11.4.2010 OMV Linz Donau Marathon
Viele zusätzliche Bilder auf
Autor: Bernie Manhard    
 

Wer lesen kann ist klar im Vorteil

 
 
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Eigentlich war ja Zürich für mich geplant, aber Klaus von m4y brauchte dringend jemand in Linz, da sie in starker Konkurrenz mit den „Freunden“ in Wien stehen und ihren Lauf pushen müssen. Im letzten Jahr haben die Wiener rücksichtslos ihre Veranstaltung einfach auf den angestammten Termin des Linz Marathon gesetzt mit der arroganten Begründung, man habe sich an den internationalen Marathonterminen zu orientieren. Und dabei Linz wohl übersehen. Seitdem gibt’s da Zoff.

Hans sagte schon vor längerer Zeit ab. Blieb noch Karin übrig, die wollte dann aber auch nicht alleine nach Zürich und entschied sich zu einer spontanen Aktion und stornierte am Freitag noch schnell ihr Hotelzimmer, verscherbelte ihren Startplatz auf dem Marktplatz von marathon4you und heuerte auch in Linz an. Ursprünglich wollte ja Otto ganz alleine, still und leise dort laufen. Jetzt hat er aber uns drei auch noch an der Backe und darf zudem auch noch als Chauffeur dienen. Und das hat er auch richtig gut drauf, mit 240 km/h bringt er uns in Rekordzeit ans Ziel. Beim Pickerlkauf-Stopp führt er uns auch noch gleich eine weitere seiner Lieblingsbeschäftigungen vor: Die Pflege seines Wägelchens, mit dem Pinsel rückt er den sowieso kaum vorhanden Staubpartikeln auf den Pelz.

Bei Ankunft in Linz wird schon auf der Stadtautobahn auf einem großen Leuchtschild darauf hingewiesen, hier gibt’s morgen Behinderungen. Verursacher werden wir sein. Einmalig auf der Welt denke ich, ist die Sperrung einer Autobahn für einen Marathon. Hier in Österreich ist das idealerweise möglich, versuche mal einer so was in Deutschland, kaum auszudenken.

Natürlich bin ich gespannt was Oberösterreichs größtes sportliches Event und Österreichs zweitgrößter Marathon so zu bieten hat. Nach Bregenz, Salzburg und 2006 Wien, habe ich dann die besten Vergleichsmöglichkeiten was die „Großen“ in Österreich so veranstalten und leisten.

Das Brucknerhaus, wo die Marathonmesse und Ausgabe der Startunterlagen stattfindet ist von der Autobahn kinderleicht zu finden: Ausfahrt Linz-Hafenstraße dann noch einen Kilometer geradeaus der Hafenstraße/ Untere Donaulände folgen und schon stehen wir vor der imposanten Halle. In ihrem normalen Leben erfüllt sie ihren Zweck als Linzer Konzerthaus. Benannt ist sie – nicht nach unserem Otto – nach Anton Bruckner, dem bedeutendsten Komponisten Oberösterreichs. 200 Veranstaltungen zieht man hier im Jahr durch. Neben den vielen Klassik-Konzerten sind demnächst u. a. auch Elton John und Ludwig Hirsch zu Gast.

Trotz der vielen Bewerbe und der erwarteten 15.000 Teilnehmer gibt es beim Empfang unserer Startnummern im Untergeschoß keine lange Wartezeiten, jeder Lauf hat seinen eigenen großen Abholbereich. Anschließend geht’s zur Pastaparty ein Stockwerk höher, die hat mir Klaus ausdrücklich nahe gelegt. Im Paket inbegriffen ist sie nicht, aber über 5 Euro einschließlich Getränk kann man nicht meckern. Zu den wohlschmeckenden Nudeln kann man Carbonara, Tomaten-, Fleisch- oder Käsesauce wählen. Dazu gibt es gratis einen First-Class-Ausblick auf die geruhsam dahin fließende Donau.

