22.9.2012 Allgäuer Voralpenmarathon
Autor: Andreas Greppmeir
 
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Bereits zum neunten Mal fand in Kempten der Voralpenmarathon statt. Neben der 15-Kilometerstrecke, standen auch noch 30 oder 50 km zur Auswahl. Ich entschied mich für den sogenannten 30 Kilometer Landschaftslauf. Mit 780 zu bewältigenden Höhenmetern schien mir das ausreichend. Charly war natürlich auch gleich wieder mit dabei und er zog auch noch Iris mit ins Boot.

So machten wir uns am Sonntag in aller Herrgottsfrüh auf in Richtung Kempten. Alle drei? Nein nicht alle drei. Iris legte gleich zu Beginn einen klassischen Fehlstart hin. Sollte ihr Wecker um dreiviertel Fünf zum Aufstehen auffordern, tat er es doch glatt eine Stunde später, da Iris wohl irgendwie was falsch eingetippt hatte. Als ihr Telefon klingelte saß sie noch ganz entspannt beim Frühstück.

Also fuhren Charly und ich alleine los. Iris eilte uns hinterher. Gleich gegenüber dem Freizeitbad Cambomare parkte Charly in Kempten ein, so dass wir nicht weit zum Start und nach dem Lauf auch nicht weit ins kühle Nass hatten. Wir holten derweil unsere Startunterlagen und machten uns schon mal mit der Umgebung vertraut. Wenig später traf auch schon Iris ein und es konnte also doch noch pünktlich gestartet werden.

Kühle Temperatur am Start ließen bei einigen erste Zweifel aufkommen. Langes oder kurzes Laufshirt. Ich entschied mich natürlich für kurz, bin ich doch seit Stockholm abgehärtet. Im Startbereich traf ich dann noch auf Kathrin Schramm, die heute für Bernies marathon4you-Truppe an den Start ging. Ein kurzes gemeinsames Photo und schon bald wurden wir losgelassen. Nicht mal einen Kilometer mussten wir hinter uns bringen, bis wir Kempten hinter uns gelassen hatten. Noch standen dunkle Wolken am Himmel und auch der Nebel hatte sich noch nicht verzogen.

Über Forst- und Waldwege ging es stetig nach oben. Naja, irgendwie mussten wir ja auch auf unsere Höhenmeter kommen. Nach fünf Kilometern entschied ich mich alleine zu laufen und ließ Iris und Charly ziehen. Dass Charly zu diesem Zeitpunkt noch vor Iris lag, verhieß für mich eh nichts Gutes. Iris` Ehrgeiz ist bekannt und dass sie diese Reihenfolge nicht billigt, war mir klar. Da hielt ich mich doch lieber dezent zurück und genoss den Ausblick. Denn ohne es zu merken, waren wir doch schon ziemlich weit oben. Immer wieder konnte ich`s auch von anderen Läufern hören. Das Allgäu hatte sich heute besonders herausgeputzt. Die hohen Alpen im Hintergrund, davor der Nebel im Tal und die ersten Sonnenstrahlen brachen durch die Wolken. Einfach herrlich.

Vorbei am Markt Wiggensbach näherten wir uns dem Blender. Er ist zwar nicht der höchste Berg in der Umgebung, aber der markanteste. Leicht zu erkennen ist er am gleichnamigen Fernmeldeturm, der auf dessen höchstem Punkt thront. Sucht man den Blender in „Wikipedia“ wird sogar der Voralpenmarathon erwähnt. Denn der Blender ist der schwierigste und höchste Anstieg bei diesem Lauf.

Hatten wir bisher, wie ja bei einem Landschaftslauf üblich, noch keine musikalische Unterstützung erhalten, änderte sich dies jedoch auf dem Blender. Schon von weitem waren Alphörner zu vernehmen. Die sollten doch nicht extra wegen uns ihre schweren Blasinstrumente den Berg hinaufgetragen haben? Nein, natürlich nicht. Ein Gottesdienst wurde abgehalten und statt einem Kirchenchor, waren es sechs Alphornbläser die für den musikalischen Rahmen sorgten.

