich geformt. Bei den Bullen haben sie eine kräftige,
waagerecht nach vorne gebogene Form. Und genau so einer präsentiert
sich mir im grellen Sonnenlicht mit dem Hohenstaufen im Hintergrund.
Ich bin begeistert. Heute wird die Rasse weltweit in vielen Ländern
gezüchtet. Nach Deutschland wurden die ersten Tiere erst 1975
eingeführt. Außer mir, werden sie heute nicht sonderlich
viele zu Gesicht bekommen haben.
Am Wäscherschloss sind die ersten 250 Hm und 11 km abgehakt.
Hier habe ich einen Abstecher eingeplant und will mal sehen ob es
möglich ist hinter das Burgtor in den trapezförmigen Innenhof
des historischen Gebäudes zu schauen um ein paar Nahaufnahmen
zu machen. Aber dann verpasse ich den Aufstieg und ehe ich es richtig
registriere bin ich auch schon zu weit daran vorbei und will nicht
wieder zurücklaufen. Die Burg wird im Allgemeinen auch als
die „Wiege der Staufer“ bezeichnet. Daneben befindet
sich der Gasthof Wäscherschloss im schönen Fachwerkstil,
der sich auch im Ortsteil Wäscherhof an einigen wunderschönen
alten Fachwerkhäusern wiederholt.
Kurz danach überqueren wir die „Straße der Staufer“.
Hier, bzw. ein paar Meter hinter uns am Wäscherschloss beginnt
sie und auf etwa 300 Kilometern führt sie weiter durch die
geschichtsträchtige Region des Stauferlandes das wir jetzt
querfeldein erkunden. Am Ortseingang von Wäschenbeuren ist
die zweite VP-Stelle aufgebaut, hier bekomme ich auch meinen versprochenen
warmen Tee. Mittlerweile ist die Sonne herausgekommen und die Temperaturen
nähern sich dem zweistelligen Bereich. Der 684 m hohe Hohenstaufen,
der erste unserer drei zu bezwingenden Kaiserberge liegt ab hier
meistens in unserem Blickfeld. Seinen Namen hat er wahrscheinlich
nach seinem Aussehen erhalten, wie ein umgekehrter Kelch liegt er
vor uns, einem mittelalterlichen "Stauf". Damals war das
aber besser erkennbar, da er noch unbewaldet war, erst Mitte des
19. Jahrhunderts wurde er aufgeforstet.
Vergessen aufzuzählen habe ich am Anfang meines Berichtes,
dass im Rahmen des 25 km Rechberglaufes auch Powerwalker mit eigener
Wertung zugelassen sind. Und genau so einer sitzt mir schon seit
geraumer Zeit im Nacken. Auf den flacheren Abstücken fällt
er immer zurück, im Anstieg spielt er aber seinen technischen
Vorteil immer kräftig aus und holt wieder auf. Der Sportsfreund
ist wirklich gut drauf und bewegt sich mit kräftigen Stockeinsatz
im gleichen Kilometerschnitt in etwa wie ich und die Läufer
um mich herum, ohne dabei aber in den Laufschritt zu verfallen …aaaber,
er nervt mich tierisch! Da wir uns meistens auf geteerten oder zumindest
harten befestigten Wegen befinden, setzen sich seine permanent und
aufdringlich scheppernden, nicht mit Gummipuffern versehenen Stöcke
in meinen Ohren fest. Bevor ich wahnsinnig werde muss ich mir was
einfallen lassen.
Achim Achilles ist leider nicht an meiner Seite, er hätte sicher
einen guten Rat für mich. Warum er sein Walker-Hasser Manifest
geschrieben hat, kann ich aber in dem Moment nachvollziehen. Es
gibt nur zwei Möglichkeiten bevor ich einem Ohrenkrebs erliege,
entweder ich erhöhe deutlich mein Tempo und laufe auch steilere
Abschnitte durchgehend oder ich lege eine Pause ein und lasse mich
zurückfallen. Meinem Ehrgeiz geschuldet, mich nicht von einem
Walker überholen zu lassen, wähle ich die erste Variante.
Und es klappt auch anfangs ganz gut, aber bei jedem Fotostopp kommt
er mir wieder bedrohlich nahe. So ganz frei von ihm wird mein Gehörgang
nicht.
Die nächste Verpflegungsstelle erreichen wir bei km 16, natürlich
muss ich mich ordentlich verpflegen und das kostet eben auch einige
Zeit. Als ich damit fertig bin, werfe ich ein Blick zurück
und …ja, ihr könnt es euch denken was jetzt kommt, natürlich
hat mein Nervtöter wieder aufgeschlossen. Da er zudem auch
die Flüssigkeitsaufnahme auslässt, ist er wieder an mir
vorbei gezogen. Ich gebe es auf, schnappe mir noch einen weiteren
Becher und verlängere meine Pause mit langsamen Gehen. Das
wirkt, ich bin ihn endlich los.
