9.3.2014 Bienwald-Marathon  
Autor: Andreas Greppmeir    
     
 
 
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Eigentlich wollte ich meinen nächsten Marathon ja erst Ende März laufen, aber nachdem ich in meinem Beruf neue Wege einschlage, habe ich plötzlich am Wochenende frei. Da dies erst mal auf sechs Wochen befristet ist, musste ich die Zeit nutzen und meldete mich zum Bienwald-Marathon in Kandel an. Charly ließ sich nicht lange betteln und war auch mit dabei.

Der Bienwald ist ein etwa 120 Quadratkilometer großes bewaldetes Landschafts-schutzgebiet in der Rheinebene im Südosten von Rheinland-Pfalz und von uns aus in gut 2 ½ Stunden zu erreichen. Deshalb entschlossen wir uns morgens anzufahren und direkt nach dem Lauf wieder nach Hause. Um vier Uhr morgens läutete mein Wecker gnadenlos und ich quälte mich aus dem Bett, pünktlich um fünf Uhr wollte ich ja schließlich Charly abholen. Am Vortag hatte ich bereits alles parat gelegt, so kam ich auch im Halbschlaf klar und stand pünktlich bei Charly vor der Tür. Auf der noch verlassenen Autobahn fuhren wir in Richtung Kandel und mein Navi versprach mir eine Ankunft nach 2:22 Stunden. Da kaum Verkehr herrschte, konnte ich sogar noch ein paar Minuten gut machen. Wir waren so ziemlich die ersten, die vor der Bienwaldhalle einparkten. Ohne Anzustehen bekamen wir unsere Startnummern und konnten sogar die Laufshirts, die im Startgeld enthalten waren anprobieren. Etwas seltsam war es dann allerdings, als wir unsere Finisher-Medaille käuflich erwerben mussten und diese schon vor dem Start bekamen. Berühren war tabu, ab damit in die Info-Tüte, eine Finisher-Medaille gibt‘s erst nach dem Finish.

Danach gingen wir noch auf einen Kaffee und ein Stück Kuchen in die Nachbarhalle. Dort trafen wir natürlich wieder auf den ein oder anderen kuriosen Läufer, der mit der ein oder anderen Geschichte aufwarten konnte. Letztlich gesellte sich auch Klaus Duwe, der marathon4you.de-Boss zu uns an den Tisch und wir konnten uns eine ganze Zeit lang gut über diverse Lauferlebnisse austauschen. Natürlich waren Klaus‘ Ansichten besonders interessant, hat er doch bedeutend mehr Marathon-Erfahrung als ich. Nur ein Kommentar machte mich kurz stutzig. Als er mich fragte, ob ich schon mal hier gelaufen sei, musste ich verneinen. Er meinte, gut. Ich sagte dann besser nichts, ich will Euch das Ganze nicht schon im Voraus madig machen. Oh Mann, ich dachte die Teilnehmerzahl und die Geschichte des Bienwald-Marathons sprechen für sich: Seit 1976 wird der Lauf ohne Unterbrechung ausgetragen und gilt damit als einer der ältesten Marathonveranstaltungen in Deutschland. Der muss doch schön sein, oder? Lass es einfach auf Dich Zukommen dachte ich und Charly und ich genehmigten uns noch einen Kaffee.

45 Minuten vor dem Start machten wir uns auf die Suche nach bekannten Gesichtern. Kathi Schramm, Thomas „Teddy“ Weiß und auch Magic waren in die Starterliste eingeschrieben. Magic wurde schnell gefunden. Er war in Begleitung seiner Teletubbies, die diesmal ganz ohne Maskerade auf die Strecke gingen. Magic klang, was die Zukunft angeht wieder ganz zuversichtlich. Bei der weiteren Suche mussten wir feststellen, dass das Starterfeld ganz schön groß war. Letztendlich sollen es fast 2.000 Läufer – verteilt auf Marathon und Halbmarathon – gewesen sein. Kathi blieb bis zum Start unauffindbar, ihr begegnete ich leider erst auf der Strecke.

Erst einen Kaffee   Bienwald Biene?   Stadion

Pünktlich um 10:00 Uhr ging es los. Der Start befand sich unmittelbar vor der Bienwald-Halle und wir durften die ersten Kilometer durch Kandel laufen. Vereinzelt hatten sich ein paar Zuschauer eingefunden. Die Ortschaft an sich ist nicht besonders spektakulär, ein paar schöne alte Fachwerkhäuser waren aber doch zu erkennen. Die ersten paar Kilometer teilte ich mir dann mir Thomas Buchta von der TGVA und wir tauschten uns über die bevorstehenden Läufe aus. Kurz bevor es nach rund fünf Kilometer in den Wald ging, verloren wir uns aus den Augen.

