5.2.2017 Thermen-Marathon Bad Füssing  
Autor: Andreas Greppmeir    
     
 
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Der Thermenmarathon in Bad Füssing freut sich nun schon seit 24 Jahren größter Beliebtheit. Die Teilnehmerzahlen sprechen jedenfalls dafür. Auch ich bin heuer wieder mit dabei und das inzwischen immerhin auch schon zum siebenten Mal. Dafür muss es ja einen Grund geben und dass es um diese Jahreszeit kaum Alternativen gibt, kann nicht alleine daran schuld sein. Also blicke ich einfach mal zurück und betreibe Ursachenforschung.

Die erste Medaille aus Bad Füssing die ich in meiner Sammlung finden kann, stammt aus dem Jahre 2010. Ich kann mich noch genau daran erinnern. Ich war damals noch als „Lonesome-Runner“ unterwegs. Ich hatte gerade erst vom Team TOMJ erfahren und erste Bekanntschaften gemacht. Bernie forderte mich vor dem Start auf mit auf´s Mannschaftsbild zu kommen und listete mich auf der Homepage als Teilnehmer für „Team TOMJ & Friends“. Das war praktisch mein erster Auftritt auf unserer Internet-Seite. Es hatte an diesem Tag Temperaturen um den Gefrierpunkt, aber der Lauf selbst, der damals ja noch auf der alten Strecke verlief, hat mir einfach nur tierisch gut gefallen.

Also war ich das Jahr drauf wieder mit am Start. 2011 war ich dann schon im gelben Shirt am Start und es hatte frühlingshafte Temperaturen. Dieselbe Strecke, aber ein ganz anderes Gefühl. Ich lief wieder den Halbmarathon und fuhr glücklich nach Hause. 2012? Klar, da war ich schon wieder am Start. Wieder bin ich den Halbmarathon gelaufen und es war saukalt, daran kann ich mich noch gut erinnern. Und erstmals bin ich Charly über den Weg gelaufen, was ja für meine Laufzukunft bekanntermaßen verheerende Auswirkungen haben sollte. Damals war mir das noch nicht bewusst.

2013 fehle ich dann in der Ergebnisliste, auch eine Medaille aus diesem Jahr finde ich nicht. Das heißt, ich bin wohl nicht dabei gewesen. Warum auch immer. Vielleicht ließ es der Dienst nicht zu oder ich war krank. Egal, das Jahr drauf war ich dann erstmals beim Marathon am Start. Ich hatte mich inzwischen zum Genussläufer weiter- oder zurückentwickelt, wie man es auch sehen will. Das Erreichen eines sub4-Finishs hatte ich at acta gelegt. Ich wollte mehr Marathons laufen und nicht mehr auf die Zeit schielen. Somit konnte ich erstmals so früh im Jahr auch einen Marathon laufen. Es fühlte sich gut an.

2015 stand ich dann mit einer riesigen Gruppe von marathon4you-Autoren zusammen am Start. Bernie hatte mich dort hingebracht und ich durfte inzwischen auch für Klaus Duwe fotografieren und laufen. Das macht mir noch heute unwahrscheinlich viel Spaß. In diesem Jahr ging ich sogar als Gewinner des Thermenmarathons hervor. Gut nicht beim Marathon selbst, aber beim „Selfie-Wettbewerb“. Ich gewann ein Wochenende für zwei Personen mit allem Drum und Dran in Bad Füssing. Das Wochenende haben Silke und ich auch kurz darauf in Anspruch genommen. Es war schön, aber die nicht sehr abwechslungsreiche Landschaft und die Ruhe ließen bei Silke wohl die Frage aufkommen, warum ich denn hier unbedingt jedes Jahr laufen muss. So richtig beantworten konnte ich ihr die Frage damals noch nicht.

Doch 2016 war ich natürlich wieder da und es kam mir Silkes Frage wieder in den Sinn. Und die Antwort hatte ich schnell gefunden. Es sind die unzähligen Lauffreunde, die ich im Laufe der Jahre gefunden habe und die man hier nach der Winterpause vielzählig wiedertrifft und auch während des Laufes findet. Ich nannte meinen Laufbericht im vergangenen Jahr „Klassentreffen“, genauso empfand ich es auch. All die laufverrückten Freunde, die ich in den vergangenen Jahren kennenlernen durfte waren fast ausnahmslos hier. Mal sehen, wie es in diesem Jahr wird.

Der hoffentlich zurückliegende Winter hatte uns eisige Temperaturen und eine Grippewelle beschert, der auch ich nicht entkommen konnte. So war die Vorbereitung für den diesjährigen Thermenmarathon nicht so ausgiebig wie gewohnt. Dennoch wollte ich natürlich wieder den Marathon laufen. Charly war auch für den Marathon gemeldet, machte jedoch aus oben genannten Gründen frühzeitig klar, dass er nur den Halbmarathon laufen wird. Kathrin war das erste Mal mit dabei und beschränkte sich auf die 10 Kilometer, da auch ihre Vorbereitung nicht gerade planmäßig verlief.

