20.7.2014 Königsschlösser Romantikmarathon Füssen
Autor: Andreas Greppmeir  
 
 
 
 
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Bereits zum 14. Mal wurde der Königschlösser Romantik Marathon in Füssen und Umgebung ausgetragen, der bis 2007 noch König Ludwig Marathon hieß. Bis auf den Namen und einigen kleinen Streckenänderungen hat sich seit dem aber nicht viel geändert.

Charly und Basia waren eine Woche im Allgäu unterwegs und als Abschluss des Urlaubs hatte sich Charly den Marathon in den Terminkalender geschrieben. Basia, die leider immer noch nicht laufen darf, wollte ihn an der Strecke mit dem Fahrrad begleiten. Klar, dass ich mich auch nicht lange betteln ließ. Während die beiden ein Hotel in Füssen gebucht hatten und am Sonntagvormittag mit dem Fahrrad zum Startbereich an der Kemptener Straße anreisen konnten, läutete bei mir der Wecker schon um vier Uhr nachts. Mein erster Blick ging auf`s Thermometer. In der Nacht hatte es auf 22 Grad abgekühlt. Ein kleiner Vorgeschmack auf das was uns noch erwarten würde.

Die Abholung der Startunterlagen konnte ich um sechs Uhr noch in aller Ruhe erledigen und traf hier und da auf Läufer, die ich bereits bei vorangegangenen Marathons kennenlernen durfte. Thema war bei allen das Wetter. Die Sonne würde uns heute gute 30 Grad bescheren, womit eines von Anfang an klar war. Heute wird nicht gelaufen, heute wird nur gejoggt. Auch Magic war natürlich wieder in Füssen. Bereits zum zwölften Mal trat er in Füssen an und hat somit nur zwei Läufe versäumt. Leicht zu erkennen war er wieder an seinem „Bayern-Outfit“, das in Füssen schon obligatorisch ist. Magic war mal wieder als Pacer am Start. In vier Stunden sollte er seine Mitläufer ins Ziel bringen. Also nichts für mich. Ich wollte mir heute richtig Zeit lassen.

Pünktlich um 07:30 Uhr wurden 530 Marathonis auf Strecke geschickt. Noch waren die Temperaturen erträglich, doch schon nach drei Kilometern tropfte der Schweiß. Der erste Teil der Strecke führte uns raus aus Füssen in Richtung Hopfen am See, wo wir auch den gleichnamigen See umrunden durften. Hier gab es auch noch richtig viel Schatten, so dass es richtig Spaß machte. Kilometer für Kilometer überwachte ich meine Zeit, um ja nicht zu schnell zu werden. Am Ende würde ich noch Körner brauchen, um den Lauf vernünftig ins Ziel zu bringen. So kam ich schon früh mit ersten Mitläufern ins Gespräch. Basia konnte ich auch bald entdecken, sie hatte sich ja schon am Vortag mit der Strecke vertraut gemacht und stand mit ihrem Fahrrad im Wald.

Sind alle hitzebeständig?   Richtung Hopfensee   Voralpenpanorama

Verpflegungsstellen waren rund alle vier Kilometer eingerichtet. Doch schon an der zweiten Labe herrschte Aufregung als ich ankam. Diese konnte ich zunächst nicht recht einordnen. Doch als ich mir einen Becher Wasser greifen wollte, war mir alles klar. Die Becher waren leer. Es gibt kein Wasser mehr. Offensichtlich hatten die Läufer vor uns gleich zu drei oder mehr Bechern gegriffen, um sich abzukühlen, womit der Veranstalter wohl nicht gerechnet hatte. So gingen wir und die nachfolgenden Läufer leer aus. Einige improvisierten nun, erfrischten sich direkt am Hopfensee. Rund dreihundert Meter nach der Verpflegungsstelle war eine Kneippanlage, die nun ebenfalls als Erfrischungsstelle herhalten musste. Da ja bereits in vier Kilometern die nächste Verpflegung anstand, machte ich mir wenig Sorgen und lief weiter.

Die Runde um den Hopfensee ist wirklich ein Traum. Er ist einer der wärmsten Voralpenseen und dient den zahlreichen Touristen und auch den Einheimischen als beliebter Badesee. Die Bergkulisse im Hintergrund ist herrlich. Ich bin inzwischen bei 11 Kilometern angelangt und habe schon ein Viertel der Stecke hinter mir, als ich die Klänge von Alphörnern vernehme. Drei Alphornbläser hatten sich direkt neben der Strecke mit ihren ellenlangen Musikinstrumenten aufgestellt und unterhielten uns musikalisch. Noch lange begleiteten uns die Melodien, die weit zu hören waren. Auch Basia hatte den Weg hierher schon gefunden und rief mir wieder ein paar aufmunternde Worte zu. Die waren aber noch gar nicht nötig. Ich fühlte mich noch frisch und machte mich zurück auf den Weg nach Füssen, womit unsere erste 16 Kilometer lange Runde auch beendet war.