Vor den Fenstern, im Donaupark ist auch einiges geboten. 1.500 Kinder und Jugendliche sind beim ASICS Juniormarathon am Start und kämpfen um Siege in vielen, vielen Altersklassen und Bewerben. Die Siegerpokale konnte ich schon mal begutachten, sie stehen in der tollen Konzerthalle bereit zur Vergabe. Und es sind eine gewaltige Anzahl. Aber kein Wunder, die jüngsten Sportler sind gerade mal 4 Jahre alt, vielleicht kann man ja den einen oder anderen in ein paar Jahren auf der großen Strecke bewundern. Ihre Distanzen mit 42 Meter, 421 Meter und 4.210 Meter hat man schon mal an den Marathon angelehnt.

Kunst- und Naturliebhabern – zumindest das sind wir Läufer doch alle – kann ich nur einen Spaziergang durch die Donaulände empfehlen. Gemeint ist damit der öffentliche Park, der im Stadtzentrum zwischen der Nibelungenbrücke und der VOEST-Brücke das südliche Donauufer bekleidet. Zwölf Großplastiken von international erstrangigen Künstlern aus sieben Nationen sind hier und im Parkbereich des Brucknerhauses derzeit vereint und sollen im Laufe der Zeit um weitere Werke ergänzt werden. Zudem befinden sich auf der „Lände“ das Kunstmuseum Lentos, das nachts in unterschiedlichen Farben leuchtet, wie im Übrigen auch das Ars Electronica Center auf der gegenüberliegenden Uferseite, wofür sich auch ein Nachtspaziergang anbietet.

Außerdem sind so schon mal alle wichtigen Stationen für unseren morgigen Marathon abgelaufen. Der Startbereich an der VOEST-Brücke, das Ziel auf dem Hauptplatz in der Verlängerung der Nibelungenbrücke und mittendrin, in Höhe des Brucknerhauses, aber etwas oberhalb der Donau an der Straße, die Kleiderabgabe in der Oberbank. Dass das nicht unwichtig sein kann, werdet ihr noch in meinem Bericht lesen können. Mehr wie zwei Kilometer einfach sind dabei auch gar nicht zurückzulegen.

Start für alle Sportler ohne zusätzliche Geräte ist um 9 Uhr auf der Autobahnbrücke, bereits um 7 Uhr können Jan und ich in unserem einen Kilometer entfernten Hotelzimmer an der musikalischen Unterhaltung des Startbereichs teilnehmen. Um 8:15 Uhr brechen wir auf um gemütlich zum Start zu schlendern. Der prognostizierte Wetterumschwung ist noch nicht voll eingetroffen, es gibt immer noch Wolkenlöcher. Aber ungemütlich kühl, mit vielleicht 5 Grad ist es schon. Eine viertel Stunde später erreichen wir die VOEST-Brücke.

1972 wurde sie dem Verkehr übergeben. Den Namen trägt sie von dem in Linz ansässigen Stahlunternehmen, das die Brücke gebaut hat. Insgesamt ist sie 407 m lang, und wiegt 6300 Tonnen. Getragen wird sie von drei Seilbündeln, die an einem 65 m hohen Stahlpylonen befestigt sind. Im Durchschnitt überqueren derzeit täglich über 90.000 Fahrzeuge das Bauwerk, wir werden den Schnitt heute natürlich etwas drücken.

Pünktlich zum Rolli- und den gleich darauf folgenden Inlinerstarts treffen wir an der Startlinie ein. Mit einem gewaltigen Böllerschuss werden die ersten auf die Reise geschickt. Mich haut’s fast vom Hocker da ich nicht weit vom Startgeber mit seiner überdimensionalen „Buffn“ stehe.

