7.2.2010, Thermenmarathon Bad Füssing
Viele zusätzliche Bilder auf
Autor: Bernie Manhard      

Bad Füssinger Heilwasser tut gut – vor und nach dem Marathon

 
 
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Mit Magic und Jan liege ich im dampfenden Thermalwasser im Freibecken des Johannesbades. Die Wiese ist noch schneebedeckt und leicht schneit es ...grad schee is. Das Quecksilber für die Außentemperatur zeigt -1 und unsere Wassertemperatur +35° Grad an. Unentwegt blubbert das 56° C heiße Thermalwasser aus einer Tiefe von 1000 Metern nach oben und sorgt so für die Erwärmung unseres Badewassers und auch für unsere gute Laune.

Ein wissenschaftliches Gutachten attestiert der Therme besondere Heilkraft. Der hohe Gehalt an Schwefel-, Natrium, Calcium und noch einiges mehr macht das Baden im Füssinger Heilwasser zu einer hervorragenden Therapie für eine Vielzahl von Erkrankungen. So hoffe ich natürlich auch, dass das eine oder andere Zipperlein mir morgen beim Lauf meine Ruhe lässt.

Vor einem Rennen soll man aber mit so einem Bad Vorsicht walten lassen, wollte uns ein Bekannter vorhin einreden. Das schwefelhaltige Wasser macht langsam, darum erspart er sich heute den Besuch. Nun möchten Magic und ich genau das Gegenteil behaupten, nicht wissenschaftlich belegt, sondern aus eigener Erfahrung. In vergangenen Jahren hatten wir immer super Beine und Magic hält hier sogar seine persönliche Bestzeit ...und wir lassen uns den Genuss nie entgehen. Morgen will er sie wieder verbessern, da muss er ein Stück unter DREI Stunden laufen. Natürliches Doping, darum sind wir auch hier.

Im Rottaler BäderDREIeck gelegen zählt Bad Füssing zu Europas Übernachtungs-stärkstem Heilbad, an die DREI Millionen Übernachtungen werden hier jährlich gezählt. Die Zahl der Gäste liegt bei rund 250.000 und ist damit viermal stärker als in anderen deutschen Mineral- und Moorheilbädern. Laut einer Statistik liegt Bad Füssing in der deutschen Tourismus-Hitparade bei den Übernachtungen auf dem fünften Platz, übertroffen nur von Berlin, München, Hamburg und Frankfurt. Laut einer Studie ist es Deutschlands bekanntester Kurort, verfügt über 15.000 Gästebetten und die mit 12.000 Quadratmetern größte Thermenlandschaft Europas.

Nach dem Wellness-Vergnügen geht’s für uns ab ins Marktrestaurant des Johannesbades zur Nudel-Party. Wir können wählen aus zwei Nudelsorten und DREI Soßen, zusätzlich gibt es Salat und ein Freigetränk nach Wahl, das kann auch ein Erdinger sein. Und das Beste an dem Ganzen ist, alles ist gratis, weil im Starterpaket inbegriffen. Das ist aber noch lang nicht alles. Für morgen haben wir einen weiteren Badegutschein plus einen für einen Begleiter erhalten, also insgesamt DREI und natürlich gibt es dann auch eine Massage. Und nicht zu vergessen die wunderschöne Glasmedaille für die Finisher. Gerade mal 27 Euro sind dafür zu berappen – jetzt stört eigentlich nur noch der Marathon.

Wo genau liegt denn jetzt Bad Füssing? Da wo sich Fuchs und Hase gute Nacht sagen. Im südöstlichsten Zipfel von Bayern, im DREIländereck Tschechien – Österreich – Deutschland. Genauer noch, am Rande des Bayerischen Waldes in Niederbayern. Wenn jetzt jemand denkt, dieses Gebiet ist bestimmt verkehrsmäßig schwer zu erreichen, der irrt gewaltig, die A3 (DREI) führt fast bis an die Haustür. Von der DREI-Flüsse-Stadt Passau sind es noch gut 30 km, nur die letzten 15 Kilometer müssen noch auf der Landstraße zurückgelegt werden.

Für den der hier das Wochenende verbringt und nicht nur Laufen und Baden im Sinne hat wie wir, würde sich ein Ausflug in die ehemalige Fürstbischöfliche Residenzstadt Passau hervorragend anbieten. Wegen ihrer außergewöhnlichen Lage am Zusammenfluss von Donau, Inn und Ilz und ihres herrlichen, italienisch-barocken Stadtbildes trägt sie den Beinamen "Venedig an der Donau". Im imposanten St. Stefans-Dom, im Zentrum der herrlichen Altstadt, kann man die größte Dom-Orgel der Welt besichtigen! Weitere typisch bayerische Ausflugsziele im Bereich Bayerischer Wald – wer könnte uns Bayern das verdenken, unser Image muss schließlich gepflegt werden – wären noch u.a. das Schnupftabakmuseum und diverse Schnapsmuseen.

