Mein
Wochenendausflug führt mich heute ins Dreiländereck
an den Bodensee nach Bregenz zum Austria No. 1 Marathon 2008,
gewählt von den Lesern von marathon4you. Das allein wäre natürlich
schon Empfehlung genug um hier mal zu laufen, aber natürlich
ist auch der Bodensee allemal einen schönen Abstecher wert.
Trotz unserem "Tag der Deutschen Einheit" geht die
Anfahrt
über die A96 flott und ohne größere Stauungen vonstatten
…bis kurz vor Lindau.
Hab ich mich schon wieder zu früh gefreut, schon an der Autobahnausfahrt
ist ein beträchtlicher Rückstau zu vermelden und ab hier
geht’s nur mehr im Schritttempo weiter. Das liegt jetzt nicht
unbedingt an den erwarteten ca. 5.000 Laufteilnehmern – die
alle in Lindau ihre Startunterlagen abholen müssen –
sondern eher am wieder einmal hoffnungslos überfüllten
Verbindungsstück von Deutschland bis in die Schweiz. Knapp
20 km müssen davon in Österreich überbrückt
werden.
Es gäbe natürlich auch die Möglichkeit die Strecke
größtenteils auf Österreichischen Autobahnen zurückzulegen,
da aber viele nicht bereit sind für das kurze Stück die
Gebühr für die Zehn-Tages-Vignette zu bezahlen, quälen
sie sich lieber auf der Landstraße durch Bregenz zur Schweizer
Grenze. Was jetzt aber wahrscheinlich noch immer die wenigsten wissen
ist, dass es eben aus diesem Grund seit genau einem Jahr eine echte
Alternative mit einer Spezial-Maut gibt, der neuen "Korridor-Vignette".
Sie kostet zwei Euro und gilt auf dem 23 Kilometer langen österreichischen
Autobahnabschnitt der A14 ab dem Pfändertunnel bis zur Abfahrt
Hohenems.
Nur ein kurzes Stück ist dann noch auf dem Weg in die Schweiz
– u.a. ab Ausfahrt Dornbirn bis Lustenau – noch auf
der Landstraße zurückzulegen bis zur Schweizer A1.
Ich muss zugeben, bis vor vier Wochen wusste ich es auch nicht
und lernte diese Möglichkeit erst auf der Fahrt zum Jungfrau
Marathon kennen. Aber leider auch erst nachdem ich Mangels ausreichender
Information Pickerl und Korridor Vignette gekauft hatte, weil
ich dachte es handle sich dabei um eine zusätzliche Mautgebühr
für den Pfändertunnel.
Erst in Lindau, nachdem die Mautflüchtlinge Richtung Bregenz
abgebogen sind, herrscht wieder freie Fahrt für mich auf dem
Weg zur Marathon-Messe in der Inselhalle. Der Weg ist gut ausgeschildert
und daher leicht zu finden. An diesem Wochenende dreht sich auf
der Insel Lindau alles nur um das große Thema Laufen und wird
daher als "Isle of Running" tituliert. Parkplätze
gibt es einige auf der Insel, aber dennoch sind meistens noch ein
paar Meter zu Fuß bis in die Halle zurückzulegen. An
den Schaltern für die Startunterlagen gibt es keine Stauzeiten,
daher ist das schnell erledigt und es bleibt viel Zeit um Laufklamotten
und -zubehör auf 1.300 qm zu durchstöbern. Sonderangebote
gibt es reichlich und die meisten geben auf ihr Sortiment 20 % Messerabatt.
Neben der Messe gibt es heute auch ein Gesundheitssymposium im
Alten Rathaus zwischen 9.30 und 17.30 Uhr, wo für die Vorzüge
des Laufens geworben wird. Themen sind z.B. "Der optimale
Laufstil – Ente oder doch Gazelle?", hört sich
doch gut an, bei mir gäbe es bestimmt noch was zu verbessern.
Aber als laufender Reporter reicht mir meine Geschwindigkeit
und im Gazellentempo würde ich die besten Fotomotive glatt übersehen.
Daher wähle ich lieber gleich den direkten Weg zur Pasta-Party
die auf der MS Austria im Lindauer Hafen stattfindet.