Nachdem sich alle, mit Hilfsmitteln ausgestatteten, davon gemacht haben begebe ich mich mit Jan auf die Suche nach den LKW’s zur Kleiderabgabe. Zu Sehen ist weit und breit keiner, da hilft nur Durchfragen. Kleiderabgabe? …Hier? …Gibt’s nicht!!!. Bekommen wir zur Antwort. „Die ist in der Oberbank, auf halben Weg hierher vom Zielbereich, ca. einen Kilometer entfernt.“

Sch…, wir haben nur mehr knapp 20 Minuten Zeit. Ja, wer lesen kann ist halt klar im Vorteil. Haben wir aber nicht, sondern nur oberflächlich das Programmheft überflogen. Da wir jetzt ja nicht gerade unseren ersten Marathon heute laufen wollen und es so gewohnt sind, dass bei einer größeren räumlichen Differenz LKW’s zum Transport der Wärme- und Wechselbekleidung angeboten werden, sind wir der Macht der Gewohnheit auf den Leim gegangen.

Das bedeutet jetzt Stress so kurz vor dem Start. Hilft ja nix, die Wärmeklamotten müssen weg. 10 Minuten vor dem Start erreichen wir die Kleiderabgabe in der Oberbank. Das hätten wir uns sparen können, unser Hotel liegt fast gegenüber. Jan muss noch auf die Toilette, das kann ich nicht mehr abwarten und mach mich im Laufschritt davon.

Gerade noch bekomme ich vom Einweiser auf Stelzen mit, dass ich unter der Brücke durch muss, weil die „Grünen“ rechts starten. Die „Grünen“ sind in dem Fall wir Marathonläufer, weil unsere Startnummer grün unterlegt ist. Auf der linken Fahrspur, durch Leitplanken getrennt stehen die Viertelmarathon- und Halbmarathonläufer. Die biegen aber kurz nach überqueren der Brücke links ab, da sie einen anderen Kurs einschlagen als die Marathonis und Staffeln.

Ich treffe pünktlich, zwei Minuten vor dem Startschuss im Startblock ein, genau beim Abspielen der österreichischen Nationalhymne. Sozusagen bereit zum Warmstart. Und schon geht’s los Richtung Prag, wie mir das Autobahnschild verrät. Der Himmel ist erfüllt von hunderten Ballons die von der Leine gelassen werden und von drei Helikoptern. Ich habe fast den Eindruck sie duellieren sich um den besten Aussichtspunkt auf das Läuferfeld. Ein paar Regentropfen verlassen auch schon den Himmel, der sich jetzt aber doch immer mehr zuzieht.

Jan kommt erst an als die rechte Spur schon leer ist und dazu steht er noch hinter den letzten „Kurzstrecklern“ auf der linken Fahrspur. Dort zieht sich der Start etwas länger hin, weil es wesentlich mehr Teilnehmer gibt. Er hat die Einweisung nicht mehr mitbekommen, aber glücklicherweise stehen auch noch Ordner auf der Autobahn und ziehen alle „Grünen“ raus. Verbunden ist das Ganze mit einer Klettereinlage über die Mittelleitplanken. Vor sich hat er jetzt eine leere Autobahn, die Marathonis sind längst über alle Berge. So ein Glück würde man sich als Autofahrer einmal wünschen.

Zweieinhalb Kilometer dauert für uns das Vergnügen, dann müssen wir am Ende des Linzer Stadtteils Urfahr die Autobahn verlassen. Bei km 4 treffe ich auf die kleine Startläuferin Siri von der Lambacher Mädchenstaffel. „I ko nimma“, jammert sie mir vor. Für ein paar Meter kann ich sie noch motivieren weiterzulaufen, dann muss sie aber eine Gehpause einlegen, dennoch hält sie bis zum Wechsel in einer noch guten Zeit durch. Die erste Wasserstation kommt in Plesching nach 5 Kilometern, bei den Temperaturen ist das Trinken des eiskalten Wassers für mich aber nicht gerade ein Vergnügen.