Würde ich jetzt geographisch noch etwas weiter ausschweifen und jemand die Anreise über A8/München und A92 empfehlen, wie in unserem Fall, könnte dieser sogar noch die – nicht nur von uns Sportlern geliebte – Privatbrauerei Erdinger Weißbräu besichtigen. Mit einem jährlichen Ausstoß von ungefähr 1,5 Mio. hl ist sie die größte Weißbierbrauerei der Welt. Im Besucherzentrum kann man alles zum Thema Werdegang des Weißbieres, vom Rohstoff bis zum fertigen Produkt erfahren. Ja, ja... „des Erdinger Weißbier, des is hoid a Pracht hollara-di-riad-dei, des schmeckt uns beim Tag und bei der Nacht ...und am allerbesten alkoholfrei nach dem Zieleinlauf, gibt’s natürlich auch morgen.

Womit ich beim Thermenmarathon angekommen bin, zum DRITTEN Mal bin ich hier. Angebotene Strecken sind Marathon, Halbmarathon und ein Zehner ...alles DREIfach, die Zahl verfolgt mich an diesem Wochenende. Margot hatte vor ein paar Tagen noch den Absagevirus, aber Silvia hat sie überredet nicht auf Otto zu hören. Margot hat Silvia beim Lionslauf kennengelernt. Über unsere Website ist auf uns aufmerksam geworden, genau wie Greppi. Er ist heute auch am Start. Schon 2008 hat er mir mal eine Mail geschrieben und wir haben uns getroffen und seitdem immer wieder mal. Mittlerweile startet er auch bevorzugt an TT-Terminen.

Schnee und Eis wurden größtenteils von den Straßen entfernt, dennoch kann es vereinzelt zu Gefahrenstellen kommen, warnt uns der Sprecher im Start- und Ziel vor. Ganz andere Probleme hat da Joe, der Abend im Erlebnis Park Haslinger Hof zeigt bei ihm noch Nachwirkungen, jammert er mir vor. Beim letzten Mal war es die Nacht in der Jugendherberge und zuvor der Abend im… Er pflegt sein Image wie wir Bayern. Ja ich glaube, einen wie ihn würden wir hier auch aufnehmen. Um Punkt 10 Uhr fällt der Startschuss für den Marathon/HM.

Über den Füssinger Ortsteil Safferstetten gelangen wir nach fast 5 Kilometer zum Schnittpunkt des Kurses, der die Form einer Acht aufweist. Am Golfplatz biegen wir rechts ab Richtung Kirchham, kurz vorher an der 5 km-Marke wird uns mündlich die aktuelle Bruttozeit mitgeteilt. Warmen Tee gibt’s in der Ortschaft an der ersten Verpflegungsstelle. Hier treffe ich auf den frischgebackenen "Marathon-Hero" Dietmar Mücke. Im Outfit des berühmten Kobolds Pumuckl und barfuß laufend, kennt ihn fast jeder. Heute ist er aber als Mozart unterwegs …mit Schuhen.

Die Organisatoren haben wirklich super Arbeit geleistet. Unsere Laufstrecke über die verträumten Landstraßen der Pockinger Heide ist wirklich in hervorragendem Zustand, nur ganz wenige Schneereste bedecken noch die Fahrbahn. Das sah am Vorabend noch ganz anders aus. Dazu sind die Temperaturen leicht im Plus-Bereich, da gibt’s heute wenig zu meckern. In Hart nach 10,5 km ist wieder ein Versorgungspunkt aufgebaut. Ich probier’s mal mit Anton’s Masche: „Gibt’s a Weissbier?“ „Wir ham koans do, aber wennsd wieda vorbei kommst, bsorgn ma oans“. Verspricht mir der Mann am Ausschank, dazu notiert er sich noch meine Startnummer. Ich verspreche ihm, dass ich wieder komme.

Eine Besonderheit von Hart ist der Gnadenhof für Bären. Genau wie viele der Spezies „athleta marathonis“ halten auch viele Tiere gerade Winterruhe, die mehrere Monate dauern kann. Während dieser Zeit bleibt ihre Körpertemperatur weitgehend konstant, die Herztätigkeit und Atemfrequenz wird aber deutlich gesenkt. Ein raffiniertes Recycling-System sorgt dafür, dass der Bär nicht fressen muss und kaum an Muskelmasse verliert. Nach der Winterruhe sind sie sofort wieder voll einsatzbereit, während der Mensch nach solch einer Ruhephase kaum mehr aufstehen und gehen kann. Für uns Laufenden sind sie so natürlich kein Vorbild aber vielleicht für die Daheimgebliebenen?

Anderthalb Kilometer schnurstracks geradeaus führt die Landstraße direkt auf die Wallfahrtskirche St. Leonhard in Aigen am Inn zu. Die erste Erwähnung der Gemeinde fand auf einer Urkunde von Kaiser Heinrich II. aus dem Jahre 1010 statt. Sie bildet den Anlass, heuer „1000 Jahre Aigen“ zu feiern. Die Leonhardiwallfahrt von Aigen ist die älteste in Bayern, Berichten nach geht die Wallfahrt auf eine vom Inn angeschwemmte hölzerne Leonhardifigur zurück.