Seine
Kohlehydratspeicher kann hier jeder auffüllen lassen gegen
einen geringen Obolus, für Läufer ist er mit dem dazugehörigen
Bon aus den Startunterlagen aber frei. Kassiert wird am Eingang,
ist man erstmal drin, kann man so viel nachfassen wir man aufnehmen
kann. Manche schlagen schon bei ihrem ersten Gang zu, dass mir
schon vom zuschauen der Ranzen spannt. Die Dame an der Ausgabe
meint es aber auch zu gut mit denjenigen die es darauf anlegen.
Geboten werden uns wohlschmeckende Bandnudeln, dazu gibt’s
wahlweise Bolognese-, Carbonara- oder Tomatensoße. Großes
Kompliment an die Köchin, sie
schmecken hervorragend.
20 Stunden später steh ich wieder hier vor der Seepromenade,
auch auf einem Schiff, aber diesmal auf der MS Hohentwiel. Alle
Sportler werden kostenfrei von Bregenz zum Start nach Lindau transportiert.
Es soll natürlich auch Menschen geben die vom Schifferlfahren
seekrank werden, die dürfen kostenfrei die Bahn benutzen. Fleißig
am Drehen war auf unserem Schiff ein Kamera-Team vom ORF. Beste
Laune herrschte dabei während des Drehs beim OK-Chef Peter
Mennel, neben dem Blick auf den strahlend blauen Himmel, sorgte
bei ihm auch die Teilnehmerzahl für gute Stimmung. Fast 5.000
sind bereits angemeldet und noch stehen einige an den Anmeldeschaltern.
Letztendlich wird dann die Schallmauer geknackt und 5.014 Anmeldungen
stehen zu Buche, ca. 1.000 entfallen dabei auf den Marathon.
8 Läufer mit einem Potenzial von Zeiten zwischen 2:12 und 2:16
sollen zudem dafür sorgen dass der Streckenrekord von 2:16:42
geknackt wird. Zu erwähnen brauche ich bei diesen Vorrausetzungen
natürlich nicht, dass die Jungs die für die Rekorde sorgen
sollen, nicht die gleiche Hautfarbe wie ich aufweisen. Aber ausdrücklich
wird betont, dass es keine Antrittsgelder gibt in Bregenz. Beliebteste
Distanz ist auch hier, wie so gerade der Trend, der Halbmarathon
mit über 2.200 Startern.
Unser Team TOMJ ist in Bregenz auch reichhaltig vertreten, neben
mir sind noch Margot, Tanja, Sherin, Judith, Otto und Jan am Start,
natürlich alle in Gelb außer mir, ich laufe in den
orangen Farben des Portals. Zum Warm-up heizen uns temperamentvoll
"The Monroes" ein. Um 11.11 Uhr ist Start für
alle Distanzen. Ich schätze mal dass die Temperaturen jetzt
etwa bei 18 Grad liegen werden, aber mit Tendenz nach oben, mir
isses genau so recht, da fühl ich mich am wohlsten.
Obwohl der Startbereich schon ziemlich eng ist, läuft alles
sehr gesittet ab. Mehrere Startbereiche gab es, wo man sich seinem
Vermögen nach einzuordnen hatte, kontrolliert hat das aber
keiner. Nach einer Ehrenrunde durch Lindau überqueren wir nach
einem guten Kilometer die Brücke zum Festland, direkt dahinter
biegen wir am Kreisverkehr nach rechts ab. Schön schattig verlaufen
die nächsten 5 Kilometer, zwar am See entlang, aber direkt
in Sichtweite ist er nicht, da er von Bäumen abgeschirmt ist.
500 Meter weiter erreichen wir den Grenzübergang Lochau/Hörbranz
und somit verlassen wir Bayern, womit der deutsche Anteil der Veranstaltung
für uns beendet ist.
Kurz danach sind wir direkt am Uferweg an der sogenannten Pipeline
mit freier und glasklarer Sicht auf den Bodensee mit phantastischer
Weitsicht. Das macht schon richtig Laune. Apropos Bodensee: wer
weiß schon dass eigentlich unter der Bezeichnung Bodensee
die drei Gewässereinheiten Obersee, Untersee und Seerhein gemeint
sind. Das was wir hier gerade vor uns sehen und vor uns plätschert
ist der Obersee und sogleich der größte Teil des Ganzen.
Ganz oben im Westen liegt der Untersee und beide verbindet der Seerhein.