Unterhalb am Donauufer rührt sich was, die Herrenspitze des Marathonfeldes kommt uns entgegen. Die beiden Kenianischen Top-Läufer sind im Schlepptau ihres Hasen. Einer davon ist Jason Mbote, früher war er selbst als Pacemaker für Weltrekordmann Haile Gebresilasse mehrmals im Einsatz, heute soll er für die Top-Zeit sorgen. Aber knapp dahinter liegt schon Christian Pflügl, der die Österreichische EM-Norm heute schaffen will. Das gleiche im Sinn hat die Linz-Marathon-Seriensiegerin Eva Maria Gradwohl, eigentlich hätte die Steirerin das auch schon. Die vom Verband geforderten 2:37 Stunden unterbot sie im November bei ihrem Sieg in Florenz um über eine Minute. Doch die Zeit wurde nicht anerkannt da die Strecke vom Start bis zum Ziel um „fünf“ Höhenmeter zu stark abgefallen sei, hieß es vom Verband. Leider nehmen uns Bäume und Sträucher die Sicht auf den weiter unten laufenden Gegenverkehr, sodass ich sie nicht zu sehen bekomme.

Nach 9,5 km geht’s auch für uns nach einer Spitzkehre runter an die Donau und in entgegen gesetzter Richtung wieder zurück. Mehrere Kilometer laufen wir an der schönen „grauen“ Donau entlang. Leider ist sie heute nicht blau wie im Lied besungen, sondern hat sich dem grauen Himmel angepasst. Aber trotzdem ist der Abschnitt ein absolutes Highlight der Strecke, mir gefällt’s hier ausgezeichnet. In Ufernähe kommt uns die Helene, ein kleines Ausflugsboot entgegen. Musik und gut gelaunte Mädels sorgen darauf für Stimmung.

Auf der gegenüber liegenden Donauseite liegen große Pötte vor Anker. Ob sich die Kapitäne auch heute noch spaßeshalber als Donaudampfschifffahrtsgesellschaftskapitän bezeichnen, ist mir nicht bekannt. Dabei war es aber tatsächlich eine inoffizielle Bezeichnung für Kapitäne der von 1829 bis 1991 existierenden Donaudampfschiff- fahrtsgesellschaft (DDSG). Als Kinder hatten wir eine riesige Freude, wenn wir das Wort fehlerfrei und komplett aufsagen konnten. Die Variante Donaudampfschiffahrts- elektrizitätenhauptbetriebswerkbau-unterbeamtengesellschaft, gilt sogar als das längste deutsche Wort überhaupt. Ernsthaft!

Nach 15 km sind wir zurück im Stadtgebiet von Urfahr, diesmal unterqueren wir die Autobahnbrücke der Mühlkreis-Autobahn. 1919 wurde Urfahr von Linz eingemeindet. Der Name entwickelte sich aus dem Wort Überfahrt, die nötig war, um von Linz hierher zu gelangen. Plötzlich sind die Straßen nass, aber wir sind noch trocken, da hat’s wohl vor uns die Schnelleren mit einem Schauer schon kalt erwischt.

Unser weiterer Weg führt Richtung Nibelungenbrücke, das 1938 errichtete Bauwerk befindet sich an einer Stelle, an der bereits um 1501 die erste und lange Zeit einzige Linzer Brücke errichtet wurde, die wir aber nicht überqueren, da wir nach links geleitet werden. Wenige Meter später ist die Halbmarathonmarke erreicht, ich bin mit 1:59 und vielen geschossenen Bildern gut in der Zeit, das passt.

Ein weiterer, diesmal architektonischer Höhepunkt ist ein grüner Stahlkoloss. 1497 wurde Urfahr erstmals von Maximilian I. gestattet, sich mittels Brücke mit Linz zu verbinden. Die älteste heute noch bestehende Brücke ist die so genannte Eisenbahnbrücke, am 14. November 1900 wurde sie eröffnet, dient heute allerdings hauptsächlich als Straßenverkehrsbrücke und wird nur noch gelegentlich von Zügen befahren. Ein wahrhaft prächtiges Exemplar, ich postiere mich hier um mehrere Fotos zu schießen.