In diesem Jahr bezogen Charly und ich unser Zimmer im Hotel Königshof. Es ist wohl das beste Hotel am Ort und wir waren schon am Samstagnachmittag da, um den Samstag als Badetag nutzen zu können. Da hat sich übrigens auch nichts geändert. Für ein geringes Startgeld gibt es an beiden Wochenendtagen freien Eintritt in die Therme, eine ordentliche Portion Nudeln mit dreierlei Soßen zur Auswahl und zwei Freigetränke. Das Preis-/Leistungsverhältnis ist immer noch tadellos. O.k., wir sind im Hotel, checken ein und machen uns auf in die Therme. Beim Abholen der Startunterlagen treffen wir schon auf Magic und seine Teletubbie-Kumpels, sie laufen morgen auch nur den Halbmarathon. Bevor wir es uns mit unserem Gutschein im Bad bequem machen können, müssen wir noch hier und da Freunde begrüßen. Ich treffe auch Klaus Duwe, nebst Gattin Margot und und und … Es sind wieder alle hier. Schön.

Als wir endlich im warmen Thermenwasser plantschen können, treffe ich auch noch Antje Schuhaj und tausche ein paar Worte mit ihr. Es fühlt sich an, als wäre man zu Hause. Nach einer Stunde sind wir aufgeweicht und machen uns auf zur Nudelparty. Ich möchte gar nicht mehr erwähnen, wen ich noch alles getroffen habe, ich könnte ja einen vergessen und der oder die wäre dann möglicherweise beleidigt. Gerhard Bracht, Dietmar Mücke, Armin Siebert, Ludwig Schürger, Sybille Mai und nicht zu vergessen Reporterlegende Artur Schmidt und „Starfotograf“ Norbert Wilhelmi … Sie alle waren hier und wir haben uns prima unterhalten und ausgetauscht. Das, liebe Silke, ist der Grund warum ich hier bin und natürlich laufe ich zwischendurch noch den Marathon. Darum geht`s nach der Pasta-Party auch zurück ins Hotel und nach einem Schlummertrunk ab ins Bett. Zwei Folgen Tatort auf NDR mit dem unvergessenen Manfred Krug und ich bin weg. Die Nacht schlafe ich verhältnismäßig gut.

 
 
Am Morgen gibt es ein üppiges Frühstück. Ich habe – oh Wunder – vor einem Marathon wirklich mal richtig Appetit. Danach marschieren wir wieder zu den Thermen, wo um 10:00 Uhr endlich der Marathon beginnt. Ich treffe Klaus Duwe und er erläutert mir meine „Pflichten“ für den Lauf. Auf den ersten 21 Kilometern soll ich schöne Bilder liefern, danach kann ich das Fotografieren einstellen und laufen. Hört sich gut an und er stellt mir noch eine letzte Frage: „Bist Du schon zappelig?“ – „Und wie“, entgegne ich ihm. „Das ist schön … wenn das aufhört, kannst Du auch aufhören zu Laufen.“ Mit einem Grinsen mache ich mich auf, um nach Fotomotiven zu suchen. Da laufe ich rund eine halbe Stunde vor dem Start dem Artur Schmidt in die Arme, der mit dem Mikrofon schon eifrig am Moderieren und Motivieren ist. Er erkennt mich und bittet mich zum Interview. Das freut mich und macht mich auch stolz. Ihm scheint auch unser Interview kurz vor der Ziellinie in Dresden in Erinnerung geblieben zu sein, er weiß tatsächlich wer ich bin und wohl auch, dass ich Spaß verstehe. Er kündigt mich mit den Worten „Neben mir steht Andreas, ein Laufverrückter und wir haben eines gemeinsam: Wir haben nicht die ideale Läuferfigur …“. Herzlichen Dank auch. Zum Abschluss unseres Interviews klopfe ich ihm liebevoll auf die Schulter und kündige „Rache“ an.

Ich treffe nach wie vor immer wieder bekannte Gesichter, reihe mich aber schließlich doch in im Starterfeld ein und warte auf den Startschuss. Den übernimmt wie schon in den letzten Jahren eine Böllergruppe im angrenzenden Feld und ist besonders für die „Nichtbajuwaren“ eine besondere Attraktion. Ach ja, in Bad Füssing ist natürlich auch das Wetter wichtig. Und das ist heute wirklich traumhaft. Strahlendblauer Himmel, Temperaturen knapp unter dem zweistelligen Plusbereich und kein Wind. Ideale Bedingungen also. Was soll heute schon schiefgehen. Los geht`s. Ich habe mich bewusst weit vorne eingereiht, um mich wieder überholen zu lassen und somit möglichst viele Läufer vor die Linse zu bekommen. Die Strecke führt uns wie schon bekannt, erst mal am Kreisverkehr rechts weg und raus aus Bad Füssing. Am Ende geht es links weg und der einzige Anstieg liegt vor uns. Es geht über die lange Brücke über die Staatsstraße, der wir auf den nächsten Kilometern parallel auf einem Geh- und Radweg folgen. In Bad Füssing liegt noch richtig Schnee und es ist wunderschön. Neben dem Fotografieren, versuche ich auch mein Tempo zu finden, war mir erstaunlich schnell gelingt.