Ich nehme es vorweg, genau 15 Powerwalker sind am Ende im Ziel,
ob der Alb Marathon das wirklich braucht? Oder man könnte ja
wenigstens die Gummiaufsätze auf den Stöcken vorschreiben,
wirklich Geländeabschnitte wo man die Spitzen einsetzen muss,
sind beim Rechberglauf eher Mangelware!
Durchschnittlich 9 % Steigung haben die letzten viereinhalb Kilometer
bis zum Gipfel, konnte ich auf einem Schild vorhin lesen, die letzten
500 m davon sind aber deutlich steiler und führen auch richtig
ins Gelände. Auf einer Begegnungsstrecke erreichen wir unseren
ersten Höhepunkt. Auf dem Gipfelplateau befindet sich der Umkehrpunkt.
Einen herrlichen und unbehinderten Überblick über die
Schwäbische Alb erhält man aber nur wenn man unter der
Absperrung hindurch steigt und die Strecke um einige Meter verlängert,
was ich mir natürlich nicht nehmen lasse.
Schon die Staufer, das bedeutendste Geschlecht deutscher und europäischer
Geschichte vom 11. bis 13. Jahrhundert, schätzten diese Aussicht.
Ihre Stammburg krönte hier den Kaiserberg. Etwas seitlich unserer
Laufstrecke sind noch die kümmerlichen Reste der einst so gewaltigen
Anlage zu sehen, die begutachte ich auch noch. 1070 wurde Burg Hohenstaufen
errichtet und im Bauernkrieg um 1525 von Bauern erobert und wieder
zerstört. Leider ist nicht mehr viel übrig geblieben.
Wir haben zwar erst den ersten unserer drei Gipfel erreicht, dafür
aber bereits die Hälfte unserer zu absolvierenden Höhenmeter
und 18 km hinter uns. Nach weiteren 1000 Metern sind wir wieder
runter vom Berg. Wellenförmig in gemäßigten Auf
und Ab gleiten wir wie auf einer natürlichen Brücke über
den Aasrücken durchs Stauferland zum nächsten Kaiserberg.
Eine wunderbare Übersicht wird uns auf diesem Abschnitt über
die Alb, das Ottenbacher Tal und auf die markant vor uns liegenden
Rechberg und Stuifen geboten.
Im Gegensatz zum natürlichen Aufstieg zum Hohenstaufen führt
auf den Rechberggipfel eine einen Kilometer lange Teerstraße,
aber trotzdem ist der Aufstieg nicht weniger anspruchsvoll, da der
zweite Abschnitt auf den Kreuzweg sehr steil nach oben führt.
Auf halben Weg passieren wir die ca. 900 Jahre alte Burg Hohenrechberg.
Ich verlasse wieder kurzzeitig unseren Kurs, vielleicht findet sich
ja ein Burgfräulein. Die mächtigen Mauern und Türme
beeindrucken mich ungemein und versetzen mich fast in die Geschichte
des staufischen Kaiserhauses zurück. Sie ist wirklich noch
sehr gut erhalten, aber heute in Privatbesitz, darum will ich lieber
nicht aufdringlich sein und verziehe mich wieder.
150 Meter unter dem Gipfel überlaufen wir die 25 km Markierung,
die Rechbergläufer können hier ihren Endspurt ansetzen,
sie haben fertig, wie Giovanni Trappatoni es ausgedrückt hätte.
Mir ist es jetzt aber endgültig zu warm geworden und entledige
mich am Verpflegungsstand meines Langarmshirts denn der nächste
rasante Bergabstieg steht bevor. An der barocken Wallfahrtskirche
St. Maria geht es rechts vorbei durch den Wald den Pfefferweg hinunter
bis nach Rechberg.
Den Namen hat der Weg allerdings nicht weil es recht gepfeffert
runter geht, sondern vom Errichter Dr. Pfeffer. Da sich viele der
Rechbergläufer auch auf diesem Wege nach unten zum Busrücktransport
im Ort machen, ist einiges los und man muss Vorsicht walten lassen
um auf dem engen Pfad Zusammenstöße zu vermeiden. Wenngleich
auch alle aufpassen wenn jemand von hinten angerauscht kommt, muss
ich doch immer wieder gehörig das Tempo rausnehmen. So recht
willkommen sind mir die Absteiger hier nicht.
Kaum ist der Abstieg hinter uns, präsentiert sich schon der
Stuifen vor uns, nicht viel mehr als 2 km Überführung
mit leichten Anstiegen sind zum dritten Kaiserberg zurückzulegen.
Vom Fuße des Stuifen geht es in einer Schleife um den Berg
herum über den Gipfel und wieder zu diesem Punkt zurück.