Da kommt Jan angerauscht und erzählt mir von seinem Startabenteuer und der leeren Autobahn. Er ist heute super drauf, hat schon Otto und Karin überrollt und jetzt macht er weiter Dampf. Otto läuft heute auch sehr diszipliniert von Anfang an, ganz ungewohnt, kein kenianisches Tempo, wie wir das normalerweise von ihm auf den ersten Kilometern gewohnt sind. Karin hat sich den 4:15-er-Pacer geschnappt und läuft mit seiner Gruppe gleichmäßig durch.

Zum dritten Mal hintereinander konnten die Linzer ihren Marathon auf unverändertem Kurs starten, ob das noch öfters der Fall sein wird steht in den Sternen. Die wunderschöne Eisenbahnbrücke hier ist nämlich baufällig und eine eventuelle Renovierung ab 2013 steht im Raum. Das wäre wirklich jammerschade, wenn den Marathonis dieser Genuss verwehrt bliebe.

„Gottes Segen ist mit euch, kommt gut ins Ziel“ wünscht allen vorbeilaufenden ein überaus freundlicher Pfarrer vor der Pfarrkirche Don Bosco bei km 25. Ein paar Meter weiter stößt zur Gruppe in der ich mich gerade befinde ein Fahrradbegleiter, eine ganze Batterie Red Bull hat er für seine Bekannten dabei. Toller Service muss ich sagen, leider fällt nichts für mich ab. Aber zwei Kilometer weiter komme ich auch zu meinem Energieschub, an der Labestation bei km 27 wird – zum ersten Mal – Cola ausgeschenkt.

Über unzureichende Verpflegung wird sich eh keiner beschweren können, alle Stationen sind sehr gut und ausreichend bestückt. Damit alle Teilnehmer gut hydriert und bei Kräften bleiben, werden entlang der Strecke rund 20.000 Liter Wasser, 9.000 Liter Elektrolytgetränke und 4.000 Liter Cola ausgeschenkt. Zudem steht feste Nahrung in Form von 3,5 Tonnen Bananen bereit.

Auf der gegenüberliegenden Straßenseite kommen uns jetzt auf zwei Kilometern die Läufer entgegen, die fast genau 10 km vor uns liegen. Das bietet sich für mich wieder für eine längere Fotoserie an. Begeistert bei der Sache sind hier auch einige Cheerleaderinnen, obwohl das Wetter dazu ja nicht gerade einladend ist.

Auf einer langen von Bäumen gesäumten Straße zwischen km 29 – 30 steht das Wasser so hoch auf dem Teer, dass man aufpassen muss, wo man hintritt, um nicht nasse Füße zu bekommen. Kurz danach ist der südlichste Punkt der Strecke erreicht. Hier muss vor kurzem ein kräftiger Schauer runter gekommen sein. Bisher bin ich noch ziemlich davon verschont geblieben.

Aber nach 3 ½ Stunden erwischt es mich dann und Hagel ist auch noch mit dabei. Zwei Musiker haben sich unter eine überdachte Bushaltestelle verzogen und sorgen noch für richtig zünftige Musik. Da kommt mir ins Bewusstsein, dass uns an musikalischer Unterhaltung bisher eigentlich recht wenig bis fast Nichts geboten wurde, da wäre noch deutliches Verbesserungspotenzial vorhanden. Aber vielleicht war ja einigen das Wetter zu schlecht.

Der letzte Kilometer führt mich im leichten Regen über die Linzer Landstraße durch die wunderschöne Altstadt. Vorbei an der spätbarocken Fassade der gelben Ursulinenkirche mit ihren zwei markanten Türmen. Ein Stück weiter steht rechts vor dem Zieleinlauf der Alte Dom. In dieser Kirche und an seiner Orgel war Anton Bruckner 1856 – 1868 Domorganist. Auch nach seinem Weggang aus Linz kam er immer wieder hierher zurück, um auf der Orgel zu spielen.

