26.4.2014 Andechs Trail
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Autor: Bernie Manhard Bericht mit 130 Bildern auf  
 
 
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Die Wurzeln der Gastfreundschaft auf Kloster Andechs liegen in der Wallfahrt zum Heiligen Berg. Wegen des großen Andrangs von bis zu 100.000 Pilgern wurde 1419 eine Kirche zur Aufbewahrung des Reliquienschatzes gebaut, 1455 erfolgte dann die Gründung des Benediktinerklosters. Bereits damals wussten die Wallfahrer, dass sie nach ihrem anstrengenden und oft langen Bittgang auch eine kräftigende Stärkung erwartet.

Da kann man durchaus Parallelen von der Wallfahrt zum Andechs Trail sehen. Zuerst gibt man auf der Strecke sein Bestes und hinterher wartet im Bräustüberl die wohlverdiente Belohnung. Wobei hier nicht nur das Siegerpräsent gemeint ist, das ja eh nur wenige empfangen können. Ich denke da eher an das legendäre und klostereigene Andechser Bier und an das reichhaltige Angebot an Spezialitäten aus der hauseigenen Klostermetzgerei, das sich dann auch jedermann schmecken lassen kann. Egal wie schnell er auf der Strecke unterwegs war. Hierfür ist extra ein Raum im Bräustüberl für uns reserviert, wo im Anschluss der Läufe auch die Siegerehrung stattfindet.

Soweit sind wir aber noch nicht, vor der Belohnung kommt erstmal die Anstrengung. Die Startplätze für den Andechs Trail waren auch zur diesjährigen, der dritten Ausgabe sehr begehrt. Am 28. Dezember 2013 wurde die Anmeldung frei geschaltet, vier Wochen später waren alle 400 Plätze restlos vergeben. Mehr Starter dürfen nicht zugelassen werden, da es dafür keine Genehmigung gibt.

Da liegt dann auch der Unterschied zur traditionellen Pilgerschar, bei der gibt es keine Teilnehmerbegrenzung. Deren Zahl beläuft sich heutzutage immer noch auf etwa 30.000 Pilger pro Jahr. Wer also beim Trail dabei sein will, muss sich jedes Jahr sehr früh entscheiden, dazu in einer Jahreszeit, wo ja viele noch gar nicht ans Laufen denken. Zwei Streckenlängen werden angeboten, der Beginner Trail mit 8,4 km und 100 Höhenmeter und der Expert Trail mit 15 km und über 300 Höhenmetern.

Heute ist bereits am Vormittag viel los auf dem Parkplatz unterhalb des Klosters, neben unserer Veranstaltung findet noch ein Wohnmobiltreffen statt und auch oben im Kloster regt sich bereits einiges, hier tagt die CSU. Einen Monat vor der Europawahl will die Partei ihren Europaplan beraten und beschließen. Dazu kommt der Parteivorstand zu einer Klausurtagung zusammen. So sind auch wir gut abgesichert, die Polizei ist durchgehend präsent. Unser Zieleinlauf findet dann ja auch fast unter den Tagungsfenstern statt. Ich weiß jetzt natürlich nicht, ob es einen Rüffel gibt, wenn da einer einen zu lauten Freudenschrei abgibt.

Die Abholung der Startunterlagen findet am hinteren Ende des Parkplatzes, ein paar Meter neben dem Startbogen statt. Wir sind wegen einer Autopanne knapp dran, daher ist am Stand nicht mehr viel los, Wartezeit gibt es somit keine. Die Messe selbst ist klein und überschaubar, aber die Leute von Scott haben ein kleines Schmankerl bereit. An ihren Stand halten sie den neuen, mit vielen Vorschusslorbeeren bedachten, Trail-Schuh „Trailrocket“ zum Probelaufen bereit. Mir fehlt leider die Zeit. Charly, Greppi und ich wollen uns noch schnell etwas einlaufen und auch der Klosterkirche eine kurze Stippvisite abstatten. Die von Johann Baptist Zimmermann im Rokokostil reichhaltig ausgestattete Klosterkirche soll ja durchaus einen Besuch wert sein, auch wenn wir ja in erster Linie wegen unserer Trail-Wallfahrt hier sind.

 
Der heilige Berg ruft   Alle Wiederholungstäter   Klosterkirche
Auf Wallfahrt Gleich geht's los!

Kurz vor 10 Uhr fährt Streckenchef Stefan Paternoster mit dem Radl das noch verstreue Teilnehmerfeld ab und gibt uns ganz hinten Stehenden den Hinweis: „In zwei Minuten wird gestartet.“ Ich bin mit Mario gerade ins Gespräch vertieft und erfahre die letzten Neuigkeiten der Trail-Maniak-Serie, so dass wir den recht unspektakulären Start glatt verpassen. Zumindest befinden wir uns jetzt ganz am Ende des Feldes.

Die ersten beiden Kilometer führen uns auf einer kleinen Teerstraße und nachfolgend einem Kiesweg, bereits leicht ansteigend, bis an den Waldrand. Von dort wird es dann auch gleich richtig schön trailig. Der Anlauf hat dafür gesorgt, dass das Teilnehmerfeld bereits weit auseinander gezogen ist und so ein schon fast bequemes Cruisen durch den heuer überaus trockenen Forst möglich ist. Herrliche Trails führen uns in einem stetigen Auf und Ab durch diesen ersten Waldabschnitt. Etwas heiklere Stellen mit vielen Wurzeln und steileren Passagen sind vom Veranstalter mit Hinweisschildern gekennzeichnet. Dazu ist noch jeder Kilometer per Schild markiert.