Ich bin noch keine vier Kilometer unterwegs, als mich eine Mitläuferin anspricht. Sie will wissen, ob ich der Andreas bin, war ich natürlich bestätige. Ob ich sie denn auch kennen würde, will sie wissen und ich werde etwas unsicher. Sie hilft mir mit ein paar Stichpunkten weiter: Gardasee, Marathon, Trauzeuge. Ach ja, jetzt hatte ich es. Sabine Schneider hatte 2015 am Gardasee im Rahmen des dortigen Marathons geheiratet und ihr war ein Trauzeuge abhandengekommen. Da dieser aus Deutschland kommen musste, fragte sie in ihrer Verzweiflung bei Klaus Duwe nach und er gab ihr meine Kontaktdaten, da ich dort ja auch am Start war. Zeitlich haben wir es zwar nicht hinbekommen, aber die Hochzeit fand trotzdem statt.

Das sind Geschichten, wie vielleicht nur der Marathon sie schreibt. So lernen wir uns nun in Bad Füssing kennen. Ich bin aber noch zu sehr auf mich und das Fotografieren fokussiert und wir laufen wieder getrennte Wege. Ein paar Kilometer später finden wir wieder zusammen und teilen uns die restlichen Kilometer bis zum Halbmarathon, da hat Sabine nämlich ihr Ziel erreicht. Mir hat unser Gespräch wirklich gutgetan, die erste 11-Kilometer-Runde finde ich nach wie vor noch nicht sonderlich attraktiv und so wurde ich gut abgelenkt. Auf der zweiten 10-Kilometer-Runde verflog die Zeit förmlich. Sie ist ja mit der alten großen Runde größtenteils identisch und ein Traum.

Es läuft bei mir und als ich nach 21 Kilometern zum zweiten Mal die Johannesbad-Therme passiere, ist da wieder ein gewisser Artur Schmidt, der mich schon von weitem anfeuert. „Komm Andreas, lass Dich nicht hängen, gib Gas …“, dafür gibt`s von mir einen Klapps … Er weiß doch, dass ich nicht schneller laufe. Aber dem Artur verzeiht man wirklich jede noch so kleine Boshaftigkeit. Nachdem ich mich kurz nach dem Ziel nochmal ordentlich verpflegt habe, geht es also auf die letzten beiden Runden. Jetzt wird es womöglich einsam, das ist mir bei rund 300 Teilnehmern am Marathon klar.
Doch es läuft wieder perfekt bei mir. Mit Bernhard Bucher vom TSV Lichtenwald finde ich einen neuen Lauf- und Gesprächspartner. Wir kennen uns vom letztjährigen Ermstal-Marathon und sind dort schon ein paar Kilometer gemeinsam gelaufen. Ab und zu teile ich mir die Strecke auch mit Martin Klugseder, der seit der Erstausgabe des Thermenmarathons mit dabei ist und einiges zu berichten weiß. Es ist kurzweilig mit den Beiden und wenn der eine abreißen lassen muss, schließt der nächste wieder auf.

So bin ich immer in Begleitung und es läuft wirklich gut. Die letzten Kilometer wird es zwar doch etwas mühsam, aber ich bin nun mit Bernhard zusammen und wir motivieren uns gegenseitig nicht langsamer zu werden, was wir bis zum Ziel auch gut durchhalten. Doch kurz vor dem Zieldurchlauf kann ich mir eines nicht verkneifen … Artur Schmidt ist abgelenkt und sieht mich nicht nahen … Ich nutze die Gelegenheit und bringe seine Haarpracht von hinten einmal gehörig durcheinander. Nun hat er mich auch wahrgenommen und kann mich verdientermaßen im Ziel ankündigen. Charly stand auch vor der Ziellinie und zückte sein Handy. Er hatte den Halbmarathon in 1:55 Stunden absolviert.

Nachdem ich mich erholt hatte, gönnte ich mir noch ein paar ruhige Minuten im Thermenbad und traf dort auch noch auf Kathrin. Sie war mit ihren 62:18 Minuten auf den 10 Kilometern auch recht zufrieden. Alles in allem war Bad Füssing wieder ein traumhaftes Wochenende. Auch wenn ich mal kurz über Alternativen für nächstes Jahr nachdachte, muss ich diese leider wieder verwerfen. 2018 ist in Bad Füssing Jubiläumsjahr. Die 25. Austragung des Thermenmarathons steht an. Da will ich unbedingt wieder dabei sein.
   
 
Greppi
Michael
Charly
Magic
Kathrin
4:46:01
1:42:45
(HM)
1:55:XX
1:56:45
1:02:18
(10k)

 
 
 
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