Beim Bodensee handelt es sich also um zwei selbständige Seen
und einen sie verbindenden Fluss. Die Uferlänge beider Seen
beträgt 273 km. Davon liegen 173 km in Deutschland, 28 km in
Österreich und 72 km in der Schweiz. Er ist nach dem Platten-
und Genfersee flächenmäßig der drittgrößte
See Mitteleuropas.
Der Uferweg mit seiner schräg abfallenden Seeuferbefestigung
führt uns bei km 9 am Bregenzer Hafen vorbei, wo wir vor zwei
Stunden Richtung Lindau aufgebrochen sind. Nach einem weiteren Kilometer
erreichen wir das Festspielhaus Bregenz, nach dem herrlichen Strandlauf
am See entlang kommt für uns ein weiterer Höhepunkt des
Rennens. Unter den Zuschauertribünen geht es rein in die Festspielarena
und an der Seebühne mit den gigantischen Kulissen der Oper
Aida vorbei.
Grandioser und passender hätten die für den Marathon natürlich
gar nicht sein können. Die beiden 29 Meter hohen Füße
die auf der Seebühne stehen, würden die Schuhgröße
2.400 benötigen. Sie sind nur eines von vielen Fragmenten einer
Statue. Unschwer zu erkennen ist ihre Ähnlichkeit mit der Freiheitsstatue.
Bühnenbildner Paul Brown wurde von einem Gedicht über
einen Pharao, der eine riesige Statue in der Wüste bauen lässt,
die dann im Lauf der Zeit von den Kräften der Natur zerstört
wird, zum Bühnenbild von Aida inspiriert.
Einen Besucherrekord konnte das Festspielhaus auch dazu vermelden:
Insgesamt haben fast 260.000 Zuschauer die Oper Aida 2009 besucht,
dies entspricht einer Gesamtauslastung von 98 Prozent. Nächstes
Jahr läuft sie noch einmal, danach werden die Einzelteile verschrottet
und einige Teile auch an die Meistbietenden verkauft. Wäre
doch auch eine prima Zieleinlaufkulisse für einen Marathon.
Die Viertelmarathonläufer werden gleich danach zu ihrem Zieleinlauf
ins nahe gelegene Stadion geleitet. Kurz nach der Abzweigung zum
Ziel geht es über einen etwas nach oben gewölbten Steg,
für mich eine gute Position um meine Kamera zu zücken.
Leider stehe ich dadurch einigen ziemlich blöd im Weg rum und
sie laufen mich fast über den Haufen. Prompt bekomme ich natürlich
gleich einen schönen Anpfiff. Ja, das Autoren- und Fotografenleben
ist nicht immer einfach. Wunderbar im Schatten führt uns der
weitere Weg bis zur Bregenzer Ach. Ein Stückchen folgen wir
dem Fluss landeinwärts, an den Stromschnellen vorbei bis zur
und dann über die Straßenbrücke wo sich auf der
gegenüberliegenden Seite wieder einmal der Urlauberverkehr
zur Schweizer Grenze wälzt.
Am Ortseingang von Hard sind 15 km geschafft und die vierte Verpflegungsstelle
wartet auf uns. Rechts ab geht es wieder etwas weiter landeinwärts
an der Bregenzer Ach entlang Richtung See, kurze Zeit später
müssen wir uns von den Halbmarathonläufern verabschieden,
nach einer Schleife laufen sie ins Stadion zurück. Für
uns geht es die nächsten Kilometer doch etwas unspektakulärer
durch’s Harder Orts- und Industriegebiet weiter. Abwechslung bietet uns aber auf einer Begegnungsstrecke zwischen
km 17 bis km 20,5, bzw. beim Rückweg km 32 bis km 35,5 in entgegengesetzter
Richtung, die jetzt entgegenkommenden Eliteläufer. Bei km 18
kommt mir der führende Kenianer entgegen, er hat knapp 35 Kilometer
hinter sich und ist genau 1:50 Std. unterwegs. Da ja heute der Streckenrekord
mit aller Macht fallen soll, lasse ich mal meine Gehirnzellen etwas
arbeiten und rechne hoch. 7,5 km hat er noch zu laufen und 25 Minuten
dafür Zeit ...oh, oh, das wird eng, da muss er noch Gas geben.
Sein Verfolger ist aber nur knapp hinter ihm, vielleicht kann der
ihn noch ein bisschen Feuer geben. 10 Minuten später folgt
auch schon die erste Frau, sie ist im Schlepptau eines männlichen
Hasen und wird wohl den Frauenrekord locker unterbieten.
