6.4.2019 Andechs Trail  
Autor: Bernie Manhard  
 
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Eine Million Besucher zieht Kloster Andechs jährlich in seinen Bann. Aber nicht nur für Wallfahrer, Spaziergänger, Wanderer und Radler ist der Ort auf dem Heiligen Berg eine Pilgerstätte, sondern seit 2012 auch für jährlich 400 Trailrunner. Charly, Greppi und ich waren bei den ersten drei Ausgaben dabei. Marathontermine haben aber weitere Starts verhindert. Aber heuer klappt’s wieder. Andäx, wir kommen.

Dabeisein ist aber mittlerweile gar nicht mehr so einfach. Der Andechs Trail ist wie das weltberühmte Kloster mit seiner Barockkirche aus dem Jahr 1712 und dem vielleicht noch bekannteren Bräustüberl eine echte Erfolgsgeschichte. Sämtliche Auflagen des Trails waren innerhalb kürzester Zeit ausverkauft. Heuer dauerte es nur etwa 2 Stunden, dann musste das Anmeldeportal geschlossen werden. Da gab es viele, die auf Facebook ihren Unmut kundtaten. Aber, hilft alles nix, mehr dürfen halt leider nicht teilnehmen.

Wie immer werden zwei Streckenlängen angeboten, da wären der Beginner Trail mit ca. 8,5 km und 100 m Höhendifferenz und der Expert Trail mit über 15 km und ca. 300 Höhenmetern. Das ist natürlich unsere Strecke, aber auch „nur“ 15 km sollte man nicht unterschätzen. Generell sollte man sich am Start vielleicht einprägen, der Trail beinhaltet zwei vollkommen unterschiedliche Abschnitte. Auf den ersten Kilometern geht es wellig voran, aber ohne längere Anstiege und tendenziell sogar leicht abwärts, erst ab km 10,5 wird es dann richtig ernst, ab hier sind die meisten der Höhenmeter aufwärts zu bewältigen. So sollte man sich seine Kräfte für die Anstiege gut einteilen.

So mittendrin im Oberbayrischen haben wir uns alle drei für die „Lederhosen“ entschieden. Um 10 Uhr geht’s dann pünktlich und ganz unspektakulär los. Etwas weiter hinten in der Startaufstellung, bekommt man fast nicht mit, wie der Start-Countdown runtergezählt wird. Die ersten beiden Kilometer führen uns auf einer Schotterstraße an den Waldrand heran, wir haben uns alle drei vorgenommen, uns nicht vom Feld verleiten lassen zu schnell anzugehen. Das klappt auch ganz gut.

Beim Eintritt in den Forst, hat man scheinbar in den letzten Jahren eine kleine Streckenkorrektur vorgenommen, etwas früher als bei den ersten Ausgaben geht’s rein. Wunderbare Singletrails warten hier auf uns. Immer leicht rauf und runter führen die Trails durch den Wald. Ein echter Trailtraum, herrlich zu laufen. Nach gut 5 km verlassen wir wieder den Wald. Ab hier kann ich mich wieder an die frühere Strecke erinnern. Von links stoßen die Teilnehmer des Beginner Trails auf uns. Etwa anderthalb Kilometer führen über Feld- und Wirtschaftswege zum nächsten Waldstück. Vorher dürfen wir noch beim Durchlauf eines Hofes Getränke aufnehmen.

 
 
 
Wir befinden uns jetzt genau oberhalb von Herrsching auf dem Höhenweg, hin und wieder kann man den Ammersee durch die dichten Bäume blitzen sehen. Verwurzelte Singletrails dominieren hier unsere Strecke, die Stolperfallen provozieren allerdings auch einige Stürze im Feld, aber alle verlaufen glimpflich, nur mit kurzen Bodenkontakten. Eine Senke durch den Ochsengraben ist problemlos zu durchqueren, er führt nur wenig Wasser, so kann man locker drüber springen. Wenig später verursacht eine Engstelle mit Abstieg auch noch einen kleinen Stau. Charly ist mir wieder auf den Pelz gerückt und genau hinter mir.