Dann habe ich den Hauptplatz erreicht und bin im Ziel, wo Jan schon auf mich wartet. Heute werden auf diesem Platz wir Sportler öffentlich vorgeführt, bis zum Jahr 1716 war das weniger angenehm, hier befand sich nämlich der Pranger. Die Strafe bestand vor allem in der öffentlichen Schande, welche der Verurteilte zu erdulden hatte und die vielfach ein „normales“ Weiterleben in der Gemeinschaft erschwerte, für uns ist eher das positive Gegenteil der Fall. Menschen sind genügend da, die Tribünen sind gut gefüllt, trotz des jetzt doch sehr unangenehmen Wetters. Karin kommt mit dem Rest der Tempomachergruppe pünktlich ins Ziel und Otto ein Stückchen dahinter.

Ein Stückchen hinter dem Hauptplatz und dem Zielbereich hat man für die Läufer eine Versorgungsstation aufgebaut. Was mir sehr gut gefällt ist die Trennung der Marathonis von den anderen Teilnehmern, so geht alles ruhig und entspannt zu, nicht einmal am Massagezelt gibt es Wartezeiten. 4.000 Liter Bier erwarten uns am Ausschank habe ich gelesen und eiskalt ist auch, so wie es sich eigentlich gehört, wenn nur das Thermometer jetzt ein paar Grad mehr anzeigen würde, so bleibt’s bei mir bei einem Becher und hole mir lieber zum Aufwärmen noch einen heißen Tee.

888 Marathon-Finisher gibt es, liebe Österreicher und Marathonläufer, hier wäre auf den Straßen und auch am Bierstand im Ziel noch deutlich mehr Platz. 100.000 Zuschauer sollen dagewesen sein, laut Zeitung, da würde ich aber eher eine Null wegstreichen.

Eigentlich wollten wir nach dem Lauf noch irgendwo ein Stück Linzer Torte verdrücken, da hat uns aber doch das Aprilwetter einen Strich durch die Rechnung gemacht, das wäre aber auch ein Grund mal wieder hier zu laufen.

Otto bei der Staubbeseitigung.
Schon auf der Autobahn wurden wir auf die
"Behinderten" hingewiesen.
Karin hat sich gleich so 'nen Frosch geschnappt.
Das war unser Blick aus dem Hotelfenster
im 9. Stock.
Das Brucknerhaus von oben...
...und so sieht der Konzertsaal aus.
Am Hauptplatz ist der Zieleinlauf.
Der Alte Dom, hier hat Anton Bruckner georgelt.
Otto und Karin residierten im Wolfinger, direkt
neben dem Ziel.
Kunstmuseum Lentos bei Nacht.
Auf der VOEST-Brücke ist der Start...
...und er gibt den Startschuss.
Erste grobe Richtung ist Prag.
Eva-Maria Gradwohl braucht die EM-Norm...
...die lustigen Gesellen suchen nur den Spaß.
Otto hat sich anfangs auch den 4:15ern
angeschlossen...
...ganz ungewohnte Zurückhaltung von ihm,
sonst legt er immer im kenianischen Tempo los..
Die Siri hat schon nach 4 km gejammert.
Auffallend viele Cheerleadering waren an der
Strecke postiert, dafür kaum Bands.
Das Stück am Donauufer war sehr schön.
Die zwei Kenianer haben einen weissen Hasen.
Ein weiteres Highlight ist die Eisenbahnbrücke.
Hier kommt Janosch angeflogen.
1900 wurde sie eröffnet.
110 Fotos während dem Lauf waren es am Ende.
Müsste ich eigentlich eine Zeitgutschrift
bekommen.
Im Ziel wartet Jan schon auf mich.
Die letzte halbe Stunde wurde es nass für mich.
Karin war auch gut zu Fuß.
4.000 l Bier hätten auf uns gewartet.
Wenns bloß etwas wärmer gewesen wäre!
 
   
Jan
Bernie
Karin
Otto
3:56:38
4:03:01
4:13:25
4:36:46
 
   
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