Trailfreunde werden über diesen Abschnitt begeistert sein,
auf einem herrlichen Single-Trail mit deftig steilen Aufstiegen
geht es durch den Wald nach oben auf den mit 757 m ü. NN liegenden
höchsten Punkt der Triade der Drei-Kaiser-Berge und zugleich
auch unserer Strecke. Dort erwartet uns ...nein, keine Burg sondern
nur ein einfacher Grillplatz mit Wendepunkt und wieder schöner
Fernsicht.
Der Ablauf vom Stuifen führt uns nochmals an seinem Fuße
zur Hälfte um ihn herum und zum nächsten Versorgungsposten.
Die Kaiserberge habe ich nun bezwungen, damit liegen aber noch nicht
alle Anstiege hinter mir. Der Tannweilerweg, eine Teerstraße
führt uns noch auf einer Begegnungsstrecke zu einem weiteren
Bergstück. Die mir entgegen kommenden Läufer, einschließlich
Jan haben hier schon 3 km mehr auf dem Buckel. Kurz vor Tannweiler
geht es nach rechts, noch einmal einen steilen Schotterweg hinauf
zur sogenannten „Reiterles Kapelle“, der eine nette
Sage zu Grunde liegt.
Dem Bauer Reuterle ist beim Nachhauseweg von der Beerdigung seines
Freundes im Jahre 1621 selbiger mit kopflosem Pferd und einer Meute
kopfloser Hunde erschienen und daraufhin in Ohnmacht gefallen. Als
er aus dieser wieder erwachte, gelobte er für die Seelenruhe
seines Freundes eine Kapelle zu erbauen und löste sein Gelübde
auch ein. Seitdem steht die St. Leonhards-Kapelle hier am östlichen
Fuße des Rechbergle.
Das Endstück des Ausflugs auf diesen Bergrücken besteht
wieder aus einer erneuten Pendelstrecke, an deren Endpunkt per Zeitmessmatte
unsere Anwesenheit registriert wird. Nicht alle haben diesen Punkt
heute ordnungsgemäß passiert. Einem der Spitzenläufer
fehlte diese Zeitaufzeichnung kurz nach km 35, womit er dann nachträglich,
folgerichtig aus dem Klassement genommen wurde. Wieder am Ausgangspunkt
dieser Schleife (km 37) am Fuße des Stuiben zurück, erwartet
mich wieder unser private Servicemann Jörg, nach so viel Berg
hab ich mir einen kräftigen Schluck naturtrübes Brunnenbier
verdient.
So gestärkt kann ich mich jetzt auf den über 3 km langen
Ablauf nach Waldstetten machen. Nicht zu steil, mit Serpentinen
versehen, kann man hier ordentlich Tempo machen. Am Ortseingang
haben wir 40 km hinter uns. An der dort postierten Verpflegungsstation
wird uns einiges geboten. Ich genehmige mir als erstes je ein Stück
Apfel- und Schokokuchen und anschließend noch etwas Salzgebäck
und Cola. Die allerletzte Steigung erwartet uns am Ortsende, das
war’s dann aber auch für heute.
Der Rad- und Fußgängerweg an der Bundesstraße führt
uns nach Straßdorf, wo wir die Straßenseite wechseln
und anschließend rechts ab auf den Radweg der alten Trasse
der „Klepperle“ nach Schwäbisch Gmünd zurück
geleitet werden. 27 km kann man auf den Spuren der ehemaligen Hohenstaufenbahn
zwischen Gmünd und Göppingen per Rad oder Inlinern, oder
natürlich auch wie wir zu Fuß, zurücklegen. Uns
genügen fünf Kilometer, die mehr oder weniger immer geradeaus
bis zur Stadtgrenze führen. Aber die Strecke ist immer ganz
leicht abschüssig, was es etwas leichter macht.
Irgendwann endet auch diese endlos scheinende Gerade, die letzten
zwei Kilometer dürfen wir uns noch durch die Stadt schlängeln.
Auf den letzten Metern vor dem Prediger werde ich noch von der Percussion
Band BeoBeo akustisch ins Ziel auf dem Rathausplatz begleitet. Hans
ist eine super 4:21 gelaufen, ist dennoch unzufrieden weil er seine
angepeilten 4:15 nicht geschafft hat. Jan hat heute seine Kamera
vergessen, das hat ihm sichtlich gut getan, er schafft es unter
5:30. Mein Ziel war unter 6 Std. da das nicht gefährdet war
konnte ich mir in Gmünd sogar noch etwas Zeit lassen. Das herrliche Auf und Ab durchs Stauferland, an vielleicht einem
der letzten schönen, sonnigen Herbsttage dieses Jahres war
wieder einmal alle Mühen wert. Bis auf meinen persönlichen
Nervtöter konnte ich einen wunderbaren Tag, auf einer anspruchsvollen
Strecke und tollen Veranstaltung verbringen, die wieder alle meine
Erwartungen erfüllt hat.
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