Bei km 9 treffen wir auf den Hauptweg, der bergab durchs Kiental führt. Die „Beginner“ trennen sich wieder von uns, sie nehmen den direkten Weg nach Andäx. Laut einer Facebook-Meldung vom Veranstalter, ist man zuletzt über einen rustikaleren Weg nach unten gelangt. Windbruch hat aber den Trail Richtung Herrsching unpassierbar gemacht. Schade, hätte mir bestimmt gefallen. Wir folgen wieder dem alten Streckenverlauf auf dem Hauptweg, der mir auch noch gut in Erinnerung ist. Die Schotterstraße führt uns genau einen Kilometer bergab, dort wird auch der tiefste Punkt des Kurses erreicht.

Dann ist Schluss mit lustig, es geht streng auffi. Wir folgen erstmal weiter dem Schotterweg, der geht mit 100 Höhenmetern auf einem Kilometer ordentlich auf die Oberschenkel und die Puste. Ich habe eigentlich auf den „Kurzstrecken“ immer den Ehrgeiz alle Berge durchzulaufen, allerdings brauche ich heute leider auch ein paar kurze Verschnaufpausen.

Ein 180 Grad U-Turn schickt uns auf einen äußerst wurzeligen Grad, mit gelegentlichen Aussichten auf den Ammersee und es geht wieder bergab. Charly ist jetzt wieder ein Stückchen hinter mir, er will etwas langsamer machen und auf Greppi warten, mit Blick voraus auf das kommende Wochenende, wo wieder Marathons für uns drei anstehen.
Wieder unten im Tal sind erstmal nur mäßig steigend eineinhalb Kilometer zu absolvieren. Dann beginnt der Schlussabschnitt hinauf auf den Heiligen Berg. 1,5 km und etwa 150 Höhenmeter pfeifen zum Abschluss nochmal ordentlich rein. Lustig finde ich den „Andäx-Wegweiser“ an einen Baumstamm gesprayt, den ich auch gleich für meinen Bericht aufnehme.

Der letzte Stich, mit dem Kloster schon vor Augen weist eine Steigung bis über 25 % auf, aber dann ist es geschafft. Der Zieleinlauf führt uns direkt ans üppige Kuchenbüffet, gebacken von den fleißigen Bäckerinnen und Bäcker vom TSV Erling-Andechs. Einer der Hauptsponsoren, wie könnte man es anders erwarten, die Andechser Klosterbrauerei, hat einige Kästen ihres Gerstensaftes zur Verfügung gestellt.

Nach dem Lauf geht es zur Siegerehrung ins berühmte Bräustüberl von Kloster Andechs. In der Abtei lebten einst die Benediktiner Mönche, welche eine lange Geschichte im Brauen von Bier und verbessern von Bierrezepten über mehrere Jahrhunderte hinweg haben. Im Gewölbe, im Stüberl oder auf der geräumigen Terrasse kann man das Andechser Klosterbier verkosten. Die klostereigene Brauerei hat einen Jahresausstoß von mehr als 100.000 Hektolitern. Fünf Prozent der gesamten Produktion werden im Bräustüberl und im Klostergasthof ausgeschenkt. Mich faszinieren die verschlossenen Maßkrüge. In einer Art stählerner Tresor haben Stammgäste ihre persönlichen Bierkrüge eingeschlossen, aus denen sie im Bräustüberl immer trinken. 336 Plätze gibt es, die Wartezeit dafür ist lang.

Pater Lukas gratuliert bei der Siegerehrung jedem auf dem Stockerl und überreicht eine kleine Bierauswahl. Er ist heuer zum zweiten Mal auch selbst mitgelaufen. Mir bleibt nur der undankbare vierte Platz in der Altersklasse, dabei hätt ich so einen Durst gehabt.

Andäx, wir kommen wieder, ist schon ein cooler Lauf.
   
 
Bernie
Charly
Greppi
1:42:32
1:45:45
1:45:47
 
 
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Laufbericht 2013 2008 Der Heilige Berg ruft | Bernie Manhard
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