Eine Million Besucher zieht Kloster Andechs jährlich in seinen Bann. Aber nicht nur für Wallfahrer, Spaziergänger, Wanderer und Radler ist der Ort auf dem Heiligen Berg eine Pilgerstätte, sondern seit 2012 auch für jährlich 400 Trailrunner. Charly, Greppi und ich waren bei den ersten drei Ausgaben dabei. Marathontermine haben aber weitere Starts verhindert. Aber heuer klappt’s wieder. Andäx, wir kommen.
Dabeisein ist aber mittlerweile gar nicht mehr so einfach. Der Andechs Trail ist wie das weltberühmte Kloster mit seiner Barockkirche aus dem Jahr 1712 und dem vielleicht noch bekannteren Bräustüberl eine echte Erfolgsgeschichte. Sämtliche Auflagen des Trails waren innerhalb kürzester Zeit ausverkauft. Heuer dauerte es nur etwa 2 Stunden, dann musste das Anmeldeportal geschlossen werden. Da gab es viele, die auf Facebook ihren Unmut kundtaten. Aber, hilft alles nix, mehr dürfen halt leider nicht teilnehmen.
Wie immer werden zwei Streckenlängen angeboten, da wären der Beginner Trail mit ca. 8,5 km und 100 m Höhendifferenz und der Expert Trail mit über 15 km und ca. 300 Höhenmetern. Das ist natürlich unsere Strecke, aber auch „nur“ 15 km sollte man nicht unterschätzen. Generell sollte man sich am Start vielleicht einprägen, der Trail beinhaltet zwei vollkommen unterschiedliche Abschnitte. Auf den ersten Kilometern geht es wellig voran, aber ohne längere Anstiege und tendenziell sogar leicht abwärts, erst ab km 10,5 wird es dann richtig ernst, ab hier sind die meisten der Höhenmeter aufwärts zu bewältigen. So sollte man sich seine Kräfte für die Anstiege gut einteilen.
So mittendrin im Oberbayrischen haben wir uns alle drei für die „Lederhosen“ entschieden. Um 10 Uhr geht’s dann pünktlich und ganz unspektakulär los. Etwas weiter hinten in der Startaufstellung, bekommt man fast nicht mit, wie der Start-Countdown runtergezählt wird. Die ersten beiden Kilometer führen uns auf einer Schotterstraße an den Waldrand heran, wir haben uns alle drei vorgenommen, uns nicht vom Feld verleiten lassen zu schnell anzugehen. Das klappt auch ganz gut.
Beim Eintritt in den Forst, hat man scheinbar in den letzten Jahren eine kleine Streckenkorrektur vorgenommen, etwas früher als bei den ersten Ausgaben geht’s rein. Wunderbare Singletrails warten hier auf uns. Immer leicht rauf und runter führen die Trails durch den Wald. Ein echter Trailtraum, herrlich zu laufen. Nach gut 5 km verlassen wir wieder den Wald. Ab hier kann ich mich wieder an die frühere Strecke erinnern. Von links stoßen die Teilnehmer des Beginner Trails auf uns. Etwa anderthalb Kilometer führen über Feld- und Wirtschaftswege zum nächsten Waldstück. Vorher dürfen wir noch beim Durchlauf eines Hofes Getränke aufnehmen.
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