Nach 5 Kilometern verlassen wir das Waldstück. Nach einer Spitzkehre treffen wir auf die Läufer/innen vom Beginner Trail. Sie sind 10 Minuten nach uns gestartet und haben beim Zusammenschluss etwa 2 km weniger als wir in den Beinen. Gemeinsam ziehen wir weiter. Über Feld- und Wirtschaftswege erreichen wir nach einem langgezogenen leichten Anstieg den einzigen Getränkestand an einem Bauernhof (km 7). Mit Wasser und Iso kann man seinen Durst löschen. Entlang eines Ackers führt die Strecke wieder in den Wald. Vorerst noch auf einem Höhenweg an der Waldgrenze entlang. Wer aufmerksam ist, kann ein paar herrliche Blicke durch das dichte Gehölz auf den unter uns liegenden Ammersee werfen.

Weiter im Forst wird es sofort wieder welliger und rustikaler. Zur Durchquerung des Ochsengrabens geht es steil einen Abhang runter. Hier kommt richtig Freude auf. Nasse Füße muss sich heute aber keiner holen, vom Bach ist nur ein schmales Rinnsal übrig. Kurz danach müssen wir uns wieder von den „Beginnern“ trennen. Für uns geht es rechts eine Schotterstraße ins Kiental hinunter. Die nicht sonderlich steile Downhill-Passage ist gut zu laufen und etwa einen Kilometer lang. Unten angekommen geht es nach überqueren des Kienbaches ansatzlos in die entgegengesetzte Richtung.

Der Aufstieg auf dem Hörndlweg zieht sich lange hin und weist im ersten Abschnitt eine deftige Steigung auf. Ja, und weil es so viel Spaß gemacht hat, wiederholen wir dasselbe Spielchen noch einmal. Wir dürfen in etwa die gleiche Streckenlänge wieder hinunter an den Ortsrand von Herrsching zurücklegen. Von dort beginnt für uns dann aber endgültig der finale Aufstieg hinauf zum Kloster Andechs. Mit 3 Kilometer Länge und ca. 130 Höhenmetern zieht der sich aber noch ordentlich hin. Als die Türme der Klosterkirche in Sicht sind, sind wir „fast“ durch. Nach Durchquerung des Ortsrands von Erling können sich unsere Wadl nochmals bei einem kurzen Downhill über Naturtreppen erholen, bevor uns ein letztes Steilstück den heiligen Berg bezwingen lässt und in den Klosterinnenhof ins Ziel bringt.

 
Erster Asphaltkilometer   Herrliche Trails im Wald   Charly
Greppi Bernie Jessi
Ochsengraben Finaler Anstieg

Im Zielbereich erwartet uns Kuchen, Obst und selbstverständlich das berühmte Andechser Bier. Wer es Alkoholfrei wünscht, geht hier leer aus und muss zur Apfelschorle greifen. Die Bezwinger des heiligen Berges haben sich wie die Wallfahrer was Handfestes verdient. Helles Vollbier und Weissbier vom Klosterbräu kann man sich per Selbstbedienung aus den Kästen fischen. Auf 13 Uhr ist Siegerehrung im reservierten Nebenzimmer des Bräustüberls angesetzt, wo mir besonders die Bierkrugschließfächer ins Auge stechen. Für Stammgäste gibt es ein großes Regal, wo man seinen Bierkrug unter Verschluss halten kann. Gespült wird er von seinem Besitzer selber. Hierfür gibt es ein extra Waschbecken.

Für uns bleibt bis zu den Ehrungen noch reichlich Zeit, so können wir uns auch erstmal mit den hauseigenen Spezialitäten anfreunden. Ich schließe mich heute gerne den Wallfahrern an und genehmige mir einen süffigen dunklen Energiespender. Da bin ich im Übrigen nicht der einzige, das gehört einfach zum Andechs Trail wie die Wallfahrt.

Pater Valentin ist bei seiner kurzen Ansprache vor der Siegerehrung sehr erfreut , dass sich die Laufveranstaltung so etabliert hat. Erste bei der Ehrung ist heute Jessi, sie holt sich den Juniorinnensieg beim Beginner Trail. Schnellster auf der Expert Strecke war Korbinian Schönberger, mittlerweile kein Unbekannter mehr, er zählt auf solchen Strecken zu den Besten in Deutschland. In 55 Minuten hat er die 15 km gepackt. Neben Sachpreisen der Sponsoren gibt es für alle Sieger natürlich auch einen Viererpack Andechser Biere. Charly, Greppi und ich müssen bei Eröffnung der Anmeldung für 2015 nicht lange überlegen, selbstverständlich begebn wir uns wieder auf Trail-Wallfahrt.

Charly rollt an   Greppi hat's geschafft   Nur richtige Bier
Im Klosterinnenhof Bierkrugschließfach Juniorinnensiegerin
 
Charly
Bernie
Greppi
Jessi
1:27:39
1:31:03
1:31:30

0:58:56

 
 
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Laufbericht 2013 Der heilige Berg ruft | Bernie Manhard
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