Tja, und wie soll ich nun der Strecke gerecht werden? Wie soll ich sie beschreiben, ohne dass es öde klingt. Es gibt nicht viel zu beschreiben. Es geht meist gerade aus durch den Wald, teilweise auf breiten zweispurigen Straßen, teilweise auf geteerten Waldwegen. Die gesamte Strecke ist asphaltiert, brettleben und wie gesagt, es geht fast nur geradeaus. Kurz nach Kilometer 13 verließen uns die Halbmarathonis und kehrten um. So in etwa muss man sich auch die Strecke vorstellen: Du läufst eine Straße rauf, drehst um und läufst sie wieder runter. Man hat dadurch immer wieder Begegnungsverkehr, was durchaus seine Reize hat. Auf einer derartigen Strecke ist es so ziemlich die einzige Abwechslung und so treffe ich schließlich doch irgendwann Kathi und auch Charly und Magic begegnen mir hier und da immer wieder. Insgesamt ist die Stecke doch schön, irgendwie wie in den Westlichen Wäldern, nur ohne Höhenunterschiede, mit geteerten Straßen und ohne Kurven.

Nach gut 17 Kilometer sind wir in Schaidt angekommen. Eine Ortschaft, die wir nur am Rande tangieren, um auch gleich wieder Kehrt zu machen. Eine rund zwanzigköpfige Kapelle erwartet uns am Ortseingang und spielt ein paar flotte Takte, die uns wohl auch flotte Beine machen sollen. Aber gleich danach verschluckte uns wieder der Wald. Die Sonne hatte inzwischen auch ordentlich Kraft. Der Bienwald ist zwar ein Mischwald, besteht aber überwiegend aus Laubbäumen. Momentan sind die natürlich noch sehr kahl, das Laub braucht noch etwas Zeit, weshalb wir auch die meiste Zeit der Sonne ausgesetzt sind. Sie ist nicht unangenehm, dennoch verpasst sie mir den ersten Sonnenbrand der Saison 2014. Im weiteren Verlauf wird meine Laufuhr mein bester Freund. Irgendwann wurde die Strecke doch etwas zäh und ich begann wieder mit meinen alten Rechenspielchen. Noch zwei Kilometer bis Kilometer sowieso, noch drei Kilometer, dann sind es nur noch so viel Kilometer und so weiter und so fort. Irgendwann kamen wir tatsächlich wieder aus dem Wald heraus. Die Uhr zeigte 37 km.

 
Greppi & Charly   Es geht los   Kandel Ortsdurchlauf
Der Bienwald
Die Halbmarathonis verabschieden sich Da kommt der Charly Magic
Greppi Schon wieder der Charly Schön wild

Wir folgten wieder der Strecke, auf der wir zu Beginn in Richtung Wald gelaufen waren und erreichten schon bald wieder Kandel. Doch kurz vor Kandel bogen wir nun nach rechts auf einen Fahrradweg ab. Ich wollte eigentlich auf den letzten Kilometern noch etwas Gas geben, aber ich musste ordentlich gegen den Wind kämpfen, der mir im Wald gar nicht aufgefallen war. So konnte ich zwar schon noch etwas zulegen, aber im Vergleich zum erforderlichen Kraftaufwand standen die gewonnenen Sekunden in keinem Verhältnis. Trotzdem hatte ich bald das Bienwald-Stadion vor Augen und konnte durch das offene Tor einlaufen. Eine letzte Runde auf der Tartanbahn zum Genießen. Kurz vor dem Ziel vernahm ich von der Tribüne noch ein paar aufmunternde Rufe, die eindeutig mir galten. Charly, Magic und Kathi saßen schon auf der Tribüne und erwarteten meine Ankunft.

Nachdem ich mich kurz gestärkt hatte, lümmelte ich mich mit meinen Lauffreunden noch kurz auf der Stabhochsprungmatte und natürlich erzählte jeder von seinen Erlebnissen. Charly war seit langen mal wieder über vier Stunden gelaufen. Er hatte zum Ende hin ziemlich zum Kämpfen und musste auch Gehpausen einlegen. Letztendlich war aber auch er mit dem Lauf zufrieden. Einfach war er schließlich, gerade aufgrund der Eintönigkeit nicht. Kathi war auch gut drauf und wir besprachen noch die kommenden Termine, bevor es für Charly und mich hieß Abschied zu nehmen, hatten wir doch wieder eine etwas längere Heimfahrt vor uns.

Rückwirkend muss ich sagen, dass der Bienwald-Marathon wirklich ein schöner Lauf ist, der aber aufgrund fehlender Abwechslung schon zäh werden kann. Hätten die Bäume schon ausgeschlagen oder würden sie die vielfältigen Farben des Herbstes zeigen, wäre er sicherlich noch mehr zu empfehlen. Ach ja, eine Erklärung bin ich noch schuldig. Woher kommt der Titel? Der Bienwald weist eine Besonderheit auf: In den letzten Jahrzehnten wurden im neben Schwarz-, Reh- und Rotwild auch wieder Wildkatzen hier heimisch. Ihr Bestand von 45 bis 60 Tieren ist das einzige bekannte Tieflandvorkommen in Europa. Gesehen hab ich allerdings keine.

Erholung tut gut   Da ist die Kati   Wieder einer im Sack
Magic
Charly
Greppi
3:36:52
4:04:00
4:26:39


 
 
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