Auf einen weiteren Hasen treffe ich auch in meiner Laufrichtung,
mit großen Hasenohren ist Sandra unterwegs. Sie begleitet
heute ihre Freundin Myriam bei ihrem ersten Marathon ins Ziel
und spielt daher für sie den Pacer. Auf den folgenden gut
10 km muss ich sie bei meinen Fotostopps immer wieder vorbei
ziehen lassen. Da gibt’s natürlich immer ein kleines
Späßchen
und ich mache diverse Aufnahmen von den Beiden. Die Mädels
sind wirklich locker drauf und machen mir einen hervorragenden
Eindruck, die "Myri" wird das schaffen, bin ich mir
sicher.
Wenn ich schon von den Kenianern vorhin erzählt habe, fällt
mir noch eine kleine persönliche Anekdote ein. 2004 war ich
hier schon Mal am Start, damals hieß er noch 3-Länder
Marathon, just an diesen Streckenabschnitt habe ich dabei noch eine
sehr witzige Erinnerung, hier hab ich nämlich zum ersten und
einzigen Mal in meinem Läuferleben einen Kenianer überholt
...damals war es auch sehr warm und der arme Kerl hat wahrscheinlich
etwas überzogen und ist wie ein Häufchen Elend am Straßenrand
gesessen. Überholt ist überholt.
Ja, heute ist es wirklich auch warm geworden, ich meine aber, es
ist für alle noch im Bereich des Angenehmen, zumal uns auf
einigen Abschnitten ein erfrischender Wind entgegen weht. Ich hab’s
ja schon erwähnt, mir taugt das einfach super. Über die
Orte Fußach und Höchst führt der Weg in die Schweiz.
Kurz vor der Schweizer Grenze in St. Margrethen kann ich Otto vor
mir ausmachen und auch bald überholen. Er ist volles Risiko
angegangen und jetzt läuft es dafür nicht mehr ganz so
gut. Genau das Gegenteil ist heute bei mir der Fall, ich bin extrem
langsam angelaufen, musste natürlich auch die sich mir bietenden,
großartigen Fotomotive ausnützen. Jetzt läuft’s
richtig rund.
Nach 25 km sind wir durch, noch nicht mit dem Lauf, sondern durch
den Grenzübergang in St. Margrethen, heute passieren nur Läufer
die Schranken. Und hier wird uns auch gleich richtig was geboten,
eine Cheerleadergruppe führt uns ihr Repertoire vor. Ich verweile
natürlich etwas und muss dabei natürlich an unser Küken
Sherinibini denken, sie ist die jüngste in unserem Team und
ist heute unsere Frontrunnerin. Sie ist auch von ganzen Herzen Cheerleaderin
bei den Footballern der Augsburg Rapters. Das macht sie noch lieber
als Laufen. Sie hat es dabei mit ihrem Team 2008 zu einem 3. Platz
bei den Bayerischen Cheerleading-Meisterschaften gebracht. Beim
Laufen war sie allerdings noch erfolgreicher. 2007 wurde sie beim
Hamburg Marathon Siegerin in der AK 18/19, leider lässt sie
aber auch für’s Cheerleading liebend gerne eine oder
mehrere Lauf-Trainingseinheiten sausen. Gleich um die Ecke in der
Ortsmitte stehen die Wolfs-Hüüler und jede Menge Zuschauer
und machen richtig Stimmung für uns.
Mir tut die Schweizer Luft anscheinend richtig gut und bekomme
ab hier einen richtigen Turboschub. Obwohl ich jetzt in 6 Wochen
4 Marathons und einen schnellen Halben in den Beinen habe, bleibt
meine Kamera jetzt immer länger in Tasche weil es gerade
so gut läuft. Die ganze Woche hatte ich schlechte Beine
und dachte mir eigentlich, heute wird es mich richtig zerbröseln,
genau das Gegenteil ist der Fall. Mein kleines Experiment ist
aber noch nicht beendet. "Oana geht immer"... vielleicht
schreib ich ja bei meinem nächsten Lauf mehr darüber.
