Der Thermenmarathon in Bad Füssing freut sich nun schon seit 24 Jahren größter Beliebtheit. Die Teilnehmerzahlen sprechen jedenfalls dafür. Auch ich bin heuer wieder mit dabei und das inzwischen immerhin auch schon zum siebenten Mal. Dafür muss es ja einen Grund geben und dass es um diese Jahreszeit kaum Alternativen gibt, kann nicht alleine daran schuld sein. Also blicke ich einfach mal zurück und betreibe Ursachenforschung.
Die erste Medaille aus Bad Füssing die ich in meiner Sammlung finden kann, stammt aus dem Jahre 2010. Ich kann mich noch genau daran erinnern. Ich war damals noch als „Lonesome-Runner“ unterwegs. Ich hatte gerade erst vom Team TOMJ erfahren und erste Bekanntschaften gemacht. Bernie forderte mich vor dem Start auf mit auf´s Mannschaftsbild zu kommen und listete mich auf der Homepage als Teilnehmer für „Team TOMJ & Friends“. Das war praktisch mein erster Auftritt auf unserer Internet-Seite. Es hatte an diesem Tag Temperaturen um den Gefrierpunkt, aber der Lauf selbst, der damals ja noch auf der alten Strecke verlief, hat mir einfach nur tierisch gut gefallen.
Also war ich das Jahr drauf wieder mit am Start. 2011 war ich dann schon im gelben Shirt am Start und es hatte frühlingshafte Temperaturen. Dieselbe Strecke, aber ein ganz anderes Gefühl. Ich lief wieder den Halbmarathon und fuhr glücklich nach Hause. 2012? Klar, da war ich schon wieder am Start. Wieder bin ich den Halbmarathon gelaufen und es war saukalt, daran kann ich mich noch gut erinnern. Und erstmals bin ich Charly über den Weg gelaufen, was ja für meine Laufzukunft bekanntermaßen verheerende Auswirkungen haben sollte. Damals war mir das noch nicht bewusst.
2013 fehle ich dann in der Ergebnisliste, auch eine Medaille aus diesem Jahr finde ich nicht. Das heißt, ich bin wohl nicht dabei gewesen. Warum auch immer. Vielleicht ließ es der Dienst nicht zu oder ich war krank. Egal, das Jahr drauf war ich dann erstmals beim Marathon am Start. Ich hatte mich inzwischen zum Genussläufer weiter- oder zurückentwickelt, wie man es auch sehen will. Das Erreichen eines sub4-Finishs hatte ich at acta gelegt. Ich wollte mehr Marathons laufen und nicht mehr auf die Zeit schielen. Somit konnte ich erstmals so früh im Jahr auch einen Marathon laufen. Es fühlte sich gut an.
2015 stand ich dann mit einer riesigen Gruppe von marathon4you-Autoren zusammen am Start. Bernie hatte mich dort hingebracht und ich durfte inzwischen auch für Klaus Duwe fotografieren und laufen. Das macht mir noch heute unwahrscheinlich viel Spaß. In diesem Jahr ging ich sogar als Gewinner des Thermenmarathons hervor. Gut nicht beim Marathon selbst, aber beim „Selfie-Wettbewerb“. Ich gewann ein Wochenende für zwei Personen mit allem Drum und Dran in Bad Füssing. Das Wochenende haben Silke und ich auch kurz darauf in Anspruch genommen. Es war schön, aber die nicht sehr abwechslungsreiche Landschaft und die Ruhe ließen bei Silke wohl die Frage aufkommen, warum ich denn hier unbedingt jedes Jahr laufen muss. So richtig beantworten konnte ich ihr die Frage damals noch nicht.
Doch 2016 war ich natürlich wieder da und es kam mir Silkes Frage wieder in den Sinn. Und die Antwort hatte ich schnell gefunden. Es sind die unzähligen Lauffreunde, die ich im Laufe der Jahre gefunden habe und die man hier nach der Winterpause vielzählig wiedertrifft und auch während des Laufes findet. Ich nannte meinen Laufbericht im vergangenen Jahr „Klassentreffen“, genauso empfand ich es auch. All die laufverrückten Freunde, die ich in den vergangenen Jahren kennenlernen durfte waren fast ausnahmslos hier. Mal sehen, wie es in diesem Jahr wird.
Der hoffentlich zurückliegende Winter hatte uns eisige Temperaturen und eine Grippewelle beschert, der auch ich nicht entkommen konnte. So war die Vorbereitung für den diesjährigen Thermenmarathon nicht so ausgiebig wie gewohnt. Dennoch wollte ich natürlich wieder den Marathon laufen. Charly war auch für den Marathon gemeldet, machte jedoch aus oben genannten Gründen frühzeitig klar, dass er nur den Halbmarathon laufen wird. Kathrin war das erste Mal mit dabei und beschränkte sich auf die 10 Kilometer, da auch ihre Vorbereitung nicht gerade planmäßig verlief.
In diesem Jahr bezogen Charly und ich unser Zimmer im Hotel Königshof. Es ist wohl das beste Hotel am Ort und wir waren schon am Samstagnachmittag da, um den Samstag als Badetag nutzen zu können. Da hat sich übrigens auch nichts geändert. Für ein geringes Startgeld gibt es an beiden Wochenendtagen freien Eintritt in die Therme, eine ordentliche Portion Nudeln mit dreierlei Soßen zur Auswahl und zwei Freigetränke. Das Preis-/Leistungsverhältnis ist immer noch tadellos. O.k., wir sind im Hotel, checken ein und machen uns auf in die Therme. Beim Abholen der Startunterlagen treffen wir schon auf Magic und seine Teletubbie-Kumpels, sie laufen morgen auch nur den Halbmarathon. Bevor wir es uns mit unserem Gutschein im Bad bequem machen können, müssen wir noch hier und da Freunde begrüßen. Ich treffe auch Klaus Duwe, nebst Gattin Margot und und und … Es sind wieder alle hier. Schön.
Als wir endlich im warmen Thermenwasser plantschen können, treffe ich auch noch Antje Schuhaj und tausche ein paar Worte mit ihr. Es fühlt sich an, als wäre man zu Hause. Nach einer Stunde sind wir aufgeweicht und machen uns auf zur Nudelparty. Ich möchte gar nicht mehr erwähnen, wen ich noch alles getroffen habe, ich könnte ja einen vergessen und der oder die wäre dann möglicherweise beleidigt. Gerhard Bracht, Dietmar Mücke, Armin Siebert, Ludwig Schürger, Sybille Mai und nicht zu vergessen Reporterlegende Artur Schmidt und „Starfotograf“ Norbert Wilhelmi … Sie alle waren hier und wir haben uns prima unterhalten und ausgetauscht. Das, liebe Silke, ist der Grund warum ich hier bin und natürlich laufe ich zwischendurch noch den Marathon. Darum geht`s nach der Pasta-Party auch zurück ins Hotel und nach einem Schlummertrunk ab ins Bett. Zwei Folgen Tatort auf NDR mit dem unvergessenen Manfred Krug und ich bin weg. Die Nacht schlafe ich verhältnismäßig gut.
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