Ich lass es heute etwas ruhiger angehen und lege den Rest meiner ersten Runde mit meinen DREI Mädels Margot, Karin und Silvia vom Team TOMJ zurück. Die nächsten Ortschaften sind Irching und Holzhäuser, da gibt’s auch wieder Stärkung und was zu Trinken. Alle V-Stellen sind reichhaltig ausgestattet und bieten warmen Tee, Iso, Wasser, Früchte und Energieriegel. Nach Egglfing gilt es bei km 19 die einzigen Höhenmeter auf dem sonst fast topfebenen Kurs zu überwinden. Es sind aber höchstens DREI oder vier, wir müssen nämlich durch eine Unterführung um die Bundesstraße zu unterqueren. Just in dem Moment kommt zum ersten Mal am heutigen Tag die Sonne durch. Während die Mädels ins Halbmarathonziel laufen, darf ich bei wunderbaren äußeren Bedingungen noch eine zweite Runde drehen, sogar der berüchtigte Füssinger Wind ist heute nur ein laues Lüftchen.

Fast DREIhundert Marathonis haben heute mit mir das gleiche im Sinn. Dennoch ist es auf der Strecke relativ einsam geworden. Wie auf einer Perlenkette aufgezogen, kann ich viele der Gleichgesinnten außerhalb von Füssing weit vor mir ausmachen. Jeder einzelne mit einem Abstand von ca. 100 – 200 Metern zum anderen. Bei km 25 wird uns wieder die Zeit angesagt, diesmal sogar mit der Platzierung. Kurz vor Hart kommt Joe vor mir ins Blickfeld. Ich muss eine Schippe drauflegen, um mit ihm gemeinsam am V-Stand in Hart einzutreffen. Dort wartet nämlich mein bestelltes Bier und natürlich hat er nichts dagegen, dass ich es mit ihm teile. Viel war’s nicht für zwei, aber was zählt ist der gute Wille.

Halleluja, durchfährt es mich kurz vor dem Ziel, das Füssinger Thermalwasser hat Wunder gewirkt. Ohne meine üblichen Beschwerden komme ich heute glücklich ins Ziel, wo mir die schöne Glasmedaille überreicht wird. Dann geht’s zum Erdinger-Stand ins Verpflegungszelt, die Kurzläufer haben sich schon verzogen, so gibt’s hier wie schon auf der zweiten Runde kein Gedränge mehr. Eine tolle Zeit ist Magic gelaufen. Bruttozeit 3:03:03 (!!!) und damit DRITTER Platz in der Alterklasse, passt optimal zu meinem Bericht.

Frisch massiert liege ich wieder im Wasser des Freibeckens, statt Auslaufen steht hier Ausschwimmen auf dem Plan. Wirklich einzigartig, wie schnell die verspannten Muskeln wieder auflockern. Kurz darauf schwimmt auch Joe ein, zum DRITTEN Mal laufen wir uns heute über den Weg. Mit seinem fast komplett blau getapten Fuß und Unterschenkel hätte er auch im Movie Avatar mitwirken können.

Auch wenn es für mich nächstes Jahr das 4. Mal ist, ich komme wieder.

 
Was gibt's den alles im Starterpaket?
Jan und Magic waren die einzigen die sich als
Fotomodell zur Verfügung stellten.
Es dampft und dampft...
Unserem Karpatenwolf Jan macht der Schnee
nichts aus.
Team TOMJ ist da...
...und natürlich auch Weltrekordler Horst, 1.660
Langstrecken stehen auf seiner Liste.
Nur vereinzelt am Rande gab's noch Eisflächen..
Jan ging nach 15 km etwas die Puste aus
...er hat einfach zu viel Arbeit.
Pumuckl Dietmar Mücke heute als Mozart
mit Schuhen.
Ohne Trainingsmöglichkeiten war für Hans
nur ein Halber möglich.
Originelles Bildmotiv.
Hinter mir kommt schon Karin.
Margot hat die Pace für Silvia gemacht.
Die Bilder von hinten sind zensiert, darf ich
nicht veröffentlichen!!!.
Die einzigen Höhenmeter gibt es an der
Unterführung zu erklimmen.
Mein bestelltes Bier hab ich mit Joe geteilt.
Seine OP hat er abgesagt, er läuft lieber
Marathon, heuer schon der fünfte.
So schnell waren wir!!!
Jedes Jahr gibt's zur Belohnung eine schöne
Glasmedaille.
 
 
Marathon
Magic

Bernie

Halbmarathon
Hans
Jan
Margot
Karin

Greppi
Silvia

3:02:55
4:24:05


1:34:34
1:53:09
2:08:42
2:08:43
1:46:47
2:09:46
 
Greppi, Silvia, Jan, Hans, Margot, Bernie und Karin.
     
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