Nun kam aber der eigentlich anstrengendere Teil des Marathons. Schatten war ab nun so gut wie Fehlanzeige und wir liefen die meiste Zeit in der prallen Sonne, die ordentlich Kraft hatte und uns nicht daran zweifeln ließ, dass wir heute die 30 Grad erreichen würden. Gut dass die kommenden Verpflegungsstellen wieder bestens ausgestattet waren. So gab es einen Becher Iso oder Cola, um den Flüssigkeithaushalt aufzufüllen und zwei Becher Wasser zum Abkühlen. Bei 18 Kilometer erreichen wir das Festspielhaus am Forggensee. Dort hatte ich mir noch vor ein paar Jahren das Musial „König Ludwig“ angeschaut, das aber schon vor längerer Zeit abgesetzt wurde. Heute dient das Festspielhaus als Konzert- und Veranstaltungshalle. Touristisch scheint es auch niemand zu interessieren. Der Parkplatz ist jedenfalls leer. Weiter geh es entlang dem Ufer des Forggensees, wo sich schön langsam erste Badegäste einfinden, die uns immer wieder applaudieren. Bis Kilometer 27 müssen wir laufen, um auch diesen Streckenteil hinter uns zu lassen.

Die weitere Strecke ist nun wieder asphaltiert und von Schatten ist leider weit und breit keine Spur mehr. Im Hintergrund kann ich schon Schloss Neuschwanstein erkennen. Vorbei an der Barockkirche St. Coloman schlängeln wir uns weiter. St. Coloman, ist schon ein seltsamer Name für eine bayerische Kirche denke ich mir noch und lese deshalb mal nach. Der Heilige St. Coloman war ein irischer Pilger, der um die Jahrtausendwende auf einer Pilgerfahrt nach Jerusalem unterwegs war und hier Rast machte. Zunächst wurde ihm zu Ehren eine kleine Kapelle bei Schwangau errichtet, die jedoch dem Ansturm der Gläubigen bald nicht mehr standhielt, sodass es im Laufe der Zeit zum Bau der Kirche kam.

Für uns hieß St. Coloman, dass wir Kilometer 30 erreicht haben. Die Sonne setzte uns nun allen sehr zu, wie ich auch an meinen Mitläufern erkennen konnte. Die Zahl derer, die immer wieder eine Gehpause einlegten, wurde immer mehr. Doch nun zeigte sich auch, warum wir Marathonläufer uns so deutlich von anderen Sportlern unterscheiden. Gemeinsam kämpften wir uns weiter. Ob durch ein Schulterklopfen oder ein paar aufmunternde Worte, Konkurrenzgedanken waren hier völlig fremd. Auch ich legte nun gelegentlich eine kleine Gehpause ein.

 
Getränke sind alle   Hopfensee   Hohes Schloss in Füssen
Lechübergang Festspielhaus St. Coloman

Bei Kilometer 32,5 befanden wir uns nun direkt unterhalb von Neuschwanstein und konnten auch wieder ein paar Meter im Schatten zurücklegen. Dies hatte sich jedoch bald wieder erledigt. Wir durften nun noch den Schwanensee umrunden, der uns immer wieder einen herrlichen Blick auf Neuschwanstein und Hohenschwangau bescherte. Der Schwanensee war von Badegästen bereits gut besucht, so dass wir noch jede Menge Beifall bekamen. Auch wenn es bereits ganz schön weh tat, wollte ich mir hier natürlich keine Blöße geben und lief weiter.

So kam ich dann doch irgendwann bei Kilometer 37 an und ich freute mich, dass ich das Ziel in 5 Kilometern erreichen würde. Doch immer öfter schaute ich auf meine Uhr und hatte das Gefühl, dass die Kilometer immer länger wurden. Schon bald hatte ich Füssen wieder vor Augen. Der Blick auf das Hohe Schloss in Füssen bei Kilometer 39 bestätigte mir nun endgültig, dass es bald vorbei sein würde. Kurz überquerten wir vor Füssen noch den Lech, dessen Farbe mich hier immer wieder begeistert. Fast schon Türkis leuchtet der Fluss förmlich, toll. Für den Mittersee bei Kilometer 41 habe ich nun eigentlich keine Augen mehr. Ich will ins Ziel. Wir schlängeln uns noch etwas durch die Altstadt und haben noch einen letzten kleinen Anstieg zu bewältigen, bevor es auf den letzten paar hundert Metern bergab geht. Charly und Basia stehen schon am Wegesrand und wir klatschen ab. Gleich ist's geschafft.

Nach ziemlich genau fünf Stunden bin ich im Ziel und fühle mich als wäre ich vier Stunden gelaufen. Die goldene Medaille bekomme ich von zwei Damen überreicht, die natürlich im Dirndl auf die Finisher warten. Als sie meine Kamera bemerken, boten sie mir an, dass wir doch ein gemeinsames Bild machen könnten. Ich bin aber ziemlich feucht, warnte ich die beiden. Quatsch, du bist nass, meinten sie nur, aber das schien sie nicht zu stören. Kurz darauf gesellten sich auch Basia und Charly zu mir. Charly ging es unterwegs auch nicht anders als mir. So hatte auch er bei St. Coloman angefangen, die ersten Gehpausen einzulegen und war mal wieder die obligatorische halbe Stunde vor mir im Ziel. Nach einem kurzen Plausch radelten Charly und Basia zurück ins Hotel und ich verabschiedete mich in Richtung Eissporthalle zum Duschen. Rund anderthalb Stunden später kam ich relativ erholt zu Hause ankam.

Greppi   Spiderman   12. Pacereinsatz
Charly kommt An Durscht hamma Medaillenausgabe
Magic
Charly
Greppi
3:59:00
4:26:11
5:00:50


 
 
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