24.5.2009, Regensburg Marathon
Autor: Mario Peschke
 
 
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Der in Bayern beliebte und bekannte Marathon in Regensburg fand dieses Jahr bereits zum 19. Mal statt. Dazu wird ein umfangreiches Rahmenprogramm geboten, am Tag vor dem großen Lauf haben bereits die Kinder ihren großen Auftritt im Rahmen des ostwind minimarathon, es ist übrigens der größte bayerische Kinderlauf. Am Abend wird im Dom ein Gottesdienst mit den Regensburger Domspatzen abgehalten und im Festzelt auf dem Messegelände gab es ein bayerisches Musikkabarett, das schon lange vorher ausverkauft war.

Mitbekommen von dem habe ich nur wenig, außer dass ich ein paar Kinderläufe sah. Ich reiste zur Vorbereitung mit Beate bereits am Samstag an und begab mich sich sofort auf die Messe um meine Startunterlagen zu holen. Der Start am Sonntag ist nämlich schon um 8:30 Uhr und das ist zur direkten Anreise dann doch etwas früh, außer man kann eh nicht schlafen, aber ob das lauftechnisch gut ist?

Die Messe ist mit den aus dem Internet ausgedruckten Informationen problemlos zu finden, bei der Abholung gibt es keinen Stau und das Messezelt ist überschaubar. Nach meinem vorangegangenen Erlebnismarathon in Boston ist das hier alles normal, übersichtlich und bequem ohne Einkaufsstress zu erledigen. Daher der Marathon Normalo für mich.

Aber warum starte ich hier? Erstens war ich in meinem Leben noch nie in Regensburg und das bei seiner Geschichte und dem Glanz des UNESCO Welterbes (Altstadt von Regensburg mit Stadtamthof seit 2006) und zweitens freute ich mich auch wieder auf einen ganz üblichen Marathon zuhause in der näheren Umgebung.

Vom Team waren außer mir noch Otto, Tanja und Maddinsche gemeldet, da ich aber schon die ganze Woche vor dem Marathon Urlaub hatte, wusste ich nicht genau, wann sie anreisten und wartete erst mal ab. Ich genoss die übliche Nudelparty (kann ja nicht schaden), kaufte dann doch etwas auf der Messe ein, die immer bekannter werdenden "orthopädischen Kniestrümpfe", die Fachbezeichnung ist "compression sport socks". Warum? Ich starte demnächst bei der Ulmer Laufnacht über 100 km. In weiser Voraussicht um Krämpfe vorzubeugen – ich kenne das schon vom Rennsteig Supermarathon im Vorjahr – will ich lieber kein Risiko eingehen.

Danach genossen wir noch etwas die Innenstadt mit der bekannten Steinernen Brücke (neben dem Dom das bedeutendste Wahrzeichen von Regensburg, erbaut im 12. Jahrhundert) am Ufer der Donau und sahen den Dom wenigstens von Außen (rein konnten wir wegen Gottesdienst nicht). Nachdem ich von keinem was hörte, ging ich davon aus, dass der Rest unseres Teams die direkte Anreise am Sonntag wählte und begab mich in mein Hotel um mich auf den nächsten Tag vorzubereiten.

Ich stand früh um 6:00 Uhr auf, um noch frühstücken gehen zu können. In meinem Hotel gab es einen extra Service für Marathonteilnehmer. Kaum bog ich um die Ecke, hallo wer war da schon beim Frühstück? Tanja und Otto, Maddinsche musste verletzungsbedingt passen. Sie hatten doch das gleiche Hotel gebucht, kannten aber meine Handynummer nicht und fanden es trotz größter Anstrengungen auch nicht heraus. Dummer Zufall, ich hätte Ottos Nummer gehabt.

Wir begaben uns dann mit dem Auto zum Startgelände, Parkplätze im Gewerbegebiet und im Umfeld von Siemens/Infineon gab es genügend. Vor uns gingen noch die Skater nach Geschlechtern getrennt mit einem Affenzahn auf die Strecke, es gab jeweils einen Sturz, ich kann nur sagen, das sieht brutal aus.

Nun zur Strecke: es handelt sich um eine Wendepunktstrecke, die sich aus der Stadt in der Nähe der Donau bis zur Wende nach Illkofen als Landschaftslauf erstreckt, das liegt einiges hinter der Walhalla (komme ich noch später darauf zurück). Zuschauer stehen deshalb eher in der Stadt Regenburg selbst, in den kleinen Dörfern Barbing, Sarching, Friesheim und Illkofen ist das Zuschauerinteresse der natürlichen Größe angepasst, aber das wusste man schon vorher oder man konnte es sich denken.