Etwas seltsam muten mir die Helfer an der Getränkestelle bei
km 28 an, alle haben sich einen Plastikfolienmantel übergezogen
und das bei 20 Grad und wolkenlosen Himmel. Ob die wohl Angst davor
haben dass wir bei den gelaufenen Kilometern alle nur noch sabbernd
die Getränke abnehmen können? Nach 29 Kilometern erreichen
wir den Rheindamm, hier treffe ich auf Hans Pertsch, er schreibt
auch Laufberichte und fotografiert dazu und ist mir heute schon
mehrmals über den Weg gelaufen. Wir machen mal kurz einen Kameratausch,
dann ist jeder auf seiner eigenen Speicherkarte auch mal drauf.
Drei Kilometer geht es mal auf, mal unter dem Rheindamm fast nur
gerade aus. Zwischendrin steht auch das Landesgrenzenschild der
Österreicher. Einen herrlichen Blick hat man vom Damm auf den
Pfänder, dem 1.064 m hohen Hausberg von Bregenz. Jetzt geht’s
heim ins Ziel, das zu seinen Füßen liegt.
Die nächsten 5 Kilometer auf der Begegnungsstrecke sind uns
ja schon gut bekannt. Bei km 38 passieren wir wieder die Brücke
über die Bregenzer Ach und da geht gar nichts mehr ...nicht
für uns, aber ihr wisst schon, wir kreuzen hier die Strecke
der Mautflüchtlinge in die Schweiz. Wir haben freie Fahrt sozusagen,
aber die Autofahrer können sich jetzt wenigstens an unseren
Betätigung ergötzen. Zwei Kilometer vor dem Ziel erreichen
wir Kloster Mehrerau, vor den Toren ist die letzte Wasserstation
für uns aufgebaut, wesentlich lieber wäre mir jetzt ein
Besuch des Klosterkellers. Ursprünglich waren diese Räumlichkeiten
mit seinen herrlichen Gewölben ein Stall, später dienten
sie als Kartoffelkeller und als Abstellraum. Schließlich wurde
die Räume zu einer Gastwirtschaft umfunktioniert, die heute
in der Region einzigartig ist.
Erst eine halbe Runde außen ums Casino-Stadion, dann noch
eine halbe auf der Tartanbahn innen und ich bin im Ziel und habe
was geschafft, was mir bisher nur sehr selten gelungen ist. Eine
deutlich schnellere zweite Streckenhälfte. Ganz genauso hat
es Samson Sparimuk gemacht, über zwei Minuten ist er seinen
zweiten Abschnitt schneller gelaufen und hat damit doch noch den
Streckenrekord mit 2:15:59 geschafft. Die Kenianerin Selina-Chelimo
hat den Frauenrekord gleich um über 6 Minuten auf 2:37:59 verbessert.
Ah, ja ich seh’ schon, die haben das mit dem Timing gut drauf
um noch eine Minutenbarriere zu unterbieten.
Ein paar Minuten nach mir bringt auch Hase Sandra ihre "Myri"
sicher ins Ziel, die ist dann aber erstmal durch den Zielsprint
ganz schön erledigt. Auf’s Altersklassenstockerl hat
es Margot geschafft, leider gibt es in Bregenz keine Siegerehrung
dafür. Um einen Siegerehrungsmarathon zu vermeiden, laut
Veranstalterinfo. Verständlich bei den vielen Bewerben.
Etwas schade nur für
sie, wo sie sich doch so, eine Kiste Bodenseeäpfel als Prämie
erhofft hatte. Nein, nein…das war jetzt nur ein Joke, den
wir ihr angedichtet haben weil sie im Allgäu schon mal ein
Pfund Käse als Gewinnerin einsackte. Zu guter Letzt muss
ich jetzt aber leider noch einen einzigen Kritikpunkt anbringen.
Für
Läufer über 4 Stunden gab es im Ziel kein Erdinger mehr
– gerade für uns, wo wir das doch sooo nötig gehabt
hätten.
Als Ersatz kam vom Team die Einladung in Otto's
Zimmer um eine kleine Nachfeier zu starten. Jan's Honig-Wodka
und einige Gläser "Spritz" entschädigten uns
reichlich. "Italiener" hatten
wir satt, daher suchten wir uns zur Nachfeier der Nachfeier am
Abend was Bürgerliches und wurden nach einigem Suchen fündig.
Im Gösserbräu gab es wieder mal was richtig Deftiges
...das wurde natürlich mit reichlich "Oktoberbier" hinuntergespült.
Es war mal wieder ein herrlicher Tag. Für Zocker Otto war
er aber noch nicht zu Ende, er hatte noch ein Date. Dreimal dürft
ihr raten, wo. |