Nun ging`s aber erst mal  bergab. Was wir mühsam erklommen hatten, durften wir uns nun wieder hinunterstürzen. Die nächste Verpflegungsstelle erwartete uns dann wieder am Fuß des Bergs. Die Verpflegungsstellen müssen an dieser Stelle mal besonders hervorgehoben werden. Die Auswahl an den Stationen liest sich wie die Auswahl am Frühstücksbuffet eines guten Hotels. Wasser, Iso, Cola und warmer Tee, dazu Weißbrot, Bananen und Äpfel, sowie Energieriegel. Jeder Stand ist gleich aufgebaut, so dass man auch nicht viel Zeit beim Suchen verliert. Ich halte mich heute an den Tee, der sogar stets warm war. Echt klasse.

Der weitere Verlauf der Strecke ist genauso abwechslungsreich wie zuvor. Wenige Straßen sind zu belaufen. Matschige Wiesen, Wurzeltrails, Waldpfade und –wege machen den Lauf zu einem reinen Vergnügen. Immer wieder kommt man mit anderen Läufern ins Gespräch. Jeder findet nur lobende Worte für diese Veranstaltung. So laufe ich auch ein paar Kilometer mit Thomas von den Sportfreunden Marktoberdorf. Wir haben uns beinahe bis zum Schluss begleitet.

Am Mariaberg angekommen haben wir nochmal einen schönen Ausblick über die Stadt Kempten. Danach geht`s nochmal ein gutes Stück auf einem schönen Pfad den Mariaberg hinunter. Schier endlos winden sich die Pfade in Serpentinen den Berg hinunter und man muss sehr konzentriert sein, um hier nicht die Balance zu verlieren. Schon kurz danach zeigt meine Laufuhr die 28 Kilometer an. Ein Blick auf die Zeit sagt mir, dass ich die 3:30 Uhr Marke knacken kann. Das wär echt super.

Doch die Rechnung hatte ich ohne den letzten Anstieg gemacht. Auf dem vorletzten Kilometer wurden wir noch einmal ordentlich ran genommen und hatten in einem kleinen Waldstück noch einen saftigen schier endlosen Anstieg vor uns. Letztendlich aber überquerte ich nach 3:36h das Ziel. Ein schöner Lauf lag nun hinter mir und ich fühlte mich immer noch frisch. Eine wirklich nette Medaille wurde mir noch um den Hals gehängt. Sie hatte wie schon in den Jahren zuvor eine Herzform und passt wirklich toll zu einer gelungenen Veranstaltung.

Natürlich wurde ich schon von Iris und Charly erwartet. Iris konnte sich mal wieder nicht zügeln und war in knapp unter drei Stunden ins Ziel gekommen. Damit hatte sie sich sogar den Sieg in ihrer Altersklasse gesichert. Sieben Minuten danach kam auch schon Charly ins Ziel. Beide waren offensichtlich schon gut erholt und hatten auch nur Gutes über diesen Lauf zu erzählen.

Endlich ging`s zum Erfrischen ins Cambomare. Rund eine Stunde hatten wir dort Zeit uns von einem Blubber-Bad zum nächsten zu hangeln, danach fanden wir uns im Innenhof des JuFa-Hotels ein. Dort fanden die Siegerehrungen statt. Ein naturtrübes Radler und einen 15-Euro-Gutschein von Laufsport Saukel, sowie eine Rose erhielt jeder Sieger der diversen Altersklassen, so auch Iris.

Danach ging`s nach Hause. Ein toller Lauf lag hinter uns. Ach ja, es war der neunte Voralpenmarathon, weshalb nächstes Jahr wohl Jubiläum ist und ich könnte mir gut vorstellen, dass wir nächstes Jahr wieder mit dabei sind.
 
Gleich geht's los.
Sanfte Steigung.
Iris jagt schon hinter Charly her.
Auch mal leicht bergab.
Durch den Wald.
Das Allgäu hat sich heraus geputzt.
Fernmeldeturm auf dem Blender.
Die Bank konnte heute Greppi nicht anziehen.
Greppi, Iris und Charly glücklich im Ziel.
1. Platz bei den jungen W50ern.
 
Iris
Charly
Greppi
2:58:00 1. W50
3:05:04
3:35:26
 
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Laufbericht 2013 go Ein herzlicher Ultra-Trail | Andreas Greppmeir
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