Tanja und Otto wollten zusammen laufen, für Tanja war es der erste Marathon seit über 2 Jahren, sie war doch etwas nervös nach so einer langen Zeit, aber dafür hatte sie den Routinier Otto an ihrer Seite. Ich hatte das selbst gesteckte Ziel, voller Angriff, aber da es schon am Samstag brutal heiß war, wusste ich nicht, ob das eine gute Idee war.

Gott sei Dank war es in der Früh bewölkt und ich hatte doch wieder Hoffnung.
Ich kann mich an die Strecke selbst nur wenig erinnern, da eigentlich nicht viel bemerkenswertes los ist, ich konzentrierte mich auf meine Zeit, meinen Laufstil und überlegte, wie ich mich so fühle. Was mir im Gedächtnis blieb ist, dass es außerhalb von Regensburg bei ca. km 7 viel Seitenwind gab, ich das Gefühl hatte leicht bergauf zu laufen und das beinahe schnurgerade 2 km. Schon da musste ich eine Menge Kraft einsetzen um mein Tempo zu halten. Bei km 25 am Sarchinger See hatte ich eher das Gefühl bergab zu laufen (die Höhenunterschiede sind beim Regensburger Marathon minimal), das bedeutete für den Rückweg nicht Gutes.

Beim Wendepunkt nach 21,1 km in Illkofen war ich exakt in meinem Zeitplan (natürlich wie immer mit Puffer) aber jetzt kam die Wärme immer stärker auf und ich wusste, dass der Rückweg mit dem gleichen Tempo nicht zu halten ist und es zu einer neuen Bestzeit nur mit ganz viel Glück reichen würde. Bei km 24 kamen mir Tanja und Otto entgegen, sie waren sehr gut unterwegs. Am Sarchinger See bei km 25 überholte mich die später drittplazierte Frau, ab da ging es schon fast wie erwartet mit meinem Tempo ganz langsam runter. Bei km 30 war dann auf einmal richtiger Verkehr, why?

Die Halbmarathonis, die später auf die Strecke gingen hatten da ihren Wendepunkt und jetzt ging es zusammen zurück ins Ziel. Später kamen auch noch die 10 km Starter hinzu, den Wettbewerb gibt es nämlich auch noch. Als das Ortsschild Regensburg in Sichtweite war könnte man denken: bald geschafft, Pustekuchen, bis ins Ziel sind es noch 7 km.

Kurz danach ging es schon über die bereits vorher erwähnte Steinerne Brücke, wo eine Menge Zuschauer sind. In der Innenstadt läufst du von selbst und wirst durch die Anfeuerungen getragen, ich konnte meine Endzeit schon ungefähr ausrechnen und konzentrierte mich auf das Erreichen knapp über meiner persönlichen Bestzeit, aber auf jeden Fall unter 3:15. Im Ziel angekommen war ich glücklich, man sieht (siehe Foto) dass ich am Limit lief und wartete auf meine Teamkollegen.

Bei Tanja sah ich den Zieleinlauf, sie erfüllte ihr selbstgestecktes Ziel unter 4 Stunden zu bleiben. Otto kann ca. ¼ Stunde später ins Ziel und war mit sich ebenfalls zufrieden, da er einen lockeren Lauf machen wollte. Wir trafen uns im Biergarten am Messegelände und füllten unsere Körperwasserdefizite entsprechend mit Bier und Radler auf.

Wir trafen dort noch ein US-Ehepaar (Linda und Ron), er läuft in diesem Jahr auch noch den Jungfrau Marathon und lud mich zu seinem Heimatmarathon den Big Sur Marathon in Kalifornien auf dem berühmten Highway 1 ein. Wir tauschten unsere e-mail Adressen aus, vielleicht treffe ich ihn bei der Jungfrau wieder und schaffe es doch mal nach Kalifornien zu kommen.

Am Samstag fanden bereits Kinderläufe statt...

...und Pastaparty im Freien.
Kultur muss auch sein, der Regensburger Dom.
Viele Kilometer werden entlang der Donau
gelaufen.
Mario, Tanja und Otto.
Jetzt geht's los.
Jetzt wird der Pacer geschluckt.
Die Walhalla liegt auf dem Weg.
Puuhh, das war wieder mal hart...
...aber schon geht's wieder.
Alle gut im Ziel.
 
 
   
 
Mario Peschke
Tanja Schuster
Otto Bruckner
3:13:19
3:57:57